Das Toyota-Masters 2024 hatte es in sich: Was die 15 Teams aus verschiedenen Landesverbänden und Spielklassen auf das Parkett der Königshöfer Tauber-Franken Halle zauberten, verdient höchste Anerkennung. Auch die faire Spielweise gilt es lobend zu erwähnen, hatten die Schiedsrichter doch kaum Zeitstrafen zu verhängen. Am Ende setzte sich mit dem Würzburger FV eine Mannschaft durch, die man bei diesem Turnier natürlich auf der Rechnung haben musste. Dieses Mal egalisierte das Team aus der Domstadt den Rekord der TG Höchberg aus 2016, in dem man alle Spiele im Laufe des Turniers gewann. Einfach war dieses Unterfangen für die WFV-Kicker jedoch nicht und insbesondere im Halbfinale gegen den Lokalrivalen aus Giebelstadt war höchste Konzentration gefragt. Die Überraschungsmannschaft des Turniers war zweifelsohne Türkgücü Wertheim. Der Kreisligist scheiterte erst im Viertelfinale im Acht-Meter-Schießen am SV Königshofen und hinterließ einen überaus positiven Eindruck.
Etwa 570 Zuschauer und Fußballfans waren bei der 50. Auflage des Traditionsturniers im Gedenken an den großen Förderer des Fußballsports, den verstorbenen Königshöfer Bürgermeister Josef Weid, nach Königshofen gekommen. Die Halle in der Messestadt war den ganzen Tag über sehr gut gefüllt, die zahlreichen Ehrenamtlichen des SVK hatten vor und hinter den Kulissen alle Hände voll zu tun.
Am Ende eines fast siebenstündigen Turniertages hatte keiner der Besucher sein Kommen bereut. Auch nicht die Prominenz aus Sport, Politik und Wirtschaft, die ebenso hochkarätig vertreten war. Unter der Leitung der Schiedsrichter Jürgen Hendorf (TSV Gerchsheim), Manuel Grübel (TSV Schwabhausen), Markus Behringer (SV Windischbuch) und Björn Schumann (SV Windischbuch) bejubelten die Zuschauer in den 37 Spielen 118 Tore. Ein Einlagespiele der Bambinis des SVK komplettierte das reichhaltige Sportprogramm.
Nach den Gruppenspielen ergab sich folgende Konstellation:
Gruppe A: 1. Platz SpVgg Giebelstadt (9 Punkte/10:3 Tore); 2. SV Königshofen (9/9:2); 3. SV Viktoria Wertheim (9/6:2); 4. SV Anadolu (1/ 2:9); 5. FV Oberlauda/Gerlachsheim II (1/2:13).
Die Gruppe A dominierte keine Mannschaft so wirklich. Giebelstadt, Königshofen und Wertheim waren auf gleich hohem Niveau unterwegs, was sich auch in der Tabelle äußerte, bei der letztlich das Torverhältnis über die Platzierungen entschied. Ohne Chance waren an diesem Tag der SV Anadolu Lauda und FV Oberlauda/Gerlachsheim II, die sich im direkten Aufeinandertreffen zumindest jeweils einen Punkt ergatterten.
Gruppe B: 1. Platz SV Nassig (12/ 10:3); 2. SpVgg Gammesfeld (9/6:1); 3. FSV Tauberhöhe (3/3:4); 4. VfR Gerlachsheim (3/2:5); 5. SV Schefflenz (0/3:11).
Die Gruppe B dominierte eindeutig Landesligist SV Nassig. Vier überzeugende Siege in vier Spielen mit 10:3 Toren waren eine deutliche Ansage an die Kontrahenten. Erfreulichwar das Abschneiden der SpVgg Gammesfeld, die an die Erfolge aus den späten 1990-er Jahre anknüpfte und in den Gruppenspielen nur einen Gegentreffer hinnehmen musste. Tauberhöhe und Gerlachsheim blieben hinter den Erwartungen ihrer Fans zurück und der SV Schefflenz hatte einen eher schlechten Tag erwischt.
Gruppe C: 1. Platz Würzburger FV (12/16:3 Tore); 2. Türkgücü Wertheim (9/13:5); 3. SG Balbachtal (6/6:9); 4. SV Schönfeld/Kleinrinderfeld II (3/4:14); 5. SG Bütthard/Wittighausen (0/3:11).
Mit dem Champion von 2018 setzte sich in dieser Gruppe erwartungsgemäß der Würzburger FV an die Tabellenspitze. Eng wurde es nur im Spiel gegen Türkgücü Wertheim, die lange auf Augenhöhe mithielten und schließlich Gruppenplatz 2 belegten. Die SG Balbachtal schaffte es quasi auf der „letzten Rille“ noch ins Viertelfinale, während für den SV Schönfeld/Kleinrinderfeld II und die SG Bütthard/Wittighausen nach den Gruppenspielen das Turnier zu Ende war.
