Eishockey

Den Adlern Mannheim fehlt die zündende Idee

Die Adler Mannheim geben mit der 2:3-Niederlage gegen die Iserlohn Roosters wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht in den anstehenden Play-offs ab.

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Philipp Koehl
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Torgefährlich wurde es in der SAP Arena nur selten. Hier setzte sich Mannheims Maximilian Heim (l.) gegen Iserlohns Eric Cornel durch. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wichtige Punkte abgegeben. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins verlor am Donnerstagabend gegen die stark abstiegsgefährdeten Iserlohn Roosters mit 2:3 (0:1, 1:2, 1:0). „Uns hat heute der Drang zum Tor gefehlt“, bemängelte Adler-Co-Trainer Marcel Goc am Mikrofon von MagentaSport.

Für die Adler steht im Hauptrunden-Endspurt nicht weniger als das Heimrecht in den Play-offs auf dem Spiel. Das merkte man dem Team am Donnerstagabend aber nicht wirklich an. Eakins hielt sich zwar mit der zuletzt eifrig genutzten Rotation zurück, brachte im Angriff lediglich Jordan Szwarz für Austin Ortega, sichtbare Auswirkungen hatte das aber nicht.

Die Adler dominierten zwar das Spielgeschehen, hatten aber vor allem in der Anfangsphase Probleme in die Zweikämpfe und Rückwärtsbewegung zukommen. So dauerte es nur 16 Sekunden, ehe Iserlohns Christian Thomas alleine vor Adler-Torwart Felix Brückmann auftauchte. Seinen Versuch setzte der Gäste-Spieler aber neben das Tor (1.). Wenige Augenblicke später schloss Zach Osburn einen Konter ab – scheiterte aber Felix Brückmann (2.).

Iserlohn darf nach einem Bullygewinn ungestört seinen Spielzug durchziehen

Der Gäste-Treffer war aber nur aufgeschoben. Nach einem Bullygewinn in der Mannheimer Zone durften die Roosters ihren Spielzug fast ungestört durchziehen. Am Ende dessen zog Thomas unwiderstehlich ab und traf so zum 0:1 (5.). Und die Adler? Die näherten sich nun deutlich häufiger dem Tor von Andreas Jenike an, die letzte Präzision fehlte aber.

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Beim Schuss von Tom Kühnackl war der Iserlohner Schlussmann genauso mit seinem Schoner zur Stelle (8.) wie beim Versuch von John Gilmour (10.), der zuvor mit Matthias Plachta einen sehenswerten Doppelpass spielte. Auch bei den Schüssen von Markus Hännikäinen (15.) und Plachta (20.) behielt Jenike die Oberhand. Glück für die Adler, dass der wiedergenese Michael Dal Colle – nach einem katastrophalen Fehlpass von Adler-Verteidiger Jyrki Jokipakka – keine Lücke bei Brückmann fand (16.).

Adler machen im zweiten Drittel zu viele Fehler

Das Problem: Die Mannheimer machten im zweiten Drittel dort weiter, wo sie im ersten aufgehört haben. Sie spielten unsaubere Pässe, bewegten zu wenig die Beine und luden Iserlohn so immer wieder zu Chancen ein. Als Brückmann den Puck über die Bande klärte, vertändelte diesen Hännikäinen im eigenen Drittel. Eric Cornel war davon letztlich der Nutznießer und erhöhte auf 2:0 aus Gästesicht (21.). 45 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt.

Gilmour hatte direkt nach dem Gegentreffer die Antwort auf dem Schläger (22.), mehr fiel den Adlern aber zunächst nicht ein. Stattdessen wanderte Plachta auf die Strafbank. Iserlohn konnte die nummerische Überlegenheit zwar nicht nutzen, warteten aber weiterhin geduldig auf die Fehler der Mannheimer. Und die kamen an diesem Abend so sicher wie das Amen in der Kirche.

Adler – Iserlohn 2:3

  • Drittelergebnisse: 0:1, 1:2, 1:0.
  • Die Adler: Brückmann (40. Gravel) – Gawanke, Cicek; Jokipakka, Gilmour; Kälble, Fohrler – Hännikäinen, Esposito, Reichel; Kühnhackl, Michaelis, Szwarz; Fischbuch, MacInnis, Plachta; Heim, Loibl, Proske.
  • Tore: 0:1 Thomas (04:30), 0:2 Cornel (20:45), 0:3 Osburn (30:14), 1:3 Esposito (32:07), 2:3 Gawanke (59:05).
  • Schiedsrichter: Andris Ansons und Sean MacFarlane.
  • Zuschauer: 9.744.
  • Strafminuten: Mannheim 2 – Iserlohn 2.
  • Nächstes Spiel: EHC München – Adler (Sonntag, 19.15 Uhr).

Lukas Kälble fand keine Anspielstation, machte sich daraufhin selbst auf den Weg und verlor den Puck noch im eigenen Drittel, Dal Colle bediente Osburn und der Iserlohner Verteidiger traf humorlos zum 0:3 (31.).

Fohrler: „So können wir hier nicht auftreten“

Eine Entscheidung war das aber noch nicht. Die Adler schienen nun endlich aufzuwachen, setzten die keinesfalls sattelfesten Gäste unter Druck und kamen zum Anschlusstreffer. Nach einem Pass von Gilmour tänzelte Luke Esposito gekonnt aus und markierte den ersten Mannheimer Treffer des Abends – 1:3 (33.). Zwar bot Iserlohn den Adlern auch noch in der Folge jede Menge Platz an, Kapital schlugen die Mannheimer aus diesem im zweiten Drittel aber nicht mehr. „So können wir hier eigentlich nicht auftreten“, ärgerte sich Adler-Verteidiger Tobias Fohrler in der Drittelpause, ergänzte aber: „Mit unserem Tor haben wir immerhin den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Jetzt müssen wir weiter Gas geben.“

Das dritte Drittel begann zumindest schon einmal nicht alltäglich. Eakins tauschte Felix Brückmann gegen Alexis Gravel aus, doch auf der Bank nahm nicht Brückmann, sondern Arno Tiefensee, der am Donnerstag nur als dritter Torwart gemeldet war, Platz. Viel zu tun bekam Gravel zunächst nicht.

Leon Gawanke trifft zum 2:3-Endstand

Das Gleiche könnte man aber auch über Jenike schreiben. Die Adler drückten zwar aufs Iserlohner Tor, richtig gefährlich wurde es aber nur selten. Das änderte sich ab der 49. Minute zumindest ein bisschen. Esposito verpasste das leere Tor (49.), Jokipakka schoss an jenem vorbei (50.). Doch als Ryan MacInnis in der 57. Minute alleine vor dem Tor nicht traf, war auch dem letzten der insgesamt 9.744 Zuschauern in der SAP Arena klar, dass den Adlern an diesem Abend die zündenden Ideen fehlten. Daran änderte auch der Überzahltreffer von Leon Gawanke zum 2:3-Endstand nichts mehr (60.).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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