FN-Gartenserie „Aufgeblüht“ - Rosen mit ungefüllten oder halbgefüllten Blüten haben Charme und bieten Nahrung für Insekten

Die Rose ist die wilde Königin der Blumen

Von 
Daniela Hoffmann
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Ungefüllte Rosenblüten laden Bienen zum Nektarsammeln ein. © istock/Ana Carolina Fernandez

Die Rose gilt als Königin unter den Blumen. Dabei denken die meisten allerdings an die opulent gefüllten Garten-Klassiker. Die Bundesgartenschau auf dem Mannheimer Spinelli-Gelände wird sich in Sachen Rosen im kommenden Jahr jedoch vor allem den ungefüllten und halbgefüllten Exemplaren widmen. Die Gärtnerische Leiterin, Lydia Frotscher, verrät warum.

„Diese Sorten haben gleich mehrere Vorteile“, erklärt die Expertin. Zum einen versprühen sie viel ländlichen Charme, passen prima in naturnahe Gärten. Zum anderen sind sie aber auch recht robust. „Beides macht sie für Hobbygärtner interessant und hilft dabei, dass sie auch daheim im Garten funktionieren.“

In allen Wuchsformen

Die einfachen Sorten sind von den Wildrose gar nicht nicht so weit entfernt. Ihre offenen Blüten laden ab Mai Bienen zum Nektarsammeln ein, im Herbst bieten die rot leuchtenden Hagebutten Futter für Vögel. Sie sind aber auch besonders schmuck – nicht zuletzt, weil die zumeist gelb leuchtenden Staubblätter in der Mitte eine zusätzliche Farbkomponente bieten.

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Ungefüllte und halbgefüllte Rosen gibt es natürlich in allen Wuchsformen. Darunter viele schöne Sorten, die auf dem Mannheimer Buga-Gelände bereits ihren Platz gefunden haben. Bei den ungefüllten Exemplaren gefällt Lydia Frotscher und ihren Kollegen beispielsweise die buschig wachsende Beetrose Fortuna mit ihren zart lachsrosafarbenen Blüten besonders gut. Wer sie in den Garten pflanzt, hat nicht nur wegen des Namens Glück, sondern auch, weil sie bis in den Herbst hinein immer wieder Blüten zeigt.

Platz wird gebraucht

„Rosenliebhaber, die sich die ungefüllte Strauchrose Frühlingsgold nach Hause holen möchten, brauchen auf jeden Fall Platz“, meint Lydia Frotscher. Denn sie kann bis zu zwei Meter breit werden und ist etwa ebenfalls genauso hoch. Schon im Mai öffnen sich ihre goldgelben Blüten. Dann blüht sie für sechs bis acht Wochen und verströmt einen herrlichen Duft. Die Buga-Gärtner freuen sich schon, wenn es in ein paar Wochen auf Spinelli soweit ist.

Die Kleinstrauchrose Sedana wird bei der Gartenschau 2023 ebenfalls zu sehen sein. Sie wird nur zwischen 60 Zentimetern und 1,50 Meter hoch beziehungsweise breit. Ihre halbgefüllten Blüten leuchten in Farbnuancen von Cremeorange bis Apricot und bieten wie die der anderen beiden Beispiel-Rosen Nahrung für Insekten.

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„Alle drei tragen übrigens das Rosen-TÜV-Siegel“, erklärt die Mannheimer Gärtnermeisterin. „Genauer gesagt, das so genannte ADR-Siegel.“ Die Abkürzung steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. Diese Prüfung nimmt ein Arbeitskreis vor, der sich aus Vertretern des Bundes deutscher Baumschulen, Rosenzüchtern und unabhängigen Fachleuten zusammensetzt. Dabei werden neue Rosensorten an zwölf verschiedenen Standorten in Deutschland angebaut und dort beobachtet. Im Vordergrund steht dann vor allem die Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten, wie beispielsweise Mehltau, Rost und Sternrußtau. Aber auch Eigenschaften wie Zierwert oder Winterhärte spielen eine Rolle. Damit gibt das Gremium dem Verbraucher einen Überblick, welche Sorten im eigenen Garten auch ohne allzu großen Pflegeaufwand gut wachsen. „Was die Rose dazu allerdings braucht, ist Sonne und ein guter Zugang zu Wasser“, betont Lydia Frotscher. Rosen, die an ihrem Platz schon einige Zeit stehen, müssen dennoch nicht ständig gegossen werden. Schließlich wurzeln sie tief und holen sich so das Wasser aus dem Grund.

Zuviel Wind schädlich

Weniger gerne mag das königliche Gewächs indessen zu viel Wind und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. „Zudem sind Rosen alles andere als Kostverächter“, sagt die Buga-Fachfrau schmunzelnd. Daher helfe es, sie mit ausreichend organischem Dünger bei Laune zu halten.

Geschnitten werden Rosen übrigens am besten, wenn die Forsythie blüht, besagt eine alte Regel. Dann nämlich sind meist keine allzu starken Fröste mehr zu erwarten.

Wer noch mehr Farbtupfer in der Nachbarschaft seiner Rosen möchte, kann sogenannte Begleitstauden daneben setzen – sprich Pflanzen, die ähnliche Bedürfnisse haben. Dazu gehören Phlox, Glockenblumen, Rittersporn, Salbei und Gräser.

Redaktion

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