Eishockey

Überragender Tiefensee führt die Adler Mannheim ins Halbfinale

Die Adler Mannheim haben sich in der Viertelfinalserie gegen München durchgesetzt. Torhüter Arno Tiefensee hielt den entscheidenden 2:1-Erfolg am Freitag im SAP Garden fest.

Von 
Christian Rotter
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Auf Adler-Torhüter Arno Tiefensee einmal mehr Verlass. Auch Münchens Angreifer Tobi Rieder findet an ihm keinen Weg vorbei. © PIX-Sportfotos

München. Es ist geschafft. Die Adler Mannheim stehen im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga. Im sechsten Viertelfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Freitag mit 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) in einer hochdramatischen Partie beim EHC München durch und gewann damit die Serie mit 4:2.

„Arno hat die vergangenen Spiele eine unglaubliche Leistung gezeigt“, sagte Eakins bei MagentaTV. Im Halbfinale warten nun die Eisbären Berlin.

Die Adler nahmen den Schwung vom 4:3-Sieg nach Verlängerung am Dienstag mit. Sie starteten mit ihrem vielleicht stärksten Drittel in der bisherigen Serie. Das Eakins-Team lag nach den ersten 20 Minuten nicht nur verdient mit 1:0 in Führung, sondern dominierte die Anfangsphase und hatte noch zwei richtig gute Chancen für weitere Tore.

Kristian Reichel bringt die Adler in der dritten Minute in Führung

Nach nicht einmal zwei Minuten rollte der erste vielversprechende Angriff auf den Kasten von Münchens Torhüter Evan Fitzpatrick zu. Jyrki Jokipakka legte ab zu Kris Bennett, der am Pfosten scheiterte. Der zweite Nadelstich saß. Markus Hännikäinen gewann den entscheidenden Zweikampf in der offensiven Zone. Der Finne sah, dass Kristian Reichel viel Platz hatte. Hännikäinen passte, Reichel zog direkt ab – drin das Ding (3.).

Von den Münchnern kam zunächst nicht viel. Wenn sich für sie eine Gelegenheit ergab, profitierten sie von Nachlässigkeiten der Mannheimer. Wie in der achten Minute. Nick Cicek spielte im Aufbau einen Fehlpass, doch der Kanadier bügelte seinen Lapsus aus und fing den Puck kurz vor der Torlinie ab. Mehr vom Spiel hatten aber weiter die Adler. Als Fitzpatrick aus der Position war und schon geschlagen schien, hatte John Gilmour das 2:0 für die Blau-Weiß-Roten auf dem Schläger. Die Scheibe rutschte aber parallel zur Torlinie aus der Gefahrenzone. Da war wohl der Winkel schon etwas zu spitz geworden (11.).

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Eine erste Überzahl half München, die Nervosität abzulegen, doch die Adler konnten sich auf Tiefensee verlassen. Gegen Yasin Ehliz machte sich der 22-jährige Torhüter ganz lang (15.), beim Schuss von Chris DeSousa war er mit dem letzten Fitzelchen seines Fanghandschuhs zur Stelle (15.). Als die Mannheimer gerade wieder komplett waren, schalteten sie schnell auf Offensive um. Kapitän Marc Michaelis bewies gutes Auge. Er setzte Cicek in Szene, der Schuss des Verteidigers klatschte an die Latte (16.).

Auch wenn etwas mehr drin gewesen wäre, zog Reichel in der ersten Pause ein positives Zwischenfazit. „Wir waren von Anfang an bereit“, sagte der Adler-Torschütze und ergänzte: „Es kommt uns gelegen, dass wir mit einer Führung im Rücken spielen können.“

München – Adler 1:2

  • Drittelergebnisse: 0:1, 0:1, 1:0.
  • Die Adler: Tiefensee – Fohrler, Kälble; Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Szwarz, Loibl, Kühnhackl; Plachta, Michaelis, Bennett; Proske, MacInnis, Heim.
  • Tore: 0:1 Reichel (3:13), 0:2 Michaelis (27:18), 1:2 Eder (58:13).
  • Schiedsrichter: Martin Frano und Sean MacFarlane.
  • Zuschauer: 10.796 (ausverkauft).
  • Strafminuten: München 4 – Mannheim 4.
  • Nächstes Spiel, 1. Halbfinale: Eisbären Berlin – Adler.

Die Blau-Weiß-Roten verwalteten den Vorsprung nicht nur, sie bauten ihn aus. München verhielt sich in der offensiven Zone nicht clever. Der Puck sprang auf den Schläger von Matthias Plachta, der genau erkannte, dass sein Kapitän durchstarte. Plachta schickte Michaelis auf die Reise, und der ließ Fitzpatrick keine Abwehrchance (28.).

Bislang war das zweite Drittel in dieser Viertelfinalserie nicht das der Adler – und auch diesmal erfolgte ein Einbruch. Auch deshalb, weil die Münchner nun mit dem Rücken zur Wand stehend alles reinwarfen. Bei Les Lancasters Versuch schnappte Tiefensees Fanghand zu (30.), dann ging es auf einmal ganz schnell. DeSousa übertölpelte die Adler-Abwehr mit einem langen Pass. Taro Hirose ging auf und davon und konnte von Tobias Fohrler nur unfair gestoppt werden. Die Schiedsrichter entschieden zurecht auf Penalty. DeSousa lief an – und fand in Tiefensee seinen Meister (30.).

Die Adler schwammen. Nur einer behielt den Überblick: der 22-Jährige ganz hinten. Mal rettete er mit der Schulter (32.), mal mit dem Schoner (33.). Es brannte in der Mannheimer Defensive, Tiefensee löschte jedes Feuer. Und wenn er geschlagen war, hatte er das Glück des Tüchtigen: Der Schuss von Ehliz landete am Pfosten (38.).

107 Sekunden vor Schluss kommt München auf 1:2 heran

Auf der einen Seite hatte Maximilian Heim nach einem Fohrler-Schuss die Chance zur Vorentscheidung (43.), auf der anderen ließ München den Anschlusstreffer liegen. Völlig ohne Not spielte Leon Gawanke einen Fehlpass, Hirose konnte sich allein vor Tiefensee die Ecke aussuchen, doch er verzog (43.).

Mannheim wirkte platt. Hirose umkurvte Lukas Kälble, Tiefensee blieb stabil (46.), dann hatten die Münchner Fans den Torjubel schon auf den Lippen, doch Lancaster knallte die Scheibe nur an die Latte. Drin war sie nicht (47.). Vier Minuten vor Schluss ging Münchens Trainer Don Jackson volles Risiko und nahm seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Andi Eder verkürzte auf 1:2 (59.), doch die Adler kämpften sich ins Halbfinale.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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