Da wurde mir doch jetzt echt ein wenig wehmütig ums Herz, als ich ein Foto für den nebenstehenden Artikel im Archiv suchte und auf den Bildern so viele Menschen sah, die lustig verkleidet am Straßenrand standen und den Motivwagen zujubelten oder schunkelnd auf einer Fremdensitzung lauthals mitsangen. Die Stimmung auf den Bildern rührte mich – vor allem weil nach der „Null-Runde“ im vergangenen Jahr auch in dieser Kampagne wieder alles auf dem Prüfstand steht. 2G oder 3G+, Warn- oder Alarmstufe, in der Halle oder doch draußen – die Faschingsvereine rund um Wertheim haben sich die Entscheidungen nicht leicht gemacht. „Egal was wir umsetzen, wir werden immer Kritik bekommen“, sagte Sitzungspräsident Patrick Grän aus Mondfeld. Damit wird deutlich, Corona spaltet selbst die aktiven Jecken. Hätte man diese unnötige Spaltung zwischen „Ich will auf jeden Fall in der Halle mit 2G feiern“-Anhängern und „Ich will niemanden ausschließen“-Verfechtern nicht besser durch eine klare Ansage per „Order de Mufti“ verhindern können? So hat man die Verantwortung abgewälzt und für hinreichend Zündstoff in den Vereinen gesorgt. Dabei soll Fasching doch Spaß machen.
Also hoffen wir mal, dass die närrischen Veranstaltungen die Menschen nicht noch weiter trennen. Deshalb sei an den Hit der Höhner (Faschingsband aus Köln) erinnert, in dem es heißt: „Echte Fründe ston zesamme, su wie ene Jott un Pott“ (zu deutsch: Echte Freunde halten zusammen, so wie Pech und Schwefel).
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Wertheimer Fasching: „Echte Fründe ston zesamme”
Heike Barowski über die anstehende Faschingskampagne