Eishockey

Warum Nick Cicek zu den Adler Mannheim gewechselt ist

Nick Cicek kommt bereits mit 24 Jahren nach Europa. Der neue Verteidiger der Adler Mannheim stellt das Team an erste Stelle und hat schon gezeigt, dass er sich auf dem Eis nichts gefallen lässt

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Philipp Koehl
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Mannheims Nick Cicek (rechts) möchte seine Arbeit laut eigener Aussage „sauber erledigen“. Er sieht sich als „Zwei-Wege-Verteidiger mit einem defensiven Hintergrund. © Michael Ruffler

Mannheim. Nicholas - genannt Nick - Cicek macht keine halben Sachen. Das hat der neue Verteidiger der Adler Mannheim in den Vorbereitungsspielen auf die anstehende Saison in der Deutschen Eishockey Liga eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 24-Jährige geht keiner Konfrontation aus dem Weg, schont auf dem Eis weder sich noch seine Gegenspieler. „Ich lasse es nicht zu, dass einer meine Mitspieler oder mich angeht“, macht der 1,91 Meter große und 91 Kilogramm schwere Defensivspezialist deutlich.

Wenn Adler Mannheim-Zugang Cicek über Eishockey spricht, leuchten seine Augen

Wenn Cicek über Eishockey spricht, dann glänzen seine Augen. Man merkt dem im kanadischen Winnipeg geborenen Verteidiger an, dass er für seinen Sport brennt. „Wo ich herkomme, spielt jeder Eishockey, das ist einfach die Kultur dort“, erläutert er. Dabei war es aber nicht so, als hätte er damals keine Alternativen gehabt. Cicek probierte sich in seiner Kindheit auch im Basketball, Fußball, Football, Volleyball und Baseball aus. „Ich habe so ziemlich alles mal gespielt“, sagt er mit einem Lachen und ergänzt: „Aber Eishockeyprofi zu werden, war immer mein großer Traum. Zudem waren und sind alle meine engsten Freunde Eishockeyspieler.“

Der Traum vom Profisport ging für den ungedrafteten Cicek schließlich 2021 in der NHL-Organisation der San Jose Sharks in Erfüllung. Für das Farmteam der Sharks - die San Jose Barracuda - absolvierte der Verteidiger 53 Spiele in der American Hockey League (AHL). Nachdem in der Spielzeit 2022/2023 auch noch 16 Partien in der National Hockey League (NHL) für die Sharks dazukamen, kreuzten sich in der vergangenen Saison in San Jose kurz seine Wege mit denen von Leon Gawanke. Letzterer wollte es damals noch einmal in Nordamerika probieren, kehrte dann aber bekanntermaßen zu den Adlern zurück. Ein Glücksfall für Mannheim. Und auch für Cicek?

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Für den vollbärtigen Verteidiger, der in der abgelaufenen Spielzeit auch 55 Mal in der AHL für die Abbotsford Canucks auflief, war die Begegnung mit Gawanke zumindest eine wichtige. „Nachdem mich die Adler kontaktiert hatten, habe ich als erstes mit Leon telefoniert und ihn über das Team, die Stadt und das Leben in Europa ausgefragt. Er war eine große Hilfe“, betont Cicek.

Gawanke und Eakins überzeugen Cicek vom Schritt nach Europa zu den Adler Mannheim

Interessant: Der Kanadier hatte bei seiner Karriereplanung laut eigener Aussage immer im Hinterkopf, eines Tages mal in Europa spielen zu wollen - auch wegen seiner Wurzeln. „Mein Vater ist in der Türkei geboren und lebte zwölf Jahre in Österreich, ehe er in den USA meine kanadische Mutter traf, mit der er dann nach Kanada gezogen ist“, berichtet Cicek. Dass er aber bereits zur kommenden Saison in Europa aufläuft, hatte er dabei nicht zwingend beabsichtigt. Immerhin ist der Verteidiger erst 24 Jahre alt - für einen Importspieler, der zudem bereits über NHL-Erfahrung verfügt, ein eher ungewöhnlicher Schritt.

Ausschlaggebend für seine Entscheidung waren neben den Gesprächen mit Gawanke - an deren Seite der Linksschütze in der Vorbereitung auflief - auch die Telefonate mit Adler-Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins. „Dallas hat mir aufgezeigt, was er in Mannheim vorhat, dass er mir dabei helfen möchte, mich weiterzuentwickeln. Das hat mir alles sehr gut gefallen“, erläutert Cicek.

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Eakins möchte für die kommende Saison ein Team in Mannheim haben, das sein Herz auf dem Eis lässt, das ehrgeizig ist und in dem nicht das eigene Ego im Vordergrund steht. Da überrascht es nicht, dass für Cicek der wichtigste Punkt der Teamerfolg ist. „Mit meiner Mannschaft möchte ich jedes Spiel gewinnen, das ist das Einzige, was mich interessiert“, betont er und fühlt sich in seinem neuen Team auch schon „voll integriert“.

Entsprechend geht es ihm auch nicht um seine persönliche Punkteausbeute. Cicek ist eher der Typ, der seine „Arbeit sauber erledigen möchte“, wie er betont. „Wenn ich dann noch Punkte sammle, ist das ein schöner Bonus, mehr aber auch nicht“, ergänzt er und beschreibt sich somit auch als „Zwei-Wege-Verteidiger mit einem defensiven Hintergrund“. Das bedeutet für ihn: „Ich bin ein physischer Abwehrspieler, kann den Puck gut aus der eigenen Zone bringen und habe einen guten ersten Pass. Ich bin zwar defensiv ausgerichtet, kann aber auch mit meinem ganz guten Schuss offensiv Akzente setzen.“

Adler-Zugang Cicek für sein junges Alter schon sehr erfahren

Cicek ist für sein relativ junges Alter schon sehr erfahren - eine seltene Mischung. Kein Wunder, dass er sich bei den Adlern nicht nur als Teamplayer, sondern auch als Anführer sieht. Dass er dafür der Typ ist, betonte nicht nur Eakins bei dessen Vorstellung, sondern beweist auch das Kapitänsamt, das er in seinem letzten Juniorenjahr 2020/21 bei den Portland Winterhawks inne hatte.

„Es ist für mich aber nicht wichtig, ob ich einen Buchstaben auf der Brust trage oder nicht“, betont Cicek und erläutert: „Ich versuche immer, vorbildlich voranzugehen - egal, ob auf dem Eis oder im Kraftraum.“ Und da Cicek keine halben Sachen macht, versucht er auch verbal voranzugehen. „Ich spreche mit jedem, versuche meinen Mitspielern zu helfen und bin der Typ, der immer positiv bleibt.“

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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