Verkehr

Warum es mit der Bahn-Neubaustrecke von Mannheim nach Karlsruhe noch dauert

Wie werden eines Tages Züge auf einer Neubaustrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe fahren? Seit einigen Jahren plant die Bahn das Großprojekt. Bis eine Vorzugsvariante feststeht, wird es noch dauern. Das ist der Grund

Von 
Christian Schall
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Die neue Bahntrasse von Mannheim nach Karlsruhe lässt auf sich warten. © dpa

Mannheim. Wie werden eines Tages Züge auf einer Neubaustrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe fahren? An der Planung dieses Bahn-Großprojekts arbeitet seit geraumer Zeit die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn, DB InfraGO. Über den Zwischenstand informiert die Bahn in regelmäßigen Abständen das Dialogforum - Teilnehmer aus Kommunen, den Ministerien aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, Verbänden und Initiativen - um frühzeitig die Öffentlichkeit zu beteiligen.

Bei der inzwischen 14. Sitzung ist deutlich geworden, dass es noch eine Weile dauert, bis eine Strecke ausgearbeitet ist, die dann für eine detaillierte Planung als Antragsvariante eingebracht wird. „Nicht vor Ende des Jahres 2025“, schreibt das Dialogforum in einer Pressemitteilung. Grund ist, dass für die Antragsvariante die konkrete Zugzahlenprognose 2040 unter Berücksichtigung des Deutschlandtakts notwendig ist. Diese wird noch durch die Gutachterbüros des Bundes erarbeitet und war noch nicht Teil der im Oktober vom Bundesverkehrsministerium vorgestellten Ergebnisse der Verkehrsprognose 2040. Frühere Planungen sahen einst vor, eine Antragsvariante bis Ende 2023 oder 2024 auszuarbeiten.

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„Eine mögliche Tieferlegung des Fahrlachtunnels wäre aufgrund der beengten Platzverhältnisse und einer Aufrechterhaltung des Bahn- und Straßenverkehrs sowie der erforderlichen Baulogistik im Innenstadtbereich mit erheblichem Aufwand verbunden“, heißt es in der Mitteilung. Für den Bau der neuen Bahn- und Straßentunnel sei mit einem Zeitaufwand von etwa acht Jahren zu rechnen. Eine Verlagerung des Fahrlachtunnels sei nach aktuellem Stand technisch machbar, „aber mit deutlich höheren Eingriffen in den Bestand und damit verbundene Kosten als die Tieferlegung“. Weil die Variante M3 „baulich sehr komplex und sehr teuer wäre“, werden weiterhin zusätzliche Varianten überprüft. Eine davon bietet jedoch keine vollständige Anbindung des Rangierbahnhofs.

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Bei der nächsten Sitzung des Dialogforums, die für das Frühjahr 2025 geplant ist, soll ein Zwischenstand des Variantenvergleichs auf Basis der bisherigen Zugzahlenprognose 2030 vorgestellt werden.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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