Mannheim. Bis vor wenigen Tagen schien es so, als könnte die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Adler Mannheim losgehen. Nachdem sich der Club mit Tim Wohlgemuth darauf geeinigt hatte, den bis 2024 laufenden Vertrag aufzulösen, war im Sturm wieder eine Stelle vakant. Aber sonst?
Auf dem Papier hatte der neue Cheftrainer Johan Lundskog eine gute Mannschaft beisammen. Nun schweben jedoch zwei Fragezeichen über den Adlern: Steht den Mannheimern auch in der kommenden Runde Torhüter Arno Tiefensee zur Verfügung, der gerade im Prospect Camp für Nachwuchsspieler beim NHL-Club Dallas Stars vorspielt? Und zieht es Verteidiger Leon Gawanke doch noch einmal nach Nordamerika, nachdem er bei den Blau-Weiß-Roten einen Vierjahresvertrag unterschrieben hatte?
Jan-Axel Alavaara ist Realist
Während vieles darauf hindeutet, dass Dallas die besten Entwicklungsmöglichkeiten für Tiefensee in Mannheim sieht und den 21-Jährigen zur weiteren Beobachtung zurück zu den Adlern schickt, überschlugen sich bei Gawanke am Wochenende die Entwicklungen. Nachdem die Winnipeg Jets zunächst die Rechte am deutschen Nationalspieler gehalten hatten, gaben sie diese im Tausch für Artemi Kniazev an den NHL-Rivalen San Jose Sharks ab.
Damit änderte sich die Situation für die Adler grundlegend. Nachdem Gawanke zuletzt immer wieder betont hatte, nicht mehr in die Organisation der Jets zurückzukehren, die ihm keine NHL-Chance angeboten hatten, könnten ihm die in der Defensive nicht so tief besetzten Sharks diesen Weg aufzeigen.
Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara ist Realist genug, um sich zumindest mit dem Szenario auseinanderzusetzen, Gawanke wieder zu verlieren, ohne dass dieser auch nur eine Partie im blau-weiß-roten Trikot absolviert hätte. „Wenn sich ein Club wie San Jose die Rechte an einem Spieler sichert, geschieht das nicht ohne Hintergedanken“, erklärte Alavaara im Gespräch mit dieser Redaktion. „Wir müssen schauen, was passiert. Ich gehe davon aus, dass schon in den nächsten Tagen eine Entscheidung fällt.“
DEL hat Spielplan bekannt gegeben
Es ist gut möglich, dass Gawanke nicht für die Adler spielt, wenn sie am Freitag, 15. September, mit der Partie bei den Schwenninger Wild Wings in die neue Saison starten. Am Montag gab die DEL den Spielplan bekannt, der für die Mannheimer einige Besonderheiten bereit hält. So folgen auf das Landesduell bei den Wild Wings drei Heimspiele (gegen München, Iserlohn und Berlin); wegen der auch in der SAP Arena stattfindenden Handball-EM starten sie mit einem Auswärtsfünferpack ins Jahr 2024 (in München, Nürnberg, Augsburg, Iserlohn und Ingolstadt).
Auffällig: Viermal ist ein Spiel an einem Samstag terminiert (zweimal daheim, zweimal auswärts). Alavaara steht dieser von der Liga initiierten Neuerung offen gegenüber: „Es ist eine innovative Idee, die nach der Saison analysiert werden muss. Wir wissen, dass der Fußball in Deutschland stark ist und gerade samstags viel Aufmerksamkeit bekommt. Ein bisschen Konkurrenz schadet dem Fußball aber bestimmt nicht.“
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