Gilmours Aha-Erlebnis im Testspiel-Derby der Adler Mannheim

Im Prestigeduell auf dem Eis: John Gilmour hat die Heimspiel-Premiere gegen Frankfurt genossen. Die Erwartungen des neuen Adler-Verteidigers wurden übertroffen

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Christian Rotter
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John Gilmour blockt einen Schuss. Der Verteidiger der Adler Mannheim will alles investieren, damit er mit seinem neuen Club größtmöglichen Erfolg hat. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Über etwas zu sprechen, ist das eine; es zu erleben, ist etwas anderes. So erging es auch John Gilmour vor und während des Testspiel-Derbys gegen die Löwen Frankfurt. Vor dem Prestigeduell mit den Hessen am Freitag nahmen einige langjährige Profis der Adler Mannheim den Zugang von Dinamo Minsk zur Seite und trichterten ihm ein, dass das Testspiel gegen die Löwen kein alltägliches ist, dass es Fans und Umfeld viel bedeutet, obwohl es noch nicht um Punkte in der Deutschen Eishockey Liga ging.

Fans bekommen ersten Eindruck, wie die Adler Mannheimer in dieser Saison Erfolg haben wollen

Gilmour und seine neuen Teamkollegen verstanden. Beim 3:2-Sieg nach Verlängerung war vor 8180 Zuschauern in der SAP Arena zwar noch in vielen Bereichen Luft nach oben. Doch nach einem 1:2-Rückstand fanden die Adler immerhin einen Weg, der Partie noch die gewünschte Wendung zu geben.

„Ich habe schon in meinen ersten Tagen in Mannheim erlebt, dass es zwischen Fans und Mannschaft eine enge Verbindung gibt. Und wenn unseren Fans ein Spiel viel bedeutet, dann bedeutet es uns Spielern genauso viel“, sagte der 30-jährige Kanadier, dessen Einschätzung noch vor dem ersten Bully bestätigt werden sollte: „Schon das Warm-up war unglaublich, als die Frankfurter Jungs aufs Eis kamen und sie so laut ausgebuht wurden. Die Energie der Menge auf den Rängen ist einfach unglaublich.“

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Nach zwei Testspielen im Rahmen des Trainingslagers in Kitzbühel kehrten die Adler am Freitag in ihr Wohnzimmer zurück. Die Fans bekamen einen ersten Eindruck davon, wie die Mannheimer in dieser Saison Erfolg haben wollen: Die Scheibe soll schnell laufen, am besten von Schläger zu Schläger wandern und nicht nur tief geschossen werden, um sie sich in aufreibenden Zweikämpfen zurückzuerobern. Auch klar: Nicht alles funktionierte. Zum einen stimmte die Chancenverwertung nicht, Aufwand und Ertrag standen in keinem gesunden Verhältnis. Zum anderen klafften in der defensiven Zone ab und an zu große Lücken.

Im Adler-Dress gibt es schon einen Gewinner – wenn man das zu diesem frühen Zeitpunkt bereits sagen kann: An Kris Bennett, der vom Schweizer Club HC Lugano nach Mannheim wechselte, werden die Anhänger noch viel Freude haben. Der 27-jährige Kanadier traf im dritten Testspiel zum dritten Mal, brachte die Blau-Weiß-Roten nach starkem Pass von Tom Kühnhackl in Führung (16.).

Am Sonntag Schweizer Topclub SC Bern zu Gast in der SAP Arena

Die Frankfurter wollten sich aber nicht mit der Zuschauerrolle begnügen. Cameron Brace (38.) und Yannick Wenzel (48.) drehten mit ihren Toren die Partie. Die Adler rannten an – und wurden für ihren Aufwand belohnt. Matthias Plachta glich gut fünf Minuten vor Schluss aus, in der Verlängerung schoss David Wolf in der 63. Minute den Siegtreffer.

Um am Donnerstag (19.30 Uhr) gegen Bozen bestens gerüstet in die Champions Hockey League zu starten, wollen die Adler am Sonntag (18 Uhr) den nächsten Schritt gehen. Zur Generalprobe kommt der Schweizer Topclub SC Bern in die SAP Arena. „Für uns ist das ein sehr wichtiges Spiel, denn danach zählt es“, sagte Gilmour und ergänzte: „Wir wissen, dass wir besser spielen müssen als heute und unser System über die vollen 60 Minuten durchziehen müssen.“

Gilmour fühlt sich momentan wie ein Rennpferd. Er steht in der Startbox und wartet darauf, dass es endlich richtig losgeht. „Ich glaube, ich war vor einer Saison noch nie so aufgeregt wie zurzeit“, betonte der Verteidiger, der noch viele magische Momente in Mannheim erleben will.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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