Spät abends nach einer langen Reise nach Hause fahren. Schon von weitem sichtbar: die angestrahlte Burg. Sie kündet davon, dass man es gleich geschafft hat. „Ich bin zuhause“ ist der Gedanke dabei.
Und weil es sehr vielen Wertheimern so geht, ist es verwunderlich, dass jetzt einige Gemeinderäte dafür plädieren, die Beleuchtung historischer Gebäude und vor allem der Burg beizeiten abzuschalten.
Natürlich versteht man den Gedanken dahinter – nämlich Insekten zu schützen und Strom zu sparen. Der Austausch der Lampen gegen LED ist auch der richtige Weg. Und die Lichtverschmutzung, wie im FOC, regt viele Bürger völlig zu Recht auf. Zeitbegrenzung muss sein. Aber um 23 Uhr?
Das vorgebrachte Argument – um die Zeit ist sowieso niemand mehr unterwegs – ist den Bewohnern einer Großen Kreisstadt nicht wirklich würdig. Klingt nämlich ganz danach, als würde man in Wertheim um 23 Uhr tatsächlich die Bordsteine hochklappen.
Immerhin handelt es sich bei der Burg um das Wahrzeichen der Stadt, das Wertheimern, Touristen und Gästen im Auto, Bus oder auf dem Schiff gleichermaßen von weitem signalisiert: Ziel erreicht.
Gut, jetzt hat man sich im Ausschuss für die Burgbeleuchtung zumindest auf 24 Uhr einigen können – Armin Dattler sei Dank. Wäre es denn nicht sinnvoller, zumindest für das Wochenende von Freitag bis Sonntag eine andere Regelung zu treffen? Gespräche mit Burg-Restaurantbesitzer und Burgmanager würden sicher auch helfen, eine bessere Entscheidung zu treffen.
Die Stadt auch am üblichen Feier-Freitag und Party-Samstag ab 23 Uhr in Dunkelheit zu tauchen, könnte nämlich irgendwann tatsächlich dazu führen, dass nichts los ist.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Fassadenbeleuchtung in Wertheim: Jetzt wird es „zappenduster”
Heike Barowski zur Empfehlung des Ausschusses