Landesliga Odenwald

Teams scharren mit den Hufen

Da es in dieser Saison wohl keinen „Überflieger“ gibt, träumen einige davon, sehr weit nach vorne zu kommen

Von 
Felix Röttger
Lesedauer: 
Sehr zufrieden ist man beim TSV Oberwittstadt mit den bisherigen Ergebnissen. Nun geht es zum ebenfalls gut gestarteten VfK Diedesheim. © Stefan Weindl

Mit TS Mosbach, TSV Oberwittstadt und FV Lauda ist nur noch Trio in der Landesliga unterwegs, das noch keinen Punkt abgegeben haben. Sie fuhren überwiegend knappe Favoritensiege ein, was schon nach drei Spieltagen eindrucksvoll bestätigt, dass in dieser Runde keine „Überflieger“ die Liga dominieren werden. Es zeichnet sich bereits ab, dass weitere ambitionierte Mannschaften „mit den Hufen scharren“, um erfolgreich zu sein und noch weiter nach vorne zu kommen.

Dass die mannschaftliche Geschlossenheit für Erfolge sorgen kann, obwohl scheinbar unersetzliche Spieler fehlen, zeigen nicht nur die Ergebnisse des FC Grünsfeld (siehe Interview mit Dominik „Gerbo“ Gerberich), sondern auch der FV Lauda oder der SV Königshofen. Spielfrei am 4. Spieltag ist der TuS Großrinderfeld.

Zum letzten Mal gab die SpVgg. Neckarelz vor fünf Jahren ihre Visitenkarte beim TSV Tauberbischofsheim in der Landesliga ab. Damals führten die Kreisstädter zur Pause mit 2:0-Toren, mussten sich nach dem Wechsel aber mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Das war immer noch ein tolles Resultat gegen den späteren Aufsteiger in die Verbandsliga, während der TSV als Drittletzter absteigen musste. Jetzt ist die Mannschaft des Spielertrainer-Duos Tim Schlachter und Philipp Kircher zurück und will sich in der Liga etablieren.

Schaut man auf die letzten zwei Spiele, die der SV Königshofen beim SV Nassig bestritten hat, dann dürfte das dritte Spiel Folge, dass beide Landesligisten im Direktvergleich in Nassig austragen, kein nennenswerter Vorteil für den SVN als Gastgeber sein, denn zwei Mal entführten die Messestädter die Punkte. Zudem musste der SVN in der laufenden Runde bereits drei Niederlagen einstecken. Beim FSV Waldbrunn war der erste Zähler zum Greifen nah, bis Hendrik Brauch kurz vor dem Abpfiff das Siegtor zum 4:3-Heimsieg des FSV besorgte. Nur dank einer „absoluten Willensleistung“, so Martin Michelbach, hätte die Mannschaft am letzten Spieltag einen sehr guten Gegner wie Mudau niederringen können. Die Aufgabe in Nassig werde kein Zuckerschlecken: „Vielmehr werden wir erneut eine Schippe drauflegen müssen, um in der Erfolgsspur zu bleiben. Jonas Henning, Niklas Michelbach und Lukas Sack stehen urlaubsbedingt nicht zu Verfügung. Nach wie vor verletzt ist Tizian Knab. Dagegen ist Mirco Michelbach wieder an Bord.“

Klarer Favorit ist der TSV Mudau gegen den VfB Sennfeld. Im letzten Punktspiel vor zwei Jahren in der Kreisliga Buchen (1:0) und zwei Mal im Badischen Pokal (3:0 und 6:0-Erfolg des TSV) ) hatten die Sennfelder nichts zu bestellen. Derzeit ist der Aufsteiger noch weit davon entfernt, sich konkrete Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen zu können. Immerhin zog sich der VfB gegen Türkspor achtbar aus der Affäre. Es fehlt die mannschaftliche Geschlossenheit und die Torgefährlichkeit; wichtige Attribute, der der TSV Mudau in die Waagschale werfen kann.

Seine Serie von drei Dreiern ausbauen will Türkspor Mosbach im Heimspiel gegen den TSV Rosenberg. Den letzte Direktvergleich entschieden die Mosbacher klar für sich (3:0). Lieber möchten die Rosenberger an den Erfolg im Badischen Pokal anknüpfen, als sie daheim in einem dramatischen Spiel das Elfmeterschießen mit 8:7-Toren für sich entschieden. 3:3 hieß es nach der Verlängerung.

Ob im Pokal oder in Punktspielen: Der SV Osterburken zog in den letzten Jahren gegen den FV Lauda zuletzt sechs Mal in Folge den Kürzeren. Selbstredend reisen die Laudaer auch diesmal als klarer Favorit zu den Römerstädtern, auch das letzte Heimspiel gegen Großrinderfeld nur mit Mühe und etwas Glück gewonnen wurde. Mit Spielertrainer Marcel Baumann hoffen die Gastgeber diesmal, den Gästen zumindest nicht drei Punkte überlassen zu müssen.

Ein Last-Minute-Tor von Jona Homoki besiegelte im März die 0:1-Heimniederlage des VfR Uissigheim gegen den SV Neunkirchen erst in der Nachspielzeit. Besonders torfreudig zeigte sich Uissigheim bisher nicht; ein einziger Treffer reichte bisher nur zu einem Punkt. Der SV Neunkirchen hat bisher trotz einer Partie mehr wie der VfR nur einen Zähler auf dem Konto. Wem gelingt der erste Saisonsieg, der viel Auftrieb für die Saison geben könnte.

Im letzten Jahr gewann der VfK Diedesheim das Landesliga-Kellerduell gegen den TSV Oberwittstadt knapp mit 3:2-Toren. Dafür hielten sich die „Wittschter“ im Badischen Pokal dank des späten Treffers von Marc Hornung mit 2:1-Toren schadlos. Mit zwei Siegen startete die Mannschaft von Trainer Mario Greco überzeugend in die Runde und will auch in Diedesheim die kleine Serie noch ausbauen.

Nach zwei knappen Auftaktsiegen konnte der FC Grünsfeld auch das 2:2-Unentschieden in Neckarelz als Erfolg werten, weil ein 0:2-Rückstand noch egalisiert werden konnte. Nun reist der FSV Waldbrunn an, der seinerseits mit dem 4:3-Sieg über Nassig den ersten Dreier feiern konnte. Endlich, könnten die Grünsfelder sagen, denn Spielpläne und Corona sorgten dafür, dass sie für drei Punktspiele in Folge seit 2019 zum FSV Waldbrunn anreisen mussten. Die 1-1-1-Bilanz kann sich durchaus sehen lassen; mit einem weiteren Dreier im Heimspiel will sich der FC in den oberen Tabellengefilden festsetzen. Spielertrainer Dominik Gerberich spricht im nebenstehenden Interview über den guten Zusammenhalt im Kader, obwohl wichtige Spieler verletzt sind.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten