Landesliga

Ewig junges und brisantes Stadtderby

Der SV Königshofen empfängt den Nachbarn FV Lauda. In dieser Saison ist es das Duell zweier Teams aus dem Tabellenmittelfeld

Von 
Felix Röttger
Lesedauer: 
Um jeden Ball gekämpft wird traditionsgemäß in den Derbys zwischen den beiden Nachbarn SV Königshofen (in Gelb) und FV Lauda (in Blau). © Corvin Schmid

Kaum hatte der TSV Mudau zum ersten Mal Rang zwei der Landesliga-Tabelle erobert, war dieser mit der nicht erwarteten 2:3-Niederlage gegen den VfR Uissigheim wieder gefährdet. Weil aber auch der FC Grünsfeld gegen den TSV Tauberbischofsheim zwei Zähler liegenließ, behielten beide Teams ihre Plätze. Ihnen näher auf die Pelle rückten dafür Neckarelz und Oberwittstadt mit klaren Auswärtssiegen, weil Waldbrunn mit dem Ende einer langen Erfolgsserie in Lauda gleich um zwei Ränge nach unten rutschte.

Spielfrei ist dieses Mal der TSV Tauberbischofsheim.

In der Kellerpartie VfB Sennfeld gegen TSV Rosenberg haben beide Teams die große Chance, mit einem Dreier einen entscheidenden Schritt zur Sicherung des Klassenerhalts zu tun. Obwohl der TSV Rosenberg als späterer Kreisligameister 2018/19 mit 14 Punkte Vorsprung gegenüber dem Dritten VfB Sennfeld/Roigheim die Runde abschloss, behielt der VfB im Direktvergleich im Hin- und Rückspiel mit 1:0 und 2:1 die Oberhand. Jetzt hoffen die Rosenberger nach fünf Spielen ohne Sieg nach dem ermutigenden 2:2 gegen Königshofen endlich auf die Rückkehr in die Erfolgsspur.

Alles nach Plan ist es für den TSV Oberwittstadt beim 4:0-Erfolg in Nassig gelaufen. Jetzt soll auch beim Heimspiel gegen den Tabellendritten FC Grünsfeld hinten die Null stehen. So war es auch im letzten Jahr; allerdings reichte es nur zu einem torlosen Remis. Für die „Wittschter“ wäre ein Dreier Gold wert, denn sie könnten die Grünsfelder sogar nach Punkten überholen. Allerdings spricht die Bilanz der letzten Direktvergleiche für die Gäste. Der letzte Sieg, der mit 3:2-Toren sogar in Grünsfeld gelang, liegt schon vier Jahre zurück, als der TSV hinter dem VfR Gommersdorf und der SpVgg. Neckarelz in der Runde einen hervorragenden dritten Platz erreichte. Grünsfeld wurde damals mit 19 Punkten Abstand Fünfter. Jetzt wollen die Mannen um Spielertrainer Dominik Gerberich alles tun, um die im Derby gegen Tauberbischofsheim verpasste Siegchance wettzumachen.

Immer greifbarer wird schon jetzt das Meisterschafts-Szenario für Türkspor Mosbach. Das Team ist fast nicht aus der Erfolgsspur zu bringen, während die Verfolger schwächeln und sich gegenseitig Punkte abnehmen. Beim VfK Diedesheim erwartet den Spitzenreiter eine lösbare Aufgabe. Beim Tabellenvorletzten reißt die Niederlagenserie einfach nicht ab. Gegen den hohen Favoriten wird eine verunsicherte Mannschaft nicht das Heil in der Flucht nach vorne suchen. Das Dilemma: Igelt man sich hinten ein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es im eigenen Kasten klingelt. Deshalb könnte ein Führungstor für den Gastgeber Gold wert sein, um mit gestärktem Selbstbewusstsein den spielstarken Gästen so lange wie möglich Paroli bieten zu können. Zumindest die halbe Liga dürfte Diedesheim die Daumen drücken.