Routiniert und Kräfte sparend im Viertelfinale
In den Viertelfinals zeigten die Favoriten um den Turniersieg, dass jeder gewillt war, den Toyota-Masters-Cup 2024 mit nach Hause zu nehmen. Ein vorweggenommenes Endspiel, das an Dramatik kaum zu überbieten war, lieferten sich SpVgg Giebelstadt und SV Viktoria Wertheim. Am Ende hatte Giebelstadt knapp die Nase vorne und zog ins Halbfinale ein. Der SV Nassig zog auch gegen die SG Balbachtal sein gekonntes Kombinationsspiel auf und setzte sich deutlich mit 4:1 durch. Routiniert und Kräfte sparend erledigte der Würzburger FV gegen die SpVgg Gamesfeld seine Aufgabe im Viertelfinale. Der 2:0-Sieg der Würzburger war zu keiner Zeit gefährdet.
Gastgeber SV Königshofen musste im Spiel gegen Türkgücü einige „heiße Phasen“ überstehen, sowohl vor dem eigenen als auch dem gegnerischen Tor. Erst im 8-Meter-Schießen gelang es dem Landesligisten, die Wertheimer Mannschaft niederzuringen.
Die Ergebnisse der Viertelfinals: SpVgg Giebelstadt – SV Viktoria Wertheim 3:2; SV Nassig – SG Balbachtal 4:1; Würzburger FV – SpVgg Gammesfeld 2:0; SV Königshofen – Türkgücü Wertheim 3:2 nach 8-Meter-Schießen (1:1/2:2 n.V.).
Nach den Leistungen der Viertelfinals gab es nun in den Halbfinals keinen klaren Favoriten für den Turniersieg mehr. Entscheidende Faktoren für den Erfolg sollten fortan Cleverness und die körperliche Konstitution sein. Im ersten Semifinale standen sich in einem Lokalderby die SpVgg Giebelstadt und der Würzburger FV gegenüber. Der WFV ging nach einer Unaufmerksamkeit der Giebelstädter schon nach einer Minute in Führung und versuchte in der Folge, das Spiel zu kontrollieren. Die Giebelstädter schafften es nicht, das WFV-Bollerwerk zu überwinden. Ein Konter der Würzburger brachte schließlich die endgültige Entscheidung.
Im anschließenden Spiel trafen der SV Nassig und der SV Königshofen aufeinander. Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken und so ging es torlos in die Verlängerung. Nassig legte hier los wie die Feuerwehr, ging nach knapp 30 Sekunden Spielzeit in Führung und der Gastgeber war schwer beeindruckt. Doch nach weiteren zwei Minuten hatten sich die Königshöfer gefunden, erzielten den Ausgleich und drückten ihrerseits nun mächtig auf die Entscheidung. Diese fiel allerdings erst im 8-Meter-Schießen, in dem der SV Königshofen mit 5:4 Toren die Oberhand behielt und damit in das Finale einzog.
Die Ergebnisse der Halbfinals: SpVgg Giebelstadt – Würzburger FV 0:2; SV Nassig – SV Königshofen 4:5 nach 8-Meter-Schießen (0:0/1:1 n.V.)
Im 8-Meter-Schießen um Platz drei setzte sich der SV Nassig gegen die SpVgg Giebelstadt mit 5:4 durch.
Im Finale um den Toyota-Masters-Cup 2024 standen auf beiden Seiten viele Spieler mit wenig Hallenfußballerfahrung auf dem Parkett. Unübersehbar war das robuste und körperbetonte Spiel aller Akteure, das jedoch – wie das Turnier insgesamt – immer im sportlich fairen Rahmen blieb. Nach den bislang gezeigten Leistungen der beiden Finalisten musste allerdings dem Würzburger FV eindeutig die Favoritenrolle zugerechnet werden. Nach rund zwei Minuten erzielte der SV Königshofen den vermeintlichen Führungstreffer, den der Schiedsrichter jedoch als Lattentreffer wertete und weiterspielen ließ. Im Gegenzug setzte auch der WFV die Kugel an die Querlatte, so dass die Messestädter zumindest nicht doppelt bestraft wurden. Torlos ging es schließlich in die Verlängerung. Hier gelang nach etwas mehr als einer Minute dem Würzburger FV die Führung. Danach drängte Königshofen auf den Ausgleich und wurde schließlich auch mit dem vielumjubelten Treffer zum 1:1 belohnt. Sollte der SV Königshofen zum dritten Mal an diesem Turniertag in ein 8-Meter-Schießen gehen müssen? Das wollten die Würzburger natürlich nicht riskieren und setzten tatsächlich noch vor Ende der Verlängerung den „lucky punch“ zum 2:1-Sieg.
Damit war nach 2018 wieder einmal ein Masters-Cup-Sieg für den Würzburger FV perfekt. Torschützenkönig wurde Marius Haas vom WFV mit acht Toren.
Das Ergebnis des Finals: Würzburger FV – SV Königshofen 2:1 n.V. (0:0). isch
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