Mozartfest

Virtuose Oboistin Barbara Bode im Rampenlicht

Bamberger Symphoniker mit erhellendem Beitrag

Von 
Felix Röttger
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Einen erhellenden Beitrag zum diesjährigen Motto vom Mozartfest Würzburg „speculiere – studiere – überlege: Faszination Mozart“ lieferten die Bamberger Symphoniker in der Residenz unter der Leitung von Fabio Biondi.

Groß war das Interesse bei den beiden ausverkauften Konzerten im Kaisersaal und dem angrenzenden Weißen Saal; nicht zuletzt wegen des mit Spannung erwarteten Auftritts der renommierten Oboistin Barbara Bode mit dem Konzert für Oboe und Orchester D-Dur von Giuseppe Sammartini. Es entstand zwischen 1720 und 1740 als Eigenwerk des in Mailand geborenen Oboisten und Komponisten mit besonders anspruchsvollen und technisch herausfordernden Passagen. Bode beherrschte das Spiel mit raffinierten Klangnuancen und gab dem virtuosen Stück eine klangliche Brillanz mit einer ganz individuellen Färbung. Kongeniale Unterstützung fand die Solistin bei dem Geiger Fabio Biondi und dem Orchester, die ihrem Vortrag genügend Freiraum gab und mit einer fesselnden Klanglandschaft unterlegten.

Mozarts Italien-Reise mit Folgen

Im Programm-Set rahmten mit dem Finale zur Sinfonia aus: „Ascanio in Alba“ und der Sinfonie Nr.10 G-Dur zwei Werke des 14- und 15-jährigen Mozart ein; drei heute selten gespielte Stücke italienischer Komponisten. Die Sinfonia D-Dur („La Tempesta di Mare“) von Carlo Monza, das genannte Oboenkonzert und die Sinfonia D-Dur (aus: La Pipée) von Niccolò Jommelli waren Beispiele für die stilistische Finesse der italienischen Musikwelt, die in Europa im 17. und 18. Jahrhundert die Maßstäbe setzte.

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Mit seinem Vater Leopold reiste der junge Mozart 1769 deshalb nach Italien, um sich von diesen berühmten Komponisten als Vorbilder inspirieren zu lassen, und dann diese italienischen Einflüsse in seine eigenen Werke einfließen zu lassen. Prägnant konnten Fabio Biondi und die Bamberger Symphoniker den klassischen italienischen Stil und die sich schon in den Frühwerken manifestierende, individuell geprägte Kompositionsweise Mozarts herausarbeiten. Eine beglückende Erfahrung, die nach der Pause mit der Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy eine in der Würzburger Residenz stürmisch gefeierte Interpretation erlebte.

Die energiegeladene, zum Bersten kraftvolle Einleitung sorgte nicht nur für eine intensive Spannung, sondern ließ die thematischen Motive des Werks durchscheinen. Im Andante verwoben die Musiker in perfektem Zusammenspiel der Instrumentengruppen sanft-melodische Linien, die einfühlsam und zart dargeboten wurden.

Den dritten Satz prägte als Menuett ein lebhaft-tänzerischer Charakter mit abwechslungsreicher Dynamik, während im feurig-leidenschaftlichen Allegro con fuoco eine ungeheure Klangfülle die Akustik des Kaisersaals an ihre Grenzen brachte.

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