Kommentar Der klare Plan der Adler Mannheim mit Johan Lundskog

Nach langem Hin und Her haben die Adler Mannheim mit Johan Lundskog ihren neuen Cheftrainer gefunden. Die Entscheidung für den 38-jährigen Schweden birgt Risiken, aber ist auch durchdacht, findet Christian Rotter

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Christian Rotter
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Der erste Aufschrei in den sozialen Medien war groß: Bei Johan Lundskog kann es sich doch nur um eine Notlösung handeln. Mit 38 Jahren sei der neue Trainer der Adler Mannheim viel zu unerfahren, um den Club zu nachhaltigem Erfolg zu führen. In Bern, seiner ersten Station im Profibereich als Chefcoach, wurde er entlassen! Und überhaupt: Im Gespräch waren nachgewiesenermaßen auch andere Trainer, darunter welche mit größerer Reputation!

Johan Lundskog und die Adler werden mit diesen Vorbehalten leben und alles daran setzen müssen, um diese auszuräumen. Teilweise sind sie auch nicht von der Hand zu weisen. Ein zweiter Blick auf die Personalie zeigt aber, dass in ihr eine Chance steckt - und ein klarer Plan dahinter.

Adler brauchen einen Kommunikator

Nach Pavel Gross und Bill Stewart will der Club ein anderes, leistungsförderndes Klima in der Kabine. Das Anforderungsprofil war klar umrissen: Die Adler suchten nicht nur einen ausgewiesenen Fachmann, sondern einen Kommunikator, der die Spieler mitnimmt, sie hinter einem Ziel vereint und sie inspiriert. Das alles klingt sehr nach Geoff Ward, der genau diese Qualitäten in der mit dem Titel gekrönten Saison 2014/15 in die Waagschale warf. Doch der Kanadier steht eben noch für zwei Jahre beim HC Lausanne unter Vertrag.

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Es zeichnet einen guten Manager aus, dass er nicht nur eine fixe Wunschlösung im Kopf hat, sondern sich mit den Fakten beschäftigt. Ja, bei der Trainersuche gab es den einen oder anderen Rückschlag, doch Jan-Axel Alavaara arbeitete seine Kandidatenliste ab - so, wie er es auch bei den Spielern macht: Entscheidet sich einer für ein anderes Angebot oder stimmt - wie bei Todd Woodcroft, der nicht aus seinem Vertrag bei der University of Vermont herauskam - das Timing nicht, wird der nächste Name auf der Liste kontaktiert.

Schicksalsgemeinschaft mit Alavaara

Erfolgreiche Clubs in der Deutschen Eishockey Liga zeichnete es in der jüngeren Vergangenheit aus, dass der Sportliche Leiter mit dem Trainer zusammen- und nicht gegen ihn arbeitete. Die Eisbären Berlin hielten nach zwei Titeln in Folge und den in der vergangenen Saison verpassten Play-offs an Coach Serge Aubin fest, in München verband Christian Winkler und Don Jackson eine Männerfreundschaft.

So weit muss es in Mannheim gar nicht gehen. Lundskog und Alavaara sind aber eine Schicksalsgemeinschaft, die mit dem hochwertig besetzten Team zum Erfolg verdammt sind. Es gibt eine realistische Chance, dass ihnen das gelingt.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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