Mannheim. Zach Solow kann es kaum erwarten, dass sein Abenteuer in Europa losgeht. „Ich zähle schon die Tage“, sagt der Stürmer, der bei den Adlern Mannheim einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. „Adler verpflichten Angreifer“, titelte der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Mitte Mai, als er den Transfer des 26-Jährigen bestätigte. Den Namen des US-Amerikaners nannten die Mannheimer in der Überschrift nicht. Solow lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich auf dem alten Kontinent einen Namen machen will. Je schneller, desto besser.
Der Stürmer kommt aus der Organisation der Toronto Maple Leafs, zuletzt lief er für das Farmteam Toronto Marlies aus der American Hockey League (AHL) auf. Dort spielte er unter anderem mit Nick Mattinen zusammen, für den es nach einem überragenden DEL-Jahr in der Heimat überhaupt nicht lief. „Ich finde, Nick hat nie eine faire Chance erhalten“, sagt Solow und ergänzt: „Es hat mir imponiert, wie er sich verhalten hat. Nick hat nie den Kopf hängen lassen, sondern hat nur noch härter an sich gearbeitet.“
„Das Einzige, was zählt, ist die Größe deines Herzens“
Hart arbeiten – das trifft auch auf Solow selbst zu. Laut eigener Aussage fühlt er sich in den „dirty areas“, also den schmutzigen Zonen der Eisfläche, am wohlsten. „Ich liebe es, dahin zu gehen, wo es wehtut“, betont der US-Amerikaner, der mit seinen 1,75 Metern nach eigener Aussage zeigen will, dass es auf die Körpergröße nicht ankommt: „Das Einzige, was zählt, ist die Größe deines Herzens. Ich werde mich immer den größten gegnerischen Jungs in den Weg stellen.“
2022 gewann der in Naples (Florida) geborene Solow an der Seite von Lukas Kälble den Kelly Cup in der East Coast Hockey League (ECHL). Dass er nun wieder mit dem Verteidiger und auch Justin Schütz, mit dem er ein Camp beim NHL-Club Florida Panthers absolvierte, zusammenspielt, ist für ihn ein großer Bonus. Solow freut sich allerdings auch darauf, Neues kennenzulernen.
Zach Solow kann sich vorstellen, länger zu bleiben
In knapp sechs Wochen geht sein Flieger nach Deutschland, einen Monat später erwartet er seine Ehefrau und seine beiden Töchter (drei Jahre und sechs Monate alt) in der Kurpfalz. Dass er zunächst nur einen Vertrag über ein Jahr unterschrieben hat, ist für ihn kein Problem, „Ich sehe das als Einstiegspunkt, will mit meinen Leistungen überzeugen und mich für eine Vertragsverlängerung empfehlen. Ich kann mir gut vorstellen, länger zu bleiben“, sagt der Stürmer, der den Wechsel nach Europa auch als „Lebenserfahrung“ bezeichnet. So freut er sich schon jetzt auf das kurze Camp in Österreich und in der Schweiz, wenn es darum geht, mit den Teamkollegen zu einer Einheit zu werden.
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Solow hat gelernt, im Angriff flexibel einsetzbar zu sein. „Lange habe ich in meiner Karriere Center gespielt, ich wollte Patrice Bergeron nacheifern. Bei den Marlies wurde ich dann aber drei Jahre als Außenstürmer eingesetzt und habe gelernt, dass ich auf dieser Position auch einen großen Einfluss auf das Spiel haben kann“, betont er. Seine Punktausbeute gibt den Wert, den Solow für seine Mannschaft hat, nur unzureichend wieder. In der vergangenen Saison traf er in der Hauptrunde in 52 Spielen nur sechsmal, in den Play-offs schoss er zwei Tore. Seine besten Spiele habe er in einer Reihe mit Joey Blandisi bestritten, der seit einigen Monaten mit den Adlern in Verbindung gebracht wird. Über ihn sagt Solow: „Wenn wir Joey wirklich bekommen könnten, wäre das unglaublich. Ich weiß, dass es eine Chance gibt, dass er mit nach Mannheim kommt. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass er ein begehrter Spieler ist, der viele Optionen hat.“
Solow betreibt den Eishockey-Podcast „The Buzz Pod“
Solows Leben besteht zu einem großen Teil aus Eishockey. Seine Leidenschaft für diesen Sport hört nicht auf, wenn er das Training verlässt. „Dieser Sport hat so viele faszinierende Facetten. Auf dem Eis herrscht Action, es fallen schöne Tore, ab und zu geht es auch mal hart zur Sache“, betont der 26-Jährige. Aus diesem Grund spielt Solow nicht nur Eishockey, sondern er redet mit Nico Blachman auch darüber in seinem Podcast „The Buzz Pod“.
Wen er sich als nächsten Studiogast wünscht? Solow muss nicht lange überlegen, sondern nennt Brad Marchand vom Stanley-Cup-Sieger Florida Panthers. Aber auch Marchands Teamkollegen Sam Bennett oder Corey Perry vom Finalverlierer Edmonton Oilers würde der neue Stürmer der Adler Mannheim gerne einmal vor dem Mikrofon begrüßen.
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