Mannheim. Moin, ich bin die Neue - und ja, ich weiß, das mit dem „Moin“ muss ich mir abgewöhnen. Ich habe auch schon gelernt, dass sich Mannheim eigentlich mit einem o und ohne h und i schreibt. Aber das scheint auch noch vom Stadtteil abzuhängen, oder wie war das? Noch nicht so richtig dahinter gekommen bin ich, in welchen Fällen das berüchtigte „alla“ benutzt wird. Was ich als frisch zugereiste Norddeutsche aber mit Sicherheit weiß, ist, dass in Mannheim und seiner wunderschönen Umgebung viele leidenschaftliche Lokaljournalisten und Lokaljournalistinnen arbeiten. Und damit bin ich definitiv am richtigen Ort.
Denn auch, wenn ich in den kommenden Wochen über Region, Dialekte, Spezialitäten und Eishockey noch einiges lernen muss, bringe ich genau das mit: den tiefen Glauben daran, dass lokaler Qualitätsjournalismus nie wichtiger war als in diesen Zeiten, die Überzeugung, dass eine demokratische Gesellschaft Meinungsvielfalt benötigt und das Wissen, wie Nachrichten möglichst viele Menschen erreichen - gedruckt, wie digital.
Bei allen Herausforderungen, die die Medienbranche heute hat, bin ich überzeugt davon, dass Journalisten noch immer den besten Beruf der Welt haben.
Das halte ich für die wichtigste Aufgabe von Lokaljournalismus: den schwierigen Themen nicht auszuweichen.
Das hat sich nicht geändert, seit ich vor mehr als 17 Jahren als Polizei- und Gerichtsreporterin bei meiner Heimatzeitung in Nordrhein-Westfalen angefangen habe. Als Redakteurin für Kommunalpolitik und regionale Wirtschaft, später als Ressortleiterin für Politik, Unterhaltung und Sport sowie als Nachrichtenchefin bei einem großen Magazin war es mir immer ein Anliegen, dass Journalismus auch komplizierte Zusammenhänge verständlich erklärt.
Als Chefredakteurin im ganz hohen Norden mit Nähe zur dänischen Grenze galt es nicht nur Sturmfluten zu trotzen, sondern auch zu verstehen, welche unterschiedlichen Bedürfnisse die Leser je nach Generation, Wohnort und Familiensituation haben. Das halte ich für eine der wichtigsten Aufgaben von Lokaljournalismus: den schwierigen Themen nicht auszuweichen und möglichst alle Menschen vor Ort zu erreichen.
Ich freue mich daher sehr, von nun an als Chefredakteurin des "Mannheimer Morgen" mit einem großartigen Team jeden Tag für Sie die besten und wichtigsten Geschichten zu finden.
Wenn Sie Anregungen, Wünsche oder Hinweise zu unserer Berichterstattung haben, schreiben Sie mir gerne. Tipps für guten Kaffee, zum schnellen Dialekt lernen und für die charmantesten Ecken Mannheims, die ich unbedingt gesehen haben muss, nehme ich ebenfalls gerne an, unter m.scharlibbe@mannheimer-morgen.de.
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