Landesliga Odenwald

Türkspor Mosbach in der Favoritenrolle

Der Verbandsliga-Absteiger ist bisher das Maß aller Dinge. Nun Heimspiel gegen den TuS Großrinderfeld

Von 
Felix Röttger
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Bisher hat in der Landesliga Odenwald noch niemand Türkspor Mosbach (schwarzes Trikot) stoppen können, auch der FV Lauda nicht. © Martin Herrmann

Richtig spannend verspricht die Landesliga-Saison in Sachen Meisterschaft nur zu werden, wenn es aus dem Sextett an der Spitze eine Mannschaft gibt, die dem Spitzenreiter Türkspor Mosbach Paroli bieten kann. Bis auf den FV Lauda, der als direkter Verfolger zunächst an Boden verloren hat, gewannen immerhin zuletzt alle Landesligisten mit „Spitzengruppen-Potenzial“ ihre Spiele.

In der zweiten Tabellenhälfte dümpelt der VfR Uissigheim noch ohne Sieg, doch sieben weitere Teams haben auch erst einen Dreier auf ihrem Punktekonto.

Einen Sahnetag wie in Mudau müsste Aufsteiger VfB Sennfeld im heimischen Stadion erwischen, um den anreisenden FC Grünsfeld ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. 18 Gegentore in fünf Punktspielen sind einfach zu viel. Umgekehrt ist alles drin, wenn die Defensive mal wieder über sich hinauswächst. Ende Februar empfingen die Grünsfelder den VfB – damals noch SPG Sennfeld/Roigheim - zu einem Freundschaftsspiel, das der FC mit 5:0 glatt für sich entschied. Dieses Mal ist schon mit mehr Gegenwehr zu rechnen. Auf die leichte Schulter werden die Spieler um Trainer Dominik Gerberich diese Partie nicht nehmen.

Ein richtungsweisendes Spiel für beide Seiten ist die Partie des TSV Mudau gegen den FV Lauda. Beide Mannschaften. An den jüngsten 5:0-Sieg gegen Rosenberg will der TSV im zweiten Heimspiel hintereinander nahtlos anknüpfen. Die Frage ist, ob die Gäste da mitspielen. Viel hängt davon ab, ob die Mannen von Trainer Erich Stabel die bittere Enttäuschung beim Kräftemessen mit Türkspor verdaut haben. Wenn man nur ein Gegentor in drei Spielen hinnehmen muss und es dann gleich fünfmal im eigenen Kasten „klingelt“, ist Vorsicht geboten. Denn auch der TSV hat im Angriff seine Stärken. Hier Kevin Throm, dort Goran Jurjevic als beste Torjäger; diese Konstellation verspricht eine spannende Begegnung. Mit 5:3-Tore gewann der FV Lauda im Oktober letzten Jahres in Mudau. Da halfen auch zwei Throm-Tore nichts. So ging es dem FV allerdings am letzten Sonntag daheim, als zwei Treffer von Jurjevic die 3:5-Niederlage gegen Türkspor nicht verhindern konnten. Ein torloses Remis wird es wohl bestimmt nicht werden.

Zum TSV Tauberbischofsheim muss der SV Königshofen reisen (Anstoß erst um 17 Uhr), wo man sich zuletzt vor drei Jahren in einem Vorbereitungsspiel mit einem 1:1-Unentschieden trennte. Wären beide Teams auch diesmal mit einer Punkteteilung zufrieden? Wohl kaum. Als Tabellennachbarn auf den Plätzen zehn und neun geht es darum, sich möglichst rasch aus dem oberen Mittelfeld in höhere Gefilde abzusetzen. Martin Michelbach, sportlicher Leiter des SV, sah zuletzt beim 0:4 gegen Grünsfeld „eine klare Angelegenheit“ für die Gäste. „Wir kamen zeitweise überhaupt nicht in die Gänge. Wir werden uns in allen Belangen steigern müssen, um wieder zu punkten.“ Nicht zum Einsatz kommen kann beim SV Königshofen der Gelb-Rot-gesperrte Dogukan Akdas.

