Beachtlicher Erfolg

Arno Boas zur geplanten Eröffnung des Komm-Ladens

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Arno Boas
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Der grüne Laden, das Modehaus Wild und die Metzgerei Schmidt: Drei Beispiele für Betriebsschließungen aus der jüngeren Vergangenheit, die dafür stehen, dass die Creglinger Innenstadt an Attraktivität verliert. Die Gründe für die Schließungen sind unterschiedlich, unter dem Strich aber bedeuten sie einen Qualitätsverlust für das Städtchen.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur erst jüngst geschlossenen Metzgerei Schmidt gibt es jetzt ein Hoffnungszeichen: In knapp sechs Wochen öffnet in der Hauptstraße 34 der „Laden“. Initiatorinnen sind die Frauen des Familienzentrums Komm. Mit ihrer Begeisterung für das ungewöhnliche Konzept des „Verschenkens statt Wegwerfens“ gehen sie im ländlichen Raum neue Wege. Die Frauen brennen für diesen neuen Laden und haben damit auch die Stadtverwaltung und den Gemeinderat angesteckt. Die finanziell nicht gerade üppig ausgestattete Kommune übernimmt immerhin die Hälfte der Ladenmiete.

Das an sich ist schon ein beachtlicher Erfolg für die Truppe um Erika Weimer, die Leiterin des Familienzentrums. Und auch die allgemeine Resonanz auf das Projekt ist groß – so dass schon am ersten Warenannahme-Samstag die Regale gut gefüllt waren. Der schwierige Teil aber kommt noch: Nur wenn die Creglinger und das Umland diesem ungewöhnlichen Ansatz offen gegenüber stehen, kann er eine Erfolgsgeschichte schreiben. Der Laden ist, um dauerhaft tragfähig zu werden, auf Spenden angewiesen. Deshalb legt man auch Wert darauf, dass es kein Umsonstladen ist, der da entsteht. Idealerweise geben die Kunden für ihre neuen Lieblingsstücke auch einen gewissen Geldbetrag. Das kann funktionieren – wenn die Hemmschwelle vor dem neuen Konzept schnell abgebaut wird. Den Initiatorinnen und der Creglinger Innenstadt ist das zu wünschen. Damit sich ehrenamtliches Engagement lohnt und die Innenstadt nicht weiter ausblutet.

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