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Wasser sprudeln statt schleppen - lohnt sich das?

Leitungswasser mit CO2 zu versetzen ist die Alternative zum Mineralwasser. Was das kostet und wie gut die Systeme funktionieren zeigt ein Vergleich des Verbrauchermagazins Imtest

Von 
Maja-Lina Lauer
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Leitungswasser kann schnell zu Mineralwasser gemacht werden – dafür gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Sprudlern auf dem Markt. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wassersprudler sollen schnödes Leitungswasser mit wenigen Handgriffen in ein sprudelndes, frisches Getränk verwandeln. Dazu wird per Knopfdruck Kohlendioxid aus einem Druckzylinder in eine mit Leitungswasser gefüllte Spezialflasche gepresst - so lange, bis der gewünschte Sprudelgehalt erreicht ist oder das Gerät mit einem Zischen seine Leistungsgrenze signalisiert. Unterm Strich soll das einfacher, leichter und günstiger sein als der regelmäßige Einkauf von Wasserflaschen im Supermarkt. Ob das stimmt und wie es funktioniert, hat das Verbrauchermagazin Imtest getestet. Dazu die wichtigsten Fragen und Antworten:

Bekommt man Sprudelwasser zum Spottpreis?

Der Preis für einen Liter Mineralwasser aus dem Supermarkt schwankt zwischen etwa 20 und 50 Cent. Aus dem Wasserhahn kostet der Liter rund 0,2 Cent. Da erscheint die Rechnung eindeutig. Allerdings kommen beim Wassersprudler noch Anschaffungs- und wiederkehrende Kosten für das Gerät und den CO2-Zylinder hinzu. Je nach bevorzugter Sprudelstärke rechnet sich demnach ein Wassersprudler ab etwa 300 Litern gesprudeltem Wasser.

Nicht genau beziffern lässt sich hingegen der Komfortgewinn, denn mit dem Sprudelgerät fällt der zumeist lästige und schwere Mineralwassereinkauf komplett weg. Wertet man dann noch als Gewinn, dass durch die Verwendung eine große Menge an Klimagasen und Müll eingespart werden - etwa durch den Verzicht auf Plastikflaschen und den massenhaften Transport von Mineralwasserflaschen quer durch die Republik -, lohnt sich schon die erste Sprudelflaschenfüllung.

Nach welchem Prinzip funktionieren die Wassersprudler?

In der Handhabung der Wassersprudler lassen sich zwei Prinzipien unterscheiden: Während bei den Kandidaten von Happmyix, My-soda und Philips die Flaschen am Sprudler festgeschraubt werden, werden die Flaschen bei Sodastream und Aarke in einen komplett verschließbaren Behälter gestellt. Letzteres ist etwas einfacher, dafür wirken die Geräte insgesamt etwas wuchtiger.

Auch die Mechanik zum Sprudeln ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Bei den meisten Geräten im Testfeld gelangt die Kohlensäure mechanisch per Knopfdruck oder über einen Hebel ins Wasser. Lediglich der Wassersprudler E-Duo von Sodastream besitzt drei Knöpfe für verschieden starkes Mineralwasser. Das ist auf den ersten Blick sehr praktisch, allerdings braucht das Gerät einen Stromananschluss, weil die Öffnung des Ventils am CO2-Zylinder elektrisch erfolgt.

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Auch bei den CO2-Zylindern schert Sodastream aus. Das Unternehmen produziert eigene Kartuschen, die sich etwas schneller und einfacher in den Sprudler einbauen lassen. Dafür können die Verbraucher hier keine Universal-CO2-Zylinder benutzen, die sonst in alle Wassersprudler passen.

Lässt sich bei der Sprudelstärke zwischen „Medium“ und „Klassisch“ wählen?

Mit einem CO2-Zylinder (Kosten: etwa acht Euro) lassen sich zwischen 50 und 60 Liter Wasser sprudeln - je nachdem, welche Sprudelstärke bevorzugt wird. Der Spring von Happymix zeigte im Test die stärkste Leistung: Schon nach einem beherzten Knopfdruck enthielt das stets gleich temperierte Wasser nach Angaben der Probandinnen und Probanden die meiste Kohlensäuremenge. Nur minimal weniger sprudelte der Woody von Mysoda. Bei allen anderen waren mehrere Knopfdrücke nötig. Oder die Stärke verharrte eher im Stadium „Medium“ - wie etwa beim Carbonator Pro von Aarke.

Ist jedes Wasser gleich gut für die Sprudler geeignet?

Leitungswasser ist kein Mineralwasser. Aus gesundheitlicher Sicht bestehen aber keine Bedenken, es zu trinken. Es ist laut Umweltbundesamt grundsätzlich unbedenklich. Wer die Qualität und auch die Härte seines Trinkwasser genauer ermitteln will, bekommt diese Infos meist online über die Webseite seiner Heimatstadt oder des jeweiligen Bundeslands. Neben der Temperatur des Wassers ist übrigens auch die Härte ein entscheidender Faktor dafür, wie stark sich Leitungswasser sprudeln lässt. Faustregel: Je härter und kälter das Wasser ist, desto mehr CO2 lässt sich darin lösen.

Die Testsieger

Spring – Happymix: Preis 44,90 Euro. Der günstige Spring gibt immer Vollgas. Zudem ist er sehr einfach zu bedienen. Die Menge an Kohlensäure lässt sich nur grob dosieren. Ergebnis:gut (2,0).

E-Duo – Sodastream: Preis 159,99 Euro. Der „E-Duo“ sprudelt präzise dank seiner drei Knöpfe. Allerdings ist er relativ schwer und wuchtig. Der Wassersprudler benötigt dauerhaft Strom. Ergebnis: gut (2,1).

Woody – Mysoda: Preis 79,90 Euro. Woody besteht zu 99 Prozent aus Holz und schont so die Umwelt. Teilweise ist das Gewinde für die Flasche etwas locker. Ergebnis: gut (2,3 ).

Wie fällt das Fazit des Sprudler-Tests aus?

Wassersprudler sind praktisch und bequem - vor allem im Vergleich zum Wasserschleppen. Wer sprudelndes Wasser mag, wird mit dem Testsieger Spring von Happymix glücklich. Sodastreams E-Duo ist besonders komfortabel, braucht aber einen Stromanschluss.

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