Handball

Rhein-Neckar Löwen verlieren in Hannover die Nerven

Die Rhein-Neckar Löwen unterliegen am Sonntag mit 24:28 bei der TSV Hannover-Burgdorf. Dabei lassen die Mannheimer letztlich zu viele klare Chancen aus.

Von 
Marc Stevermüer
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Löwe Haukur Thrastarson suchte immer wieder die Lücken in der TSV-Abwehr, wird hier aber unsanft gestoppt. © PIX-Sportfotos

Hannover. Bittere Niederlage für die Rhein-Neckar Löwen: Der Handball-Bundesligist verlor am Sonntag bei der TSV Hannover-Burgdorf mit 24:28 (13:15) und musste sich diese Niederlage selbst zuschreiben. Denn in den entscheidenden Phasen nutzten die Badener ihre Möglichkeiten nicht.

„Wir hätten noch 20 Minuten spielen können und hätten vermutlich nie den Ausgleich erzielt oder wären mal in Führung gegangen, weil wir uns selbst im Wege standen“, ärgerte sich Trainer Maik Machulla.

Bei den Löwen verteidigten Halil Jaganjac und Robert Timmermeister im Innenblock. Auf dem rechten Flügel bekam außerdem Gino Steenaerts seine Chance, Kapitän Patrick Groetzki blieb zunächst draußen.

Die Mannheimer kamen schlecht in die Partie, Ex-Löwen-Torwart Joel Birlehm war zwischen den Pfosten gleich zweimal zur Stelle und die Niedersachsen legten ein 2:0 vor (3.). Bei Hannover fiel Nationalspieler Renars Uscins mit einer Handverletzung aus, sein Vertreter Vilhelm Poulsen erzielte bis zum 3:1 (6.) zwei Treffer. Keine Frage: Die Anfangsphase gehörte ganz klar der TSV, die stark verteidigte und die Löwen-Angriffe immer wieder unterbrach.

2:6 lagen die Mannheimer nach zehn Minuten zurück, jeden Treffer musste sich der zweifache Meister hart erarbeiten. Treffer über das Tempospiel wie das 5:6 (13.) durch David Móré hatten Seltenheitswert. Birlehm stand nach einer Viertelstunde bei fünf Paraden, dann legte aber auch Löwen-Keeper Späth los. Er reihte gleich mehrere Glanztaten aneinander, parierte auch einen Siebenmeter des ehemaligen und künftigen Löwen Marius Steinhauser. Aus einem 5:8 (14.) machten die Badener ein 9:9 (20.) – und das hatten sie ihrem Schlussmann zu verdanken. Denn im Angriff fiel den Löwen weiterhin recht wenig ein.

TSV Hannover-Burgdorf - Rhein-Neckar Löwen 28:24 (15:13)

TSV Hannover-Burgdorf: Birlehm, Gade (n.e.) – Tissier (4), Poulsen (4), Orlov, Pedersen (3/3), Steinhauser (3/1), Michalczik (4), Aho, Stutzke (1), Solstad (1), Thiel, Fischer (7), Feise (1), Weber, Rodriguez.

Rhein-Neckar Löwen: Späth, Jensen (bei einem Siebenmeter) – Móré (3), Kohlbacher (6), Steenaerts (1) – Thrastarson (5), Baijens (2), Aspenbäck (3) – Jaganjac, Plucnar, Sandell, Nothdurft (2/2), Larson, Timmermeister (1), Heymann, Groetzki (1).

Schiedsrichter: Heine/Standke.

Zuschauer: 8195.

Strafminuten: Michalczik (2), Solstad (6) – Jaganjac (2), Kohlbacher (2), Plucnar (2).

Disqualifikation: Solstad (Hannover/51.) nach dritter Zeitstrafe.

Beste Spieler: Birlehm, Fischer – Späth.

Immer wieder drängte Hannover den zweifachen Meister und Pokalsieger ins Zeitspiel, provozierte Ballverluste, zwang die Löwen zu Würfen aus schlechten Positionen und zu technischen Fehlern. Oder anders ausgedrückt: Die Niedersachsen nervten die Löwen, setzten sie unter Druck. Nach dem 12:12 (26.) verhinderten Späth und eine Einzelleistung von Haukur Thrastarson Schlimmeres als einen 13:15-Pausenrückstand.

Zu viele technische Fehler prägen das Löwen-Spiel

In ihren ersten beiden Angriffen nach dem Seitenwechsel kamen die Mannheimer zu keinem Abschluss, das Offensivproblem setzte sich fort. Ein Gegenstoßtreffer von Jannik Kohlbacher zum 14:15 (35.) tat deswegen gut. Im nächsten Positionsangriff folgte aber gleich wieder ein technischer Fehler. Löwen-Trainer Machulla nahm kurz danach eine Auszeit (36.). Mit Mathias Larson kam ein neuer Rückraumspieler, doch auch der verlor gleich in seiner ersten Aktion den Ball.

Die Mannheimer kämpften sich nach einem 16:19 (39.) wieder heran, ließen durch Jaganjac aber leichtfertig den Ausgleich liegen. Auch der eingewechselte Patrick Groetzki scheiterte danach an Birlehm. Kurzum: Die Löwen hatten wenige klare Chancen – und nutzten diese nur unzureichend. Aber sie gaben nicht auf.

„Wir haben unfassbar viel investiert in der Abwehr und um jeden Ball gekämpft. Das machen wir richtig gut. Aber im Angriff haben wir uns einfach nicht belohnt“, sagte Machulla.

Späth hielt einen Ball nach dem anderen, Tim Nothdurft verküzte auf 21:22 (49.). Edwin Aspenbäck ließ anschließend in Überzahl die große Chance zum Ausgleich aus. Da Späth aber weiterhin auf Weltklasse-Niveau parierte, blieben die Mannheimer im Spiel. Doch dann nahm sich Dani Baijens überhastet einen Abschluss und scheiterte, Steinhauser traf auf der anderen Seite zum 25:22.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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