Es geht schon wieder los: „Die warmen und trockenen Tage waren ideale Bedingungen für die Entwicklung von Blattläusen. Kontrollieren Sie anfällige Pflanzen und vor allem junge Austriebe“, warnen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Durch die Saugtätigkeit der Blattläuse können Verkrüppelungen an den Blättern entstehen oder Krankheiten übertragen werden. Frühzeitiges Entfernen der Schädlinge beugt Pflanzenschäden vor.
Im Frühjahr schlüpfen große weibliche Blattläuse aus den Wintereiern. Diese „Stammmütter“ bringen täglich etwa fünf weibliche Jungtiere zur Welt, die wiederum ohne Befruchtung und durch Lebendgeburten eine Vielzahl an weiblichen Nachkommen gebären. Eine einzelne Blattlaus lebt nur wenige Wochen.
Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft, den sie mit Hilfe von Stechborsten vor allem aus den zuckerhaltigen Leitungsbahnen von Blättern und zarten Trieben saugen. Folglich verkrüppeln und verfärben sich die zarten Triebspitzen und jungen Blätter, Knospen fallen ab. Bei starkem Befall schränken die Pflanzen ihr Wachstum ein. Durch die Saugtätigkeit besteht die Möglichkeit von Virenübertragung. Auf dem klebrigen „Honigtau“ können sich Rußtaupilze ansiedeln, deren schwarzer Belag die Assimilationsleistung der Pflanze herabsetzt. Ameisen nutzen den Honigtau als Nahrung und bauen sich Blattlauskolonien auf, die sie beschützen.
Blasige und rot gefärbte Aufwölbungen fallen jetzt an den grünen Blättern der roten Johannisbeeren auf. Es sind grünliche Johannisbeerblasenläuse, die an den Blattunterseiten sitzen. Das Saugen des Pflanzensaftes begünstigt das Entstehen von Aufwölbungen und Verfärbungen. In der Regel stört der Befall nur das Auge. Das Wachstum der Sträucher ist nicht eingeschränkt. Starkbefall jedoch könnte zu Blattfall führen. Weiche Pflanzenzellen sind für Blattläuse besonders attraktiv. Dies ist oft nach der Überwinterung von Kübelpflanzen und Sommerpflanzen der Fall oder wenn die Pflanzen viel gedüngt wurden und dementsprechend stark wachsen.
Es gibt 3000 Blattlaus-Arten, in Mitteleuropa 850. Manche haben einen großen Wirtspflanzenkreis, wie Pfirsichblattlaus, Hopfenblattlaus, Zitronen- und Bohnenblattlaus. Andere Blattlausarten sind wirtsspezifisch, sie treten nur an einer Pflanze auf und schädigen sie.
Wenn man weitere Fragen hat, wendet man sich an das Gartentelefon (0931/98013333) oder schreibt eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de lwg
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