Eishockey

So wollen die Adler Mannheim weiter „am Prozess“ arbeiten

Die Adler Mannheim wollen unabhängig von Sieg oder Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga fokussiert bleiben. Wie das im nächsten Spiel gegen Nürnberg gelingen soll.

Von 
Philipp Koehl
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Einmal kräftig durchatmen: Adler-Verteidiger Hayden Shaw gibt im Training alles und freut sich auf seinen Einsatz am Freitag gegen seinen Ex-Club Nürnberg. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Hayden Shaw musste erst einmal kräftig durchatmen. Der Verteidiger der Adler Mannheim legte nach dem offiziellen Ende des Mittwochstrainings noch ein paar Sprinteinheiten auf dem Eis ein. Der Grund liegt auf der Hand. Der Deutsch-Amerikaner kam an den ersten sechs Spieltagen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erst zweimal für die Adler zum Einsatz.

Die dadurch fehlende Belastung versucht er durch entsprechendes Training auszugleichen. „Es geht einfach darum, bereit zu sein, wenn es darauf ankommt“, erläuterte Shaw, nachdem er genug Luft gesammelt hatte, gegenüber dieser Redaktion.

Dass der 29-Jährige in Augsburg als Verteidiger sowie gegen Ingolstadt als Stürmer eingesetzt wurde und ansonsten beim erfolgreichen Saisonstart der Mannheimer zum Zuschauen verdammt war, ist für ihn „nichts Besonderes“. Shaw betonte vielmehr: „Ich kann damit sehr gut umgehen. Unsere Tiefe in der Verteidigung spricht Bände über unser Team. Ich habe hervorragende Mitspieler und es ist großartig, ein Teil von dem Ganzen zu sein.“

Dallas Eakins: „Shaw versucht jeden Tag besser zu werden“

Charaktereinstellungen wie diese sind es, auf die Adler-Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins bei seinen Spielerverpflichtungen in diesem Sommer großen Wert gelegt hat. „Shaw versucht jeden Tag besser zu werden. Seine Einstellung ist unglaublich. Er hat den Maßstab hier gesetzt, wie man ein Team positiv beeinflussen kann, auch wenn man nicht auf dem Eis steht. Ich schätze ihn sehr“, lobte Eakins den Linksschützen und ergänzte: „Shaw ist nicht nur ein sehr guter Verteidiger, sondern auch ein guter Flügelstürmer. Wenn man beides hat, ist man für einen Verein sehr wertvoll.“

Wie wertvoll, kann Shaw bereits am Freitag (19 Uhr) im Duell bei seinem Ex-Club Nürnberg Ice Tigers, für die er in den vergangenen drei Jahren auflief, unter Beweis stellen. „Er wird gegen sein ehemaliges Team im Kader sein“, bestätigte Eakins. Zudem wird auch der 16-jährige Max Penkin wieder in der Aufstellung stehen. Colin Schlenker läuft dagegen in der Oberliga für den Mannheimer Kooperationspartner Stuttgart Rebels auf.

Adler-Fantreff in Nürnberg

  • Die Begegnung der Adler Mannheim bei den Nürnberg Ice Tigers wird wegen des Feiertages „Tag der Deutschen Einheit am Freitag bereits um 19 Uhr angepfiffen.
  • Der Förderkreis NONAMES MANNHEIM ruft alle Adler-Fans , die nach Nürnberg reisen, zu einem gemeinsamen Treffpunkt vor dem Spiel auf.
  • Dieser ist ab 15 Uhr in der Karl-Steigemann-Straße 2 in Nürnberg. Für Essen und Trinken zu fairen Preisen sei laut den NONAMES gesorgt.

Dass sich Shaw das Wiedersehen mit seinem Ex-Club rot im Kalender markiert hat, versteht sich von selbst. „Ich freue mich sehr darauf, einige bekannte Gesichter auf dem Eis und auf den Rängen zu sehen. Das wird sicherlich ein Riesenspaß“, sagte der Verteidiger, der noch mit einigen Nürnberger Spielern in Kontakt steht. „Ich werde nach der Partie sicherlich ein paar Jungs ,Hallo‘ sagen, aber bis dahin zählt nur das Spiel und der Sieg“, unterstrich Shaw.

Einfach wird dieses Unterfangen aber nicht. Nürnberg kletterte durch die jüngsten Siege in Frankfurt (3:0) und über Dresden (8:2) in der Tabelle bis auf den fünften Platz. Vor allem Cole Maier, mit dem Shaw nicht nur in Nürnberg, sondern bereits zuvor in Manitoba in der American Hockey League zusammenspielte, wusste in den vergangenen beiden Spielen mit je drei Toren und Vorlagen zu überzeugen. „Er ist eine der treibenden Kräfte im Team. Aber wir wissen, auf wen wir aufpassen müssen und wie sie spielen wollen“, sagte Shaw.

Adler-Trainer Dallas Eakins über Nürnberg: „Wir müssen ihnen auf den Füßen stehen“

Eakins sieht in den Ice Tigers indes ein „sehr hungriges“ Team. „Wir müssen ihnen auf den Füßen stehen. Es wird viel auf unsere Verteidigungsweise ankommen. Denn sie wollen schnell umschalten und dann den Abschluss suchen.“

Den Torabschluss wollen auch die Adler immer wieder schnell suchen. Ein Unterfangen, das im bisherigen Saisonverlauf auch bestens funktionierte. Lediglich bei der jüngsten Derbyniederlage gegen Frankfurt konnte der Tabellenführer aus der Kurpfalz kein ausreichendes Kapital daraus schlagen.

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Für Eakins ist das vor allem eine „gute Lehre“ für seine Spieler. Extramotivation für Nürnberg zieht er daraus aber nicht. Der 58-Jährige legt den Fokus eher auf den „Prozess“ und dabei besonderen Wert auf das „Mindset“ seiner Schützlinge.

„Ich möchte, dass wir immer die gleiche Einstellung haben – unabhängig davon, ob wir zuvor gewonnen oder verloren haben. Du musst dich immer darauf konzentrieren, was du für den heutigen Tag brauchst, um erfolgreich zu sein“, erläuterte Eakins. Dieser Punkt ist ein Teil der „neuen Kultur“, die er seit der vergangenen Saison im gesamten Verein vorantreibt. „Beim Mindset können wir alle insgesamt noch dazulernen, aber grundsätzlich haben die Jungs das schon gut gemacht. Das hat für mich auch einen großen Teil unseres bisherigen Erfolgs ausgemacht“, sagte Eakins mit Blick auf die fünf Siege aus den ersten sechs Saisonspielen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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