Gemeinderat tagte

Hardheim: Haushalt für 2025 eingebracht

Hardheim muss den Gürtel künftig enger schnallen. Das wurde aus den Ausführungen von Bürgermeister Stefan Grimm deutlich, der den Haushalt für 2025 im Gemeinderat einbrachte. Das sind die wichtigsten Projekte

Von 
Maren Greß
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Das Sanierungsgebiet „Ried“ ist einer der größten „Brocken“ im Haushalt der Gemeinde Hardheim für das Jahr 2025. 1,4 Millionen Euro sind für die Sanierung von Straßen, Kanälen und Wasserleitungen eingeplant. Für die Straßensanierung gibt es einen 60-prozentigen Zuschuss. © Maren Greß

Hardheim. Das Jahresende steht in vielen Kommunen ganz im Zeichen der Haushaltsberatungen für das kommende Jahr – so auch in Hardheim. Bürgermeister Stefan Grimm brachte am Montag in der Sitzung des Gemeinderats in der Erftalhalle das Zahlenwerk für 2025 ein und ging dabei auf die wichtigsten Investitionen und bevorstehenden Projekte ein.

Bei seinen Ausführungen wurde deutlich: Auch Hardheim muss den Gürtel künftig enger schnallen. „Wir müssen mit dem Geld anders umgehen“, betonte Grimm. Man müsse bei den Planungen aufpassen, dass man die Folgejahre nicht vergesse. Denn jeder Euro, den man jetzt ausgebe, fehle in den Folgejahren. „Wir werden nicht drumherum kommen, Projekte gegeneinander abzuwägen“, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Eine wichtige Einnahmequelle, um künftig Projekte umsetzen zu können, seien die Pachteinnahmen aus der Windkraft. Ohne dieses Geld könne man sich künftig nicht mehr alles leisten.

Einer der größten Einzelposten im Ergebnishaushalt ist das Personal, für das die Gemeinde jährlich knapp sechs Millionen Euro ausgibt. Genaue Zahlen zu Erträgen und Aufwendungen liegen derzeit noch nicht vor, informierte Kämmerer Bernd Schretzmann auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten. Die Detailplanung werde im Laufe der Woche noch vorgenommen. Die Zeit werde benötigt, da die endgültigen Zahlen erst seit Ende vergangener Woche vorliegen.

Die wichtigsten Projekte des Haushaltes 2025 in der Übersicht:

Sanierungsgebiet Ried: Die Gesamtkosten für Projekt belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro, 1,4 Millionen Euro davon sind für 2025 geplant. Für die Sanierung der Riedstraße und des Mühlwegs erhält die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent. Die Sanierung von Kanälen und Wasserleitungen ist ohne eine Förderung zu finanzieren.

Sanierung der Bergstraße in Gerichtstetten: Bevor die Ortsdurchfahrt in Gerichtstetten saniert werden kann, muss die Bergstraße hergerichtet werden, um eine Notversorgung gewährleisten zu können. In Summe rechnet die Gemeinde hierfür mit Kosten von rund 1,3 Millionen Euro. Etwa 900 000 Euro davon sollen 2025 finanziert werden. Für die Sanierung der Straße erhalte man eine Förderung.

Feuerwehr: Gute Nachrichten verkündete der Bürgermeister in Bezug auf das neue Feuerwehrgerätehaus. „Es sieht so aus, als dürften wir die Grundstücke in der Alten Würzburger Straße kaufen“, erklärte Grimm. Das habe die Landsiedlung Baden-Württemberg mitgeteilt. Für Planungen und Grunderwerb sind im Haushalt 150 000 Euro vorgesehen. In den folgenden Jahren plane man mit Baukosten von mindestens acht Millionen Euro. Die werde man laut Grimm nicht ohne einen Kredit finanzieren können. Zudem sind in den kommenden Jahren noch diverse Löschwasserbehälter geplant.

Walter-Hohmann-Schulzentrum und Erftalhalle: Hier müssen diverse Brandschutzthemen angegangen werden. Unter anderem wird für 250 000 Euro einen Außentreppe am Dietzbau errichtet. Zur Erarbeitung eines Brandschutzkonzepts für die Erftalhalle sind 100 000 Euro eingeplant.

Kindergärten: In wenigen Wochen soll mit dem Umbau der Alten Realschule zu weiteren Räumen für die Kleinkindbetreuung begonnen werden. Etwa 2,1 Millionen Euro wird die Maßnahme in den kommenden Jahren kosten, rund die Hälfte davon wird gefördert. Für 2025 ist ein Eigenanteil der Gemeinde von etwa 350 000 Euro eingeplant.

Krankenhaus: Jährlich beteiligt sich die Gemeinde Hardheim mit rund 400 000 Euro am Defizitausgleich des Krankenhauses. Das werde laut Grimm in 2025 nicht reichen, den Rest werde man über Rücklagen finanzieren.

Obdachlosenunterkunft in der Uhlandstraße: Der Neubau der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft in der Uhlandstraße war für 2024 geplant und hat damals für ordentlich Gesprächsstoff in der Bevölkerung gesorgt (wir berichteten). Aufgrund einer wegbrechenden Förderung wurde dieses Projekt jedoch nicht angegangen. Auch 2025 ist es erst einmal kein Thema, da die Gemeinde dafür derzeit nicht genug Geld hat. Planungskosten in Höhe von 50 000 Euro sind jedoch veranschlagt. Grimm stellt in Frage, ob und wie das Projekt umsetzbar ist. „Wir müssen schauen, wie wir es finanzieren können.“

Wirtschaftsplan Wasserversorgung: Da der Strom zu bestimmten Zeiten nicht ausreicht, muss am Hochbehälter Wurmberg in Hardheim eine neue Trafostation für rund 425 000 Euro errichtet werden. Die Kosten dafür sind im Wirtschaftsplan der Wasserversorgung eingestellt.

Im Gemeinderat und Ausschuss notiert

  • Bereits zum zweiten Mal setzte Bürgermeister Stefan Grimm vor Beginn der Sitzung den Tagesordnungspunkt zur zukünftigen Nutzung des digitalen Ratsinformationssystems ab. Eigentlich sollte das Gremium darüber entscheiden, welchen Zuschuss die Räte für die Anschaffung von Tablets bekommen sollen. Hier bestehe noch Klärungsbedarf.
  • Neben diversen Baugesuchen behandelte der Technische Ausschuss, der vor dem Gemeinderat tagte, den Neubau eines Einzelhauses mit drei Wohneinheiten in der Kurt-Georg-Kiesinger-Straße. Dieses Grundstück war bereits mehrfach Thema im Ausschuss. Angesichts der Tatsache, dass insbesondere kleinere Wohnungen dringend gesucht werden, sei dieses Bauvorhaben von Seiten der Verwaltung zu begrüßen, sagte Bürgermeister Stefan Grimm. Zwei der Wohnungen sollen rund 50 Quadratmeter groß sein. Von den Anwohnern seien mehrere Einsprüche eingegangen. Denn das Einzelhaus sei laut den Anwohnern eigentlich ein Mehrfamilienhaus. Die Baurechtsbehörde werde laut dem stellvertretenden Bauamtsleiter Bernhard Popp die Einwände prüfen. Die Behörde habe jedoch signalisiert, dass die Einwände nicht ausreichen, um den Bauantrag abzulehnen. Knapp mit fünf Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen erteilte der Ausschuss das gemeindliche Einvernehmen, jedoch mit der Maßgabe, dass die notwendige Kanalverlegung auf Kosten des Bauherrn zu erfolgen hat. mg

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