SV Viktoria Wertheim – SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II 4:3
Wertheim: Justus, Niedens (76. Spät), Schulz, Cirakoglu (84. Schork), Moch, E. Helfenstein, Bender, Stumpf, Jacob, Stang (90. Schmidt), Böspflug (60. Tulic).
Schönfeld I/Kleinrinderfeld II: Schebler, Hess, Schuster, Akdas, Heck (83. Wachter), Korkmaz (90.+5 Neumann), Karadag, Berendson, Deckert, Brennflec (70. Fuchs)k, Jäger (34. Sisman).
Tore: 1:0 Niedens (18.), 2:0 Cirakoglu (23.), 2:1 Akdas (27.), 3:1 Cirakoglu (36.), 3:2 Akdas (44.), 4:2 Jacob (58.), 4:3 Fuchs (78.). – Gelb-Rote Karte: Schuster (68., wegen Meckerns). – Schiedsrichter: Andy Grüßung (Kreuzwertheim). – Zuschauer: 120.
Den kollektiven Jubelschrei von Mannschaft, Betreuerteam und Zuschauern hat man vermutlich noch einige Kilometer weiter beim Stadtrivalen FC Eichel gehört. Es war ein Schrei der Freude aber auch der Erleichterung, der weit über das Sportgelände in Bestenheid schallte: Die SV Viktoria Wertheim hatte soeben das Spitzenspiel in der Kreisklasse A Tauberbischofsheim mit 4:3 gegen die SpG Schönfeld I/Kleinrinderfeld II gewonnen. Es herrscht Freude über die meist richtig gute Leistung gegen den Titelmitfavoriten; es war aber auch Erleichterung zu spüren, denn beinahe hätte die Mannschaft von Trainer Alexander Helfenstein einen dreifach Zwei-Tore-Vorsprung noch aus den Händen gegeben (2:0, 3:1, 4:2).
„Es sind das Passspiel und die Konzentration.“ Diese beiden Punkte führte der Coach der SV Viktoria schon vor dem Spiel als die zwei Dinge ins Feld, die er gerne dringlichst verbessert haben möchte, damit seine Mannschaft auch auf Dauer dem Anspruch eines Titelkandidaten in der A-Klasse gerecht werden kann. Der Verlauf der Begegnung am sonnigen Sonntagnachmittag bestätigte den 41-Jährigen, der als Spieler schon mal ein Jahr für die SV Viktoria aktiv war – seiner Zeit in der Landesliga unter Trainer Peter Wilczek.
Ja, Landesliga – oder bei manchen sogar noch die Verbandsliga – der Name Viktoria Wertheim steht für glanzvolle Fußballzeiten. „Natürlich erinnern sich viele ältere Zuschauer gerne an diese Jahre in den 90-ern zurück und wollen dieses Feeling auch an die Mannschaft weitergeben, aber Thema ist das eigentlich gar nicht“, antwortete Helfenstein auf die FN-Frage, ob der Blick auf die glorreichen Zeiten unter Heiko Hörner, Thomas Dworschak und Co. auch eine Belastung bei der Entwicklung seiner Mannschaft sein könne. Vielmehr erinnert der heutige Coach daran: „Der Verein stand vor ein paar Jahren noch vor dem Aus. Nun freuen sich die Verantwortlichen, dass es wieder so läuft.“ Bis in die B-Klasse war die SV Viktoria abgestürzt; mit Alex Helfenstein stieg man gleich in die A-Klasse auf, nun wird die Kreisliga ins Visier genommen.
Das hat aber auch der Stadtrivale FC Eichel (bei dem Helfenstein vor seinem Engagement bei der SV Viktoria auch Trainer war). Vielleicht war der Jubelschrei auch deshalb so laut, dass man ihn auch dort nach dem Motto hören konnte: Hey, wir sind auch da!
Tore sauber herausgespielt
Doch Spaß beiseite: Die SV Viktoria zeigte über weite Strecken eine fußballerische gute und eine kämpferisch starke Leistung. Die Tore waren allesamt sauber herausgespielt, doch vor dem 1:2 vertändelte man den Ball hinten leichtfertig, beim 2:3 verteidigte man nicht stringent genug und beim 3:4 schlief man schlichtweg. Die Konzentrationsmängel waren also unübersehbar. Teilweise war es eine richtig wilde Wertheimer Viktoria. Es wurde noch einmal sehr eng – trotz Überzahl. Der vermeintliche 4:4-Ausgleich wurde von Schiri Andy Grüßung wegen Torwartfouls berechtigterweise zurückgepfiffen.
Unübersehbar waren aber auch die Stärken der Mannschaft: Die schnellen Außen und der Sturmtank Orkan Cirakoglu in der Mitte werden im Grunde jeder Abwehrreihe in dieser Spielklasse das Leben schwer machen. Aber auch eine weitere, nicht unbedingt zum Spiel gehörige Stärke war auszumachen. „Die Jungs setzen sich auch mal ohne mich zusammen und sprechen über den Fußball bei uns“, hatte Helfenstein vor dem Spiel verraten. Und so war es offensichtlich in der Pause des Spiels vom Sonntag auch: Der Coach war nur kurz in der Kabine bei der Mannschaft. Dann saß er lange allein auf der Auswechselbank, währen die Spieler einige Dinge unter sich regelten. „Das Kollektiv ist unsere Stärke“, sagte Helfenstein.
Und mit diesem Pfund will man in dieser Saison weiter wuchern - möglichst bis der Aufstieg feststeht. Übrigens: Zum Duell mit dem Stadtrivalen FC Eichel kommt es am 3. November…
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