Hirschlanden. Philipp Tecklenburg ist stellvertretender Dekan für den Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg. Seit rund neun Monaten hat er allerdings eine tragende Rolle, denn seither übernimmt er interimsweise die Aufgaben von Dekan Krauth, der im Juli 2024 aus seinem Amt ausgeschieden ist. „Ich bin seither mit dem Bezirkskirchenrat für den Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg verantwortlich. Ich bereite die Sitzungen des Kirchenbezirksrats vor und leite diese. Außerdem übernehme ich die Verantwortung für das Personal“, beschreibt Tecklenburg seine Aufgaben. Dabei beschäftigen ihn aktuell vor allem die Verabschiedungen von Jürgen Fränkle (Bödigheim) und Karl Kreß (Walldürn) sowie zahlreiche Vakanzen im Kirchenbezirk. Als Ansprechpartner für die Kollegen und inhaltlicher Organisator der Pfarrkonvente arbeitet er außerdem an Strategien für die Zukunft. „Ohne Heike Kunst-Herrmann und die Nachbarkollegen wäre das nicht zu stemmen“, lobt er die Dekanatssekretärin, die ihm in Hirschlanden den Rücken freihält. Und dann sind da ja auch noch seine drei Kirchengemeinden Schillingstadt, Schwabhausen und Windischbuch.
Tecklenburg will Kirchenbezirk gut vertreten
„Unser Hauptaugenmerk liegt aktuell auf dem Strukturausschuss“, gibt Tecklenburg einen Einblick in das, was ihn momentan umtreibt. Im Ausschuss sitzen jeweils vier Personen aus den Kirchenbezirken Adelsheim-Boxberg, Wertheim und Mosbach, die sich vor allem um den Zusammenschluss dieser drei Kirchenbezirke kümmern. „Wir treffen uns alle vier Wochen – die Dekanebene alle zwei Wochen“, erläutert Tecklenburg. Die Zusammenarbeit mache wirklich Spaß, sei jedoch auch sehr anstrengend. Tecklenburg versuche, wie sein Vorgänger Krauth, den Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg gut zu vertreten: „Damit wir auf dem Land nicht vergessen werden“, erklärt er.
Fusion der drei Kirchenbezirke am 1. Januar 2026
Die drei Kirchenbezirke Adelsheim-Boxberg, Wertheim und Mosbach werden ab dem 1. Januar 2026 zu einem großen Kirchenbezirk fusionieren (wir berichteten). „Es gibt Arbeitsnamen für diesen Bezirk, aber einen offiziellen gibt es noch nicht“, sagt Tecklenburg. Damit gehen einige strukturelle Änderungen einher. Der Dekanats- und Verwaltungssitz soll von Hirschlanden nach Buchen verlegt werden. Mittelfristig soll es dann, nach Ausscheiden von Dekan Folkhard Krall aus Mosbach in den Ruhestand, nur noch zwei Dekane geben, die den fusionierten Kirchenbezirk gemeinsam leiten. Buchen als Verwaltungsstandort wurde vor allem wegen der Zentralität gewählt. „Von Mosbach und Wertheim ist das etwa in der Mitte. Außerdem ist es nicht schlecht, wenn das Dekanat am Verwaltungs- und Serviceamt Odenwald-Tauber sitzt. So ist es leichter, zu kooperieren“, hebt Tecklenburg hervor.
Wahl am 3. April in Buchen
Wer die Nachfolge von Dekan Rüdiger Krauth im Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg – und später dann auch für den neuen, größeren Kirchenbezirk – antritt, steht aktuell noch nicht fest. Tecklenburg wollte noch keinen Namen verraten. Fest steht: Landesbischöfin Professorin Dr. Heike Springhart hat einen Kandidaten vorgeschlagen, der sich bereits dem Bezirkskirchenrat vorgestellt hat. „Die Räte waren mit der Person sehr zufrieden“, gibt Tecklenburg einen Einblick. Die Synodalen, Ehrenamtliche und Hauptamtliche aus dem Kirchenbezirk können den Kandidaten am 3. April in Buchen bei einer Wahlsynode mit Landesbischöfin Springhart wählen. „Jetzt gibt es natürlich Personen, die sich fragen, was für eine Wahl das ist – bei einem Kandidaten. Das ist aber nicht ganz richtig, denn wir können auch sagen, dass wir den Kandidaten nicht wollen. Dann muss die Bischöfin einen Neuen finden.“
So könnte es nach der Wahl weitergehen
Sollte am 3. April der Kandidat gewählt werden, tritt er sein Amt am 1. September an. Bis dahin bleibt Tecklenburg kommissarischer Leiter des Dekanats. „Sollte die Person am 3. April gewählt werden, habe ich dann aber wieder einen direkten Ansprechpartner, mit dem ich Dinge vorbesprechen kann“, erklärt er. Wenige Monate später, zum 1. Januar 2026, folgt die Fusion der drei Kirchenbezirke. Ab dann teilen sich die drei Dekane der drei Bezirke die Aufgaben. Nach dem Ausscheiden von Dekan Krall aus Mosbach 2026 werden sich der Nachfolger von Krauth und Dekanin Wibke Klomp aus Wertheim die Aufgaben im Bezirk aufteilen. „Das ist ja der eigentliche Sinn des Ganzen. Es gibt viele Ausschusssitzungen, bei denen nicht immer jeder dabei sein muss. Solche Dinge kann man sich aufteilen“, ist Tecklenburg überzeugt. Der große Vorteil ist dann: „So kann man in Folge wieder näher bei den Menschen sein.“
Der Nachfolger von Krauth soll erst einmal einen zwanzigprozentigen Predigtauftrag in Buchen haben – und später dann wahrscheinlich in Mosbach. „Er wird aber keine Gemeindeanbindung mehr habe. So ist das gut machbar, und es entstehen Entwicklungsmöglichkeiten. Ich sehe da wirklich Chancen“, erklärt der kommissarische Leiter des Hirschlandener Dekanates. Vor allem die Nähe zu den Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Kirchengemeinden könnte so in der neuen Struktur wieder gewährleistet werden, ist die große Hoffnung.
Hirschlanden, Hohenstadt und Eubigheim sollen wieder einen Pfarrer bekommen
Was passiert jetzt aber mit Hirschlanden? Klar ist, dass das Pfarrhaus direkt gegenüber der Kirche einen neuen Bewohner bekommen soll. Allerdings erst, nachdem es saniert wurde: „Die Vorbereitungen laufen. Eine Architektin und der Kirchengemeinderat mit Diakon Mario Miceli sind eingebunden. Die Gutachten werden erstellt“, erklärt Tecklenburg. Auch das Pfarrbüro soll im Erdgeschoss bleiben. Bis die Sanierung jedoch abgeschlossen ist, dauert es noch rund zwei Jahre. „Das heißt, wir werden die Pfarrstelle erst ausschreiben, wenn wir wissen, wann in Hirschlanden alles fertig ist“, erläutert Tecklenburg. Und wenn es so weit ist, stehen viele Zimmer für einen neuen Bewohner oder eine neue Bewohnerin mit Familie zur Verfügung.
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