Stuttgart. David Späth atmete erleichtert durch. „Wir haben uns zum Glück belohnt“, sagte der Torwart der Rhein-Neckar Löwen am Montagabend nach dem 28:25 (15:13)-Sieg in der Handball-Bundesliga beim TVB Stuttgart. Mit zwölf Paraden (Fangquote 44 Prozent) lag es allen voran auch am Schlussmann, dass die Mannheimer gewannen und am zweiten Weihnachtag (17.30 Uhr) in der SAP Arena gegen die HSG Wetzlar die Chance haben, sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen.
Die Löwen mussten kurzfristig ohne den erkrankten Juri Knorr auskommen, mit Adduktorenproblemen fiel außerdem Halil Jaganjac aus. Sebastian Heymann stand zwar im Kader, ihm macht aber nach wie vor eine Fußverletzung zu schaffen.
Trotz der Personalsorgen kamen die Mannheimer ordentlich in die Partie, gerade in der Anfangsphase wurde aber die Chancenverwertung zum Problem. Ivan Martinovic ließ einen Siebenmeter aus, Jannik Kohlbacher schloss im Gegenstoß zu lässig ab. Das Kraftpaket am Kreis war ansonsten aber kaum zu stoppen, immer wieder setzten die Löwen Kohlbacher in Szene. Nach einer Viertelstunde lag der zweifache Meister und Pokalsieger dennoch mit 6:7 zurück. Die Trefferquote ließ zu wünschen übrig (55 Prozent), im Tor bekam zudem Mikael Appelgren kaum eine Hand an den Ball.
Mit seinem vierten Tor traf Kohlbacher zum 9:9 (17.), danach holte der Kreisläufer einen Siebenmeter heraus. Keine Frage: Im Angriff lief bei den Löwen fast alles über den Kreis. Und zwischen den Pfosten übernahm nach 18 Minuten Späth - es war die entscheidende personelle Veränderung.
Löwen-Torwart Späth hält stark
Der Nationaltorwart reihte eine Parade an die nächste - und letztendlich lag es einzig und allein an ihm, dass die Löwen zur Pause mit 15:13 führten. Steigerungsbedarf gab es zu diesem Zeitpunkt vor allem im Rückraum, der wenig Torgefahr ausstrahlte. „Wir sind nicht ganz zufrieden. In der Deckung stehen wir über große Phasen gut, im Angriff haben wir aber zu viele Chancen ausgelassen“, sagte Kapitän Patrick Groetzki beim Seitenwechsel.
Schon in der Schlussphase des ersten Durchgangs hatten die Löwen mit zwei Linkshändern im Rückraum agiert. Und bei der Variante mit Jon Lindenchrone und Martinovic blieb Trainer Hinze auch nach Wiederbeginn. David Móré erhöhte per Siebenmeter auf 16:13 (32.) für die Löwen, zuvor hatte erneut Späth pariert. Der Keeper war nun komplett im Spiel - und in den Köpfen der Stuttgarter.
Zwischenzeitlich schraubte der Schlussmann seine Fangquote auf unglaubliche 67 Prozent hoch - doch die Löwen machten viel zu wenig aus diesen Paraden und gerieten nach einer 22:16-Führung (44.) aufgrund einer schludrigen Angriffsleistung tatsächlich noch einmal in Bedrängnis. Der TVB kam bis auf 23:25 (52.) heran, die Badener wackelten. Doch Späth - wer auch sonst? - zerstörte anschließend alle Stuttgarter Hoffnungen.
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