Es ist wie im berühmten Film „Lohn der Angst“ mit Peter van Eyck und Yves Montand von 1953: Eigentlich darf man den Sprengstoff Nitroglyzerin nicht bewegen – weil er in bestimmten chemischen Zuständen schnell in die Luft fliegt und die Transporteure pulverisiert. Und trotzdem muss er von A nach B gebracht werden.
Im Film sind es nur einige explosive Portionen und eine Handvoll verkrachter Existenzen. Die Bundeswehr hat zehntausende Raketen. Man mag es schon glauben, dass derzeit keine akute Gefahr bei und für Nieder-stetten herrscht. Dennoch bunkert die Armee offenbar Stoffe, die sie nicht mehr los wird. In Büchsen der Pandora aus Stahlbeton. Dass es ein Problem gibt, wurde immerhin eingeräumt. Wie man es lösen kann, das ist die Frage. Und so lange wird das Nitro eben gelagert, niemand hat Zutritt zum Bunker, keiner darf mit dem Sprengstoff überhaupt umgehen.
„Das Leben wird nicht billiger“, heißt es in „Lohn der Angst“. Das gilt auch für Wermutshausen & Co.. Einfach zuwarten und aussitzen kann nicht die Lösung sein.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Die Niederstettener Beton-Büchsen der Pandora
Michael Weber-Schwarz zur Raketenlagerung