Kommentar Das wahre Programm

Man kennt ihn als Scharfmacher der AfD. So gesehen ist Björn Höcke hinter seinen „Möglichkeiten“ zurückgeblieben, meint unser Kommentator Michael Weber-Schwarz zum Wahlkampfauftritt in Königshofen.

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Michael Weber-Schwarz
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Man kennt ihn als Scharfmacher der AfD. So gesehen ist Björn Höcke hinter seinen „Möglichkeiten“ zurückgeblieben. Trotzdem war sein Auftritt schlimm genug, denn sein rechtes und verschwörerisches Gedankengut lässt er gut portioniert und mit gewinnender Geste immer wieder einrieseln.

Alles wirkt auf eine seltsame Art selbstverständlich: Das Diktum von geheimen Machteliten, der ausgehöhlten Demokratie, der Marionettenpolitiker und der Impfung als Genexperiment – natürlich gesteuert von Bill Gates & Co.. Freie, diverse Lebenskonzepte sind für ihn die Folge früherer Experimente – oder einfach nur Folge kommunistischer Politik, die ja mittlerweile sogar die CDU „durchseucht“ habe.

Einfaches Gegenrezept, basierend auf Angst, die in den Reden der AfD-Vertreter natürlich entsprechend geschürt wurde: Nationalstaat, deutsch nach bewährtem „Arier“-Konzept. Und was nicht kompatibel erscheint: Raus oder in die „Produktion“ – warum sagt Höcke es nicht einfach? – ins KZ.

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Die Partei gibt sich auf den ersten Blick freundlich und bürgernah, ist aber vor allem populistisch: Außer einseitig klimatischen Statements bleibt in Königshofen nämlich kaum etwas Ernstzunehmendes.

Das wahre Programm lautet: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie, Deutschtümelei und Grausamkeit. Wer das Ausfliegen afghanischer Ortskräfte als Kinderschänder-Import darstellt, ist vor allem selbst eine Schande.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim