Nach der ungemein erfolgreichen Saison 2023/24 mit dem Einzug ins Playoff-Halbfinale haben viele Fans des Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets gehofft, dass in diesem Sommer mehr Stammspieler als sonst üblich an den Klub gebunden werden können. Diese Hoffnung hat sich mittlerweile zerschlagen. Nach MVP Otis Livingston II, Isaiah Washington und Collin Welp werden nun auch „Verteidigungsminsiter“ Jevon Bess und Darius Perry Würzburg verlassen. Sie alle haben deutlich besser dotierte Verträge angeboten bekommen. Glaubt man diversen Gerüchten, geht es teilweise um das doppelte. Die Würzburg Baskets zahlen nun gewissermaßen den Preis für den beinahe sensationellen Erfolg.
Wie schon Otis Livingston II wird auch Javon Bess in die Türkei wechseln und dort ein hervorragend dotiertes Angebot annehmen. Sein neuer Klub bezahlt eine Ablösesumme an die Baskets. Die sind allerdings im europäischen Basketball nicht mit denen, die man aus dem Profifußball kennt, zu vergleichen.
Javon Bess war nicht nur durch seine Fähigkeiten als Verteidiger einer der Garanten des Würzburger Erfolgs: In 39 easyCredit BBL-Partien erzielte der 28-jährige Flügelspieler im Schnitt 10,4 Punkte pro Partie, traf 38 Prozent seiner Dreierversuche und war mit 5,2 Rebounds der drittbeste Rebounder im Team.
„Natürlich ist es sehr schade, dass wir nach Otis auch Javon verlieren. Wir wollten ihn unbedingt halten und haben ihm auch ein verbessertes Angebot gemacht. Mit den Summen, die in der Türkei als Spielergehälter gezahlt werden, können wir aber nicht mithalten“, sagt Kresimir Loncar, Manager Sport und Scouting der Würzburg Baskets: „Javon Bess ist inzwischen 28 Jahre alt und hat sich diesen nächsten Schritt in seiner Karriere wirklich verdient. Daher wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen und lassen ihn gegen Zahlung einer Ablöse wechseln. Wir arbeiten intensiv an unserem Kader für die nächste Saison und werden wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen über die eine oder andere Neuverpflichtung informieren.“
Auch Darius Perry hat nicht zuletzt durch seine starken Leistungen in den beiden Playoff-Serien gegen Ulm und München Begehrlichkeiten anderer Klubs geweckt und wird in der kommenden Spielzeit nicht mehr für die Würzburg Baskets spielen. Sein neuer Arbeitgeber ist noch nicht bekannt.
Darius Perry war einer von zwei Spielern im Würzburger Aufgebot, der in allen 43 Pflichtspielen der vergangenen Saison zum Einsatz kam. In den Playoffs stand er nach der Knieverletzung von Otis Livingston II als Spielmacher sechsmal in der Startformation. Im Halbfinale gegen den FC Bayern München erzielte er in gut 34 Minuten durchschnittlicher Spielzeit starke 17,6 Zähler und 6,1 Assists pro Partie.
Vertrag mit Klassen verlängert
Dagegen können die Würzburg Baskets in der kommenden Saison weiterhin auf ihr bewährtes Big-Men-Duo zählen: Owen Klassen bleibt und wird zusammen mit dem aus Heckfeld stammenden Max Ugrai die Centerposition im Kader von Headcoach Sasa Filipovski besetzen. Sowohl Klassen als auch die Baskets haben auf ihre Ausstiegsoptionen verzichtet, so dass der Vertrag sich um ein Jahr verlängert hat. Der 32-jährige Kanadier geht damit nach 2017/18 und 2023/24 in seine dritte Saison bei den Würzburg Baskets, für die er 59 seiner 196 BBL-Partien bestritten hat. Als Starter in der laufenden Spielzeit kam er in gut 21 Minuten durchschnittlicher Spielzeit auf 8 Punkte und 6 Rebounds.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/sport/vereine_artikel,-wuerzburg-baskets-wuerzburg-baskets-erfolgsteam-bricht-doch-auseinander-_arid,2217060.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.fnweb.de/sport/vereine_verein,-soliver-wuerzburg-_vereinid,15.html