Rechtzeitig zum immer wieder brisanten Stadtderby haben der SV Königshofen und der FV Lauda wieder zu ihrer Form gefunden, auch wenn es für die Messestädter nur zu einem Heimpunkt reichte. Ihr Sportlicher Leiter Martin Michelbach sieht sein Team nach dem 2:2 gegen Tauberbischofsheim auf dem richtigen Weg: „Ein schwer erkämpfter Punkt, der uns dennoch einen kleinen Schritt weiterbrachte.“ Sein Ausblick auf das innerstädtische Prestigeduell bringt es auf den Punkt: „Vor allem hinten müssen wir kompakt stehen gegen einen bekanntlich offensiv starken Gegner. Die zuletzt fehlenden Tizian Knab und Meron Ghirmay stehen wieder zur Verfügung, ebenso hoffentlich Kapitän Manuel Tiefenbach. Verzichten muss man auf die Verletzten Nico Dauth und Moses Karim.“ Nach dem 2::7-Debakel vor einem Jahr im Tauberstadion stellten die Messestädter in diesem Jahr im Punktspiel daheim ihre Ehre wieder her und gewannen im April mit 3:1. Ebenso behielten sie bei der Stadtmeisterschaft in diesem Jahr mit 2:0 die Oberhand. Alles spricht dafür, dass diesmal der Ausgang des Derbys so offen ist wie lange nicht mehr. FV-Trainer Erich Stabel sah zuletzt eine tolle Mannschaftsleistung gegen die im Umschaltspiel starken Waldbrunner: „Der Sieg war sehr, sehr wichtig für das Derby. In den letzten Wochen haben wir uns stärker stabilisiert. Wir gehen mit breiter Brust in das Derby rein. Da zählen nur die drei Punkte. Anderes kommt für uns nicht infrage.“ Mit den verletzten Marvin Heinzl und Daniel Fell rechnet Stabel erst wieder nach der Winterpause.

Gerade zur rechten Zeit hat der VfR Uissigheim mit einem Paukenschlag in Mudau beeindruckt. Vor allem die drei erzielten Tore beim defensivstarken TSV Mudau, der noch immer heimstärkster Landesligist ist, lassen aufhorchen. Jetzt reist der SV Nassig an, der auch schon für Furore sorgte, als er Türkspor Mosbach und den FC Grünsfeld daheim mit jeweils 2:0-Toren besiegte. Auswärts ist die 2-2-3-Bilanz immerhin fast ausgeglichen. Vor einem Jahr trennten sich beide Teams in Uissigheim mit einem torlosen Unentschieden.

Nach elf Spieltagen holte der SV Osterburken endlich gegen Diedesheim wieder einen Dreier holen und darf wieder hoffen, doch noch den Zug nach oben nicht zu verpassen. Jetzt geht es allerdings zu den bärenstarker Spielvereinigung Neckarelz, die endlich ihre eher bescheidene 2-2-2-Heimbilanz aufhübschen will. Die Chancen stehen nicht schlecht, wenn man die aus Sicht der Gäste niederschmetternde Bilanz anschaut. Schon 20 Jahre ist es her, dass die Römerstädter beim 0:0 daheim einen Punkt ergattern konnten. In den folgenden Jahren setzte es sieben deutliche Niederlagen mit mindestens drei Toren Unterschied. Gravierend vor allen Dingen war, dass den Römerstädter in den letzten vier Partien bei 0:17 Toren nicht ein einziger Treffer gelang. Vielleicht kann SV-Spielertrainer Marcel Baumann wie bei seinen zwei Toren beim 3:2-Heimsieg über Diedesheim auch in Neckarelz den Aufsteiger zum Erfolg führen. Zumindest werden seine Jungs nicht ins offene Messer laufen wollen, um die Partie so lange wie möglich ergebnisoffen zu halten.

Vier Wochen lang ging es für den SV Neunkirchen und den TSV Mudau im Gleichtakt nur aufwärts, doch am letzten Wochenende verloren beide spielstarken Mannschaften. Umso wichtiger ist jetzt im Direktvergleich ein Sieg, damit man wieder möglichst schnell in die Erfolgsspur kommt. Den Neun-Punkte-Abstand zum Tabellenzweiten Mudau könnte die Mannschaft von Trainer Florian Müller deutlich verkürzen.

Zwei Verlierer des letzten Wochenendes treffen in der Begegnung des FSV Waldbrunn gegen TuS Großrinderfeld aufeinander. Bei der Heimelf ging mit der 1:4-Niederlage in Lauda eine lange Erfolgsserie zu Ende. Die Gäste verloren gegen Neckarelz, wurden aber beim 0:3 wie auch der FSV Waldbrunn in Lauda etwas unter Wert geschlagen. Immerhin konnten sie ihren Platz zwölf mit fünf Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz halten. Kurioserweise lautete das Endresultat der letzten drei Spiele immer 3:0 beziehungsweise 0:3. Gewonnen wurde nur in Diedesheim, doch die Aufgabe in Waldbrunn dürfte für den TuS deutlich schwerer werden. Mit dem 1:1 in Neunkirchen gab es in der bisherigen Runde die einzige Punkteteilung für den VfK. Großrinderfeld hat sogar bisher nicht einmal unentschieden gespielt. Ihren drei Auswärtserfolgen soll jetzt die vierte Auflage folgen.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke