Spvgg. Neckarelz - Illertissen 2:1
Neckarelz: Hickel, M. Throm, Waldecker (67. Weber), C. Schäfer, Beyazal, Lunzer (45. Haas), Kiermeier, Hess (72. B. Schäfer), H. Throm, Schwind, Schneckenberger.
Illertissen: Rösch, Böck, Zweifel, Klar, Hornung, Rinke, Demirkiran, Hämmerle, Lux (83. Froschauer), Passer, Zweifel.
Tore: 0:1 (60.) Lux , 1:1 (75.) Haas , 2:1 ( 90., Elfmeter) Beyazal. - Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Bruchsal. - Zuschauer: 450.
Drittes Spiel, dritter Sieg - Tabellenführung! Es läuft zum Saisonstart bei der Spvgg. Neckarelz, und dennoch drückten die Verantwortlichen bei der obligatorischen Pressekonferenz nach dem knappen 2:1-Sieg über Illertissen ganz schön auf die Euphoriebremse, wohl wissend, dass der soeben errungene Erfolg gegen die stark aufspielenden Gäste insgesamt doch sehr glücklich war. Entsprechend angefressen war Gästetrainer Karl-Heinz Bachthaler der seine Mannschaft bestens auf dem Tabellenführer eingestellt hatte und trotz guter Leistung am Ende mit leeren Händen da stand.
Die Chancenauswertung war das Manko der Oberschwaben, die zumindest in der ersten Hälfte das Geschehen auf dem Platz klar dominierten. An der Sommerhitze dürfte es nicht gelegen haben, dass die Gastgeber die erste Hälfte förmlich verschliefen und überhaupt nicht zu ihrem Spiel fanden und schon gar nicht an dem ungewohnt hohen Rasen auf dem Nebenplatz im Elzstadion, der ihr Spiel zu langsam machte, wie Präsident Dr. Thomas Ulmer nach der Begegnung meinte.
Die gut gestaffelte Abwehr der Gäste war letztlich ausschlaggebend dafür, dass die wenigen Chancen der Gastgeber eigentlich nur aus Standardsituationen heraus für Gefahr sorgten. "Die Abstimmung der Gäste imponiert", so die anerkennende Aussage eines einheimischen Anhängers zum Stellungsspiel des FV Illertissen, die mit seinen langen Abwehrrecken ruhig und routiniert die Angriffsbemühungen der Gastgeber oft schon im Keim erstickten.
"Wir können uns heute über die außergewöhnliche Torwartleistung freuen", so das Kompliment von Trainer Peter Hogen an seinen Keeper Florian Hickel, der in der ersten Hälfte die überfällige Gästeführung noch verhinderte.
Haas sorgt für den Ausgleich
Erst im zweiten Spielabschnitt zeigten die Gastgeber bessere Ansätze, erhöhten den Druck, und schon offenbarten auch die Gäste einige Schwächen in der Abwehr. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie jetzt auch etwas hektischer, und die Fouls auf beiden Seiten häuften sich. In der 60. Minute war es dann doch passiert. Nach einem schulmäßigen Konter brauchte Vitalij Lux nur noch einzuschieben, nachdem zuvor Florian Hickel noch den strammen Schuss von Marc Hämmerle pariert hatte. Zwei Minuten später hätte Marc Hämmerle für die Vorentscheidung sorgen können, doch er vergab in aussichtsreicher Position.
Der eingewechselte Christian Haas sorgte dann doch noch für sich aufhellende Mienen beim Neckarelzer Anhang. Nachdem Ugur Beyazal seinen Abwehrspieler auf der linken Außenbahn überlaufen hatte, brachte Haas den Ball nach scharfer Hereingabe zum umjubelten Ausgleich über die Torlinie.
Die letzten 15 Minuten waren schließlich ein Wechselbad der Gefühle. Während die Gäste erneut einige Großchancen fahrlässig "versemmelten", hatten auch die Gastgeber die Möglichkeit, das Spiel doch noch zu drehen. Ugur Beyazal und Christian Haas scheiterten jeweils per Kopfball. Die Gastgeber witterten jetzt ihre Chance auf den Sieg, und das Geschehen spielte sich zunehmend im Gästestrafraum ab. Aufregung nochmals im Gästestrafraum nach dem Foul an Ugur Beyazal in 83. Minute: Der von der Spielvereinigung geforderte Elfmeterpfiff blieb allerdings aus.
Den hob sich der gut leitende Schiedsrichter Tobias Fritsch bis zur 90. Minute auf, als er nach dem Handspiel eines Gästeabwehrspielers auf den Punkt zeigte. Ugur Beyazal ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte den Ball in die rechte Torwartecke zum Siegtreffer.
Drittes Spiel, dritter Sieg, Tabellenführung. "Den Ansprüchen an eine Spitzenmannschaft sind wir heute nicht gerecht geworden", daraus macht Trainer Peter Hogen allerdings kein Hehl und bekennt sich nach dem Spiel auch zu dem durchaus glücklichen Sieg durch den späten Elfmetertreffer. Eine Energieleistung seiner Mannschaft im zweiten Spielabschnitt war allerdings unverkennbar. Gästetrainer Karl-Heinz Bachthaler konnte dem Spiel nicht mehr viel abgewinnen und hatte auf der langen Heimreise genügend Zeit, über die vielen vergebenen Chancen nachzudenken.
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