Soziales

Tafelladen Buchen: "Ein Symbol des Mitgefühls"

Von 
Martin Bernhard
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Landrat Dr. Achim Brötel, Projektkoordinatorin Arieam Woldesilase, Volker Herm vom Verein „Tafel Baden-Württemberg“, Ehrenbürger Josef Frank, Jacqueline Kluge, Leiterin des Tafelladens, DRK-Geschäftsführer Steffen Horvath und Bürgermeister Roland Burger(von links) bei der Eröffnung des Tafelladens in Buchen. © Martin Bernhard

Buchen. Der Tafelladen in der Bödigheimer Straße, unterhalb der Tankstelle Bingler, ist am Sonntag offiziell eröffnet worden. Ab Mittwoch können dort Bedürftige Lebensmittel und Haushaltsartikel zum stark reduzierten Preis einkaufen.

„Ein Tafelladen ist nicht nur ein Ort, an dem Lebensmittel verteilt werden, sondern auch ein Symbol der Solidarität und des Mitgefühls“, sagte Bürgermeister und Präsident des DRK-Kreisverbands Roland Burger. „Er ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um einander zu unterstützen und zu helfen, wo es am dringendsten ben ötigt wird.“ Er dankte allen, die unermüdlich an der Verwirklichung dieses Ladens gearbeitet haben.

Weniger Lebensmittelspenden

Steffen Horvath, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Buchen, wies darauf hin, wie notwendig ein Tafelladen in Buchen sei: „Die Nachfrage ist riesig.“ So würden die Kunden vor der Ausgabestelle in Adelsheim Schlange stehen. Er führte dies auf die allgemeine Teuerung und auf die stark gestiegenen Energiepreise zurück. Allerdings würden die Lebensmittelspenden an die Tafelläden von Supermärkten zurückgehen. Denn diese würden zunächst ihren Kunden Waren mit Rabatt zum Kauf anbieten. Bei der Gründung des Tafelladens in Buchen galt es vor allem, zwei Herausforderungen zu bewältigen: einen geeigneten Raum zu finden und genügend freiwillige Helfer zu gewinnen.

Nach den Worten von Horvath hat die Einrichtung des Ladens rund 25 000 Euro gekostet. Die Fixkosten für den Betrieb des Sozialkaufhauses liegen monatlich bei etwa 10 000 Euro. „Das lässt sich nur mit Spenden finanzieren“, sagte Horvath.

„Beachtliche Leistung“

„Das Projekt kann man nicht hoch genug loben“, sagte Volker Herm von „Tafel Baden-Württemberg“. Es sei eine beachtliche Leistung, dafür die Infrastruktur zu schaffen und die nötigen Helfer zu gewinnen. „Tafeln beseitigen nicht die Armut“, stellte Herm fest. Es gehe darum, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum zu retten und Menschen zu helfen. Derzeit gebe es rund 960 Tafelläden bundesweit. Das Land Baden-Württemberg unterstütze die Hilfsorganisation mit 245 000 Euro im Jahr. Eine besondere Herausforderung stelle es dar, Waren von Großhändlern und Lebensmittelherstellern mit dem Lkw abzuholen. „Die Ware kommt unten an, wenn wir sie abholen können“, sagte Herm.

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„Das ist ein guter Tag für den Neckar-Odenwald-Kreis“, stellte Landrat Dr. Achim Brötel fest. Im Landkreis gebe es mehr als 5000 Bürgergeldempfänger. „Gerade die Schwachen brauchen starke Fürsprecher“, betonte Brötel. Die Tafelläden seien ein wichtiger Baustein für ein gutes soziales Miteinander.“ Anschließend zeigten Jacqueline Kluge, Leiterin des Tafelladens, und Projektkoordinatorin Arieam Woldesilase eine Präsentation über die Entstehung des Ladens.

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