Adelsheim. Bald startet die neue Freibadsaison. Und das bedeutet, dass ab Anfang Mai auch wieder zahlreiche Besucher im Adelsheimer Freibad ihre Bahnen ziehen wollen. Die technische Betriebsführung übernehmen künftig die Stadtwerke Buchen (wir berichteten). Doch wer kümmert sich ab Mai um die Badeaufsicht? Denn der langjährige Bademeister Thomas Ehrler wurde im vergangenen Jahren nach 30 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. Sein Kollege Michael Pfeiffer kann die Aufsicht nicht allein übernehmen.
Rettungsschwimmer wurden gesucht
Das weiß auch Adelsheims Bürgermeister Wolfram Bernhardt: „Wenn Herr Pfeiffer, der Fachangestellte für Bäderbetriebe, nicht da ist, dann sind die Stadtwerke Buchen Ansprechpartnern für die Technik. Nach Personen, die die Badeaufsicht – also das Rettungsschwimmen – übernehmen, haben wir eine Suche gestartet“. Denn um die Aufsicht im Freibad zu übernehmen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein: So braucht die Person ein DLRG-Silber-Abzeichen und einen gültigen Erste-Hilfe-Kurs. „Wir haben jetzt einige Personen gefunden, aber es ist noch ein echtes Puzzle“, erklärt Bernhardt. Denn die vier Personen, die sich gemeldet haben, können natürlich nicht vier Monate lang, sieben Tage die Woche. Die Rückmeldungen, die der Bürgermeister erhalten hat, bezogen sich auf Zeiten am Wochenende, vier Tage in der Woche oder in den Ferien.
Mit den Freiwilligen, die sich gemeldet haben (darunter zwei Rentner), schließt die Stadt einen Arbeitsvertrag ab. „Alleine deshalb, weil die ja das Hausrecht ausüben müssen“, erklärt der Bürgermeister. Zusätzlich wird die DLRG am Wochenende die Rettungsaufsicht stellen. „Das ist dann ehrenamtlich, weil sie im Gegenzug für ihre Ausbildungsdienste das Bad nutzen können“, fügt Bernhardt an.
Dienstleister „Poseidon Bäder“ soll Lücken füllen
Nun gilt es aber zunächst, einen Plan zu erstellen, der möglichst viele Zeiträume abdeckt. „Sollte das Dienstplanpuzzle nicht aufgehen, dann haben wir eine Kooperation mit ,Poseidon Bäderdienste‘, der uns die Lücken füllt“, erläutert Bernhardt. Die Firma stellt qualifiziertes Personal, damit Schwimmbäder sicher funktionieren.
Zu eingeschränkten Öffnungszeiten soll es laut dem Bürgermeister nicht kommen: „Wir streben an, die Öffnungszeiten wie gehabt beizubehalten.“ Das heißt, von Anfang Mai bis Mitte September können Wasserratten das Adelsheimer Freibad täglich von 9 bis 20 Uhr besuchen.
Suche nach Bademeister gestaltet sich schwierig
Diese Lösung soll in der gesamten Badesaison beibehalten werden. Allerdings sucht die Stadt weiter nach einem Bademeister. Nicht viele Personen streben die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe an. „Es gibt deutschlandweit rund 3500 offene Stellen“, sagt Bernhardt. Hinzu komme, dass die Leute, die diese Ausbildung machen, anschließend lieber in einem größeren Bad arbeiteten, das ganzjährig geöffnet habe, so Bernhardt, der als Beispiel das Solymar in Bad Mergentheim nennt. „Da gibt es dann viele Angestellte, die sich die Verantwortung teilen. Außerdem sind die Arbeits- und Urlaubszeiten flexibler“, erklärt der Bürgermeister. Das sei in Adelsheim bei zwei Stellen nicht so einfach möglich.
Deshalb kann sich Bernhardt auch in dieser Hinsicht eine Kooperation vorstellen: „Wenn sich zeigt, dass man auch mit den Fachangestellten, den Bademeistern, mit anderen Städten, Gemeinden oder Badbetreibern Kooperationen eingehen kann, dann wären wir natürlich offen dafür.“ Allerdings gebe es da noch nichts Konkretes. „Die Gespräche laufen, und wir werden uns in nächster Zeit mit allen im Umkreis austauschen“, sagt Bernhardt.
Jetzt steht aber erst einmal das Dienstplanpuzzle ganz oben auf seiner To-Do-Liste. Denn bis Anfang Mai das Freibad wieder öffnet, drängt die Zeit.
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