Mannheim. Der Mannheimer Energiekonzern MVV besetzt den Posten des Vertriebsvorstands neu. Johannes Werhahn (44) tritt am 1. Januar 2026 die Nachfolge von Ralf Klöpfer an. Der langjährige Vertriebschef hatte im Februar bekanntgegeben, dass er sein Vorstandsmandat zum Jahreswechsel auf eigenen Wunsch niederlegen will.
Werhahn kennt sich nicht nur im Energiebereich, sondern auch in der MVV-Welt gut aus. Seit 2023 ist er als einer von zwei Geschäftsführern für das Tochterunternehmen MVV Enamic mit Sitz in Mannheim verantwortlich. Zuvor war Werhahn neun Jahre in verschiedenen Führungspositionen beim Energiekonzern Eon tätig. Möglicherweise sind sich schon damals der jetzige MVV-CEO Gabriël Clemens und Werhahn über den Weg gelaufen. Clemens war vor seinem Wechsel nach Mannheim Wasserstoffchef bei Eon Hydrogy.
Der neue Vertriebschef leitete bei Eon unter anderem den strategischen Einkauf für alle Netzgesellschaften sowie die Bereiche Energieeffizienz und virtuelles Kraftwerk im internationalen Großkundenlösungsgeschäft. Ab 2021 verantwortete Werhahn als Leiter bei SPIE Energy Solutions das Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsgeschäft für Industriekunden und komplexe Liegenschaften.
„Mit seiner Kompetenz, seinen Führungsqualitäten und seiner langjährigen Erfahrung in der Energiebranche ist Johannes Werhahn ideal für die Rolle des Vertriebsvorstands geeignet“, sagte Aufsichtsratschef Christian Specht. Nach Einschätzung des Mannheimer Oberbürgermeisters verbindet Werhahn „Markt- und MVV-Kenntnisse mit einer Umsetzungskraft“, die den Energiekonzern stärken werde.
MVV-Aufsichtsratschef Specht spricht von einer idealen Lösung
Dass Werhahn sich über seinen neuen Job freut, versteht sich natürlich von selbst. „Unsere Kundinnen und Kunden stehen weiterhin im Mittelpunkt unseres Handelns – daran richten wir unsere Produkte und Lösungen auch künftig konsequent aus“, sagte Werhahn.
Auf dem Karriereportal Linkedin postete er nur ein paar Sätze. Auch sonst fällt Werhahn nicht durch Geschwätzigkeit auf. Privates gibt er wenig preis, nur dass er sich in Meerbusch (NRW) als Kirchenvorstand und Vorsitzender des Personalausschusses der Katholischen Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist engagiert.
Werhahn studierte Maschinenbau in Aachen und in London. Er verfügt übrigens über ein Patent, das Nerds brennend interessieren dürfte: „Verfahren zur Reduzierung des Schwefelgehalts eines schwefelhaltigen flüssigen Kraftstoffs, insbesondere Kerosin, welcher für den Einsatz in einem Stromerzeugungsaggregat, beispielsweise im Flugzeug vorgesehen ist.“ Der Manager ist seit April 2024 Beirat und Miteigentümer bei Alba Industries.
Vakant im MVV-Vorstand ist gegenwärtig der Posten des Personalchefs. Verena Amann hatte den Energiekonzern Ende September verlassen und arbeitet seit Monatsanfang beim Münchner IT-Dienstleister Accompio. Die MVV will keine Auskunft darüber geben, ob und wann der Posten von Amann wieder besetzt wird. Gegenwärtig übernehmen Clemens, Klöpfer und Technikvorstand Hansjörg Roll ihre Aufgaben.
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