Kommentar Online-Betrug: Banken müssen reagieren!

Immer mehr Menschen fallen auf die Tricks der Betrüger rein und haben am Ende ein leergeräumtes Online-Bank-Konto. Dagegen müssen die Banken mehr tun, meint Walter Serif

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Walter Serif
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Rund drei Millionen Menschen zwischen 16 und 74 haben in Deutschland noch nie das Internet genutzt. Das sind immerhin fünf Prozent.

Wir könnten uns über die Internet-Verweigerer lustig machen, weil sie mit uns nicht die unendlichen Weiten des digitalen Universums teilen wollen. Die Offliner müssen aber auch nicht ständig ihr volles Mail-Postfach leeren und bekommen keine Nachrichten von scheinbar netten Menschen, die die Passwörter haben wollen, damit sie unser Online-Bankkonto vor fiesen Dieben schützen können.

Wer kommt für den Schaden auf

Das nervt nicht nur. Es gibt immer mehr Leute, die auf diese Tricks hereinfallen und am Ende ein leergeräumtes Konto haben. Die Geldinstitute warnen uns zwar vor der Gefahr, aber nicht jeder verhält sich aufmerksam. Und dann stellt sich die Frage: Wer kommt für den Schaden auf?

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Die Verbraucherschützer meinen, dass dies die Banken machen müssten. Die Geldinstitute widersprechen: Bei – sie nennen es natürlich anders – Dummheit, Sorglosigkeit oder Fahrlässigkeit der Kunden wollen sie den Schaden nicht übernehmen. Im Streitfall müssen die Gerichte entscheiden. Die Urteile fallen mal so und mal anders aus.

Auch Banken müssen sich in der Pflicht sehen

Klar ist allerdings: Die Banken machen es sich zu einfach. Das Problem ist, dass die Betrüger immer einfallsreicher werden und mit ihren Tricks die IT-Sicherheitssysteme ausschalten. Richtig, weil die Kundinnen und Kunden mitspielen. Wenn aber die Gangster direkt bei ihren Opfern anrufen und auf dem Display die Nummer der Hausbank erscheint – dann ist das eine täuschend echte Fake-Masche, der auch vorsichtigere Menschen auf den Leim gehen können. Wenn das aber so ist, muss die IT verändert werden.

Zugangsdaten mit Passwörtern sind offensichtlich zu anfällig für Betrug. Bei Passkeys – mit denen zum Beispiel Paypal arbeitet – ist das anders. Als Login dient dann der Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung. Phishing per Mail, SMS oder Telefonanruf funktioniert deshalb nicht mehr. Solche Technologien sollten die Banken auf breiter Front einsetzen.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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