Der SV Nassig empfängt im dritten Heimspiel der Runde den TSV Rosenberg. Nachdem das Torverhältnis der Gastgeber mit 10:10-Toren schon ausgeglichen ist, möchte man auch die 1-1-3-Bilanz verbessern. In der letzten Runde reichte es mit dem 2:2 nur zu einem Zähler. Die Gäste hoffen auf den zweiten Saisonsieg, mit dem sie in der Tabelle kräftig nach oben klettern könnten. Nicht unterschätzen dürfen sie die neu entdeckte Leidenschaft der Nassiger Mannschaft zum Toreschießen. Fünf Tore gelangen vor einer Woche beim VfB Sennfeld. So viele Treffer konnte Nassig in keiner Partie der letzten Saison verbuchen.

Spannung ist vorprogrammiert, wenn der Tabellenführer Türkspor Mosbach auf den TuS Großrinderfeld trifft. Beide Mannschaften haben in dieser Saison bereits starke Leistungen gezeigt. Türkspor Mosbach ist zweifellos das Team der Stunde. Mit fünf Siegen in fünf Spielen zeigt der Verbandsliga-Absteiger eine beeindruckende Form. Besonders bemerkenswert ist ihre Offensive, die bereits 18 Tore erzielt hat. Die Mosbacher haben sich schnell in der neuen Liga zurechtgefunden und sind aktuell das Maß aller Dinge. Der TuS Großrinderfeld hat sich mit drei Siegen Platz fünf erkämpft. Schwerstarbeit wird diesmal auf die Defensive der Gäste zukommen. Gleichzeitig werden sicherlich alles daran setzen, um Türkspor Mosbach mit klugem Konterspiel vielleicht doch einen Punkt abknöpfen zu können.

Im letzten Jahr war Jonas Faulhaber der gefeierte Torschütze beim 1:0-Erfolg des VfR Uissigheim über die SpVgg. Neckarelz. Derzeit haben die Uissigheimer noch nicht so richtig Fuß gefasst. Als einziger Landesligist gelang noch kein Dreier, weil die Verwertung von Torchancen noch zu wünschen übrig lässt. Dies kann sich rasch ändern, wenn im Heimspiel gegen die Spielvereinigung der Führungstreffer gelingt und die Defensive aufmerksam bleibt. Keine unlösbare Aufgabe, auch wenn die Gäste ihre ausgeglichene 2-1-2-Bilanz für ausbaufähig halten.

Seine blitzblanke Erfolgsserie von vier Siegen in Folge will der TSV Oberwittstadt im Heimspiel gegen den FSV Waldbrunn fortsetzen. Ausnahmslos alle Spiele wurden seit 2018 gegen den FSV gewonnen, wobei im letzten Spiel vor zwei Jahren mit 5:0-Toren der höchste Sieg gelang. Dass Waldbrunn seine bisherigen zwei Auswärtsspiele verlor, sollte der Gastgeber nicht überbewerten, denn dabei musste der FV in Grünsfeld und Mudau antreten. Mit einer Punkteteilung wären die Gäste sicher hochzufrieden. Dies sieht der TSV-Trainer Mario Greco naturgemäß etwas anders (siehe nebenstehendes Interview).

Der SV Neunkirchen erwartet den VfK Diedesheim und möchte nahtlos an das erste Erfolgserlebnis nach drei vergeblichen Anläufen – in Uissigheim gewann der SV mit 3:1-Toren – anknüpfen. Nicht unbedingt von Vorteil war vielleicht, dass gleich danach ein spielfreies Wochenende anstand. Findet die Mannschaft von Trainer Florian Müller wieder in ihren Spielrhythmus zurück, kann der erste Heimsieg gelingen. Die Gäste hatten bisher erst ein Auswärtsspiel zu absolvieren und wären mit einem Punktgewinn weiterhin im Mittelfeld der Tabelle. Das Punktekonto der Diedesheimer ist dank der Heimstärke bisher mit einer 2-1-2-Bilanz und 7:7-Toren völlig ausgeglichen.

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