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Rhein-Neckar Löwen: Darum sind Baijens und Thrastarson Chance und Risiko

Mit Dani Baijens und Haukur Thrastarson bringen die Rhein-Neckar Löwen richtig Geschwindigkeit in ihren Angriff. Doch die Sache hat einen Haken.

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Marc Stevermüer
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Dani Baijens (Mitte) beim Spiel in Hamburg. © PIX-Sportfotos.de

Hamburg. Es wäre ein wenig übertrieben, zu behaupten, dass Torsten Jansen selbst nicht genau wusste, warum seine Mannschaft gewonnen hatte. Doch als der Trainer des HSV Hamburg am Sonntagabend einen Blick auf die Zahlen warf, sprach mit Ausnahme des Resultats sehr viel für die Rhein-Neckar Löwen. „Sie sind in fast allen Statistiken vorn. Mehr Torwartparaden, eine Wurfquote von 75 Prozent. Damit gewinnt man normalerweise jedes Bundesligaspiel“, meinte der frühere Weltklasse-Linksaußen der deutschen Handball-Nationalmannschaft.

Nach Niederlage: Lob vom Hamburger Trainer für die Rhein-Neckar Löwen

Aus seiner eigenen Karriere weiß er aber genau, dass es nicht immer „normal“ zugeht. Die Mannheimer verloren mit 30:33, heimsten aber immerhin ein Lob von Jansen ein: „Das ist eine sehr starke Mannschaft. Es macht Spaß, den Löwen zuzuschauen. Das ist schöner Handball.“

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Marc Stevermüer
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Letztendlich hatten es sich die Badener selbst zuzuschreiben, dass sie nicht Zählbares mitnahmen. Denn immer dann, wenn sich die Chance zur Führung oder zum Ausgleich bot, schlich sich eine Unkonzentriertheit ein. „Zwischen der 40. und 50. Minute hätte das Spiel in unsere Richtung kippen könnten“, meinte Machulla und hatte dabei manch eine unglückliche Szene von Jannik Kohlbacher im Kopf. Erst fing der Kreisläufer den Ball nicht, dann ließ er eine klare Möglichkeit aus. Und schließlich kassierte der 30-Jährige auch noch eine Zeitstrafe.

Viel lief in dieser entscheidenden Phase gegen den zweifachen Meister, bei dem sich nach dem Radikalumbau aber so langsam eine bevorzugte Rückraumachse abzeichnet. Und zwar mit Dani Baijens und Haukur Thrastarson auf der halblinken und der zentralen Position sowie Edwin Aspenbäck oder Lukas Sandell im halbrechten Rückraum.

Haukur Thrastarson kam aus Bukarest zu den Löwen. © Photo: Krause / Rohdiamant

„Dani und Haukur harmonieren extrem gut, der Ball läuft schnell. Lukas und Edwin fügen sich nahtlos ein, wir spielen mit viel Tempo“, freut sich Machulla, der mit Sebastian Heymann auf der halblinken Position begonnen hatte. Doch der Rechtshänder war schon in der Anfangsphase umgeknickt und musste behandelt werden. Als er sich wieder fit meldete, hatten Baijens und Thrastarson dem Offensivspiel bereits so sehr ihren Stempel aufgedrückt, dass es keinen Grund mehr für einen Wechsel gab.

Keine Frage: Mit Baijens und Thrastrason ist viel Dynamik und Bewegung im Spiel, allerdings sind auch zwei Abwehr-Angriff-Wechsel notwendig. In Hamburg wurden die Löwen dafür in der ersten Halbzeit ein paarmal bestraft, mit zunehmender Spieldauer bekamen sie dieses Problem besser in den Griff. Doch der Doppeltausch bleibt ein Risiko.

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Momenten sind die Badener aber bereit, diesen Nachteil zu akzeptieren. Sie sehen mehr die Chance, als das Risiko. Denn das niederländisch-isländische Duo ist im Paket ein echter Mehrwert für die Offensive, wie die Anerkennung von HSV-Trainer Jansen zeigte. „Wenn solch ein Lob von einem Kollegen kommt, bedeutet das etwas. Denn Torsten weiß, wie man eine Mannschaft neu zusammenstellt und was attraktiver Handball ist“, freute sich Machulla über die Worte des Kollegen – wenngleich er natürlich lieber die Punkte mitgenommen hätte.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

Thema : Rhein-Neckar Löwen

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