Neckar-Odenwald-Kreis. Das Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) übernimmt die „Infrafibre Germany Gmbh“ (IFG). Das bestätigten die beiden Firmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Vorausgesetzt dass das Kartellamt zustimmt, soll die Übernahme bis zum Jahresende vollzogen werden.
IFG gehört unter anderem die „Breitbandversorgung Deutschland“ (BBV), die unter anderem im Neckar-Odenwald- und im Main-Tauber-Kreis auf eigene Rechnung das Glasfasernetz flächendeckend ausbaut. Das Wirtschaftsmagazin „Wirtschaftswoche“ hatte in der vergangenen Woche über Spekulationen zu einer geplanten Übernahme informiert (wir berichteten). Demnach soll UGG, ein Gemeinschaftsunternehmen der Versicherungsgruppe „Allianz“ und der spanischen Telefónica-Gruppe, einen Euro für das Breitbandnetz der BBV bezahlen.
Projekte sollen umgesetzt werden
„Alle aktuellen sowie die in den nächsten Jahren mit den Kommunen bereits unterzeichneten Projekte sollen wie geplant ausgebaut werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Jens Prautzsch, Vorstandsvorsitzender von UGG, sieht die Übernahme von Infrafibre „als wichtigen und richtigen Schritt an, um unser Ziel, 2,2 Millionen Haushalte in Deutschland mit moderner Gasfaser zu versorgen, noch schneller zu erreichen.“ Sein Kollege Jörg Hansjosten von Infrafibre, ist der Meinungdass sein Unternehmen und die UGG gut zusammenpassten: „Wir freuen uns, unter dem Dach der UGG, unterstützt von ihren finanzstarken und langfristigen Investoren, dieser wichtigen Aufgabe weiterhin gerecht zu werden.“
Diese „wichtige Aufgabe“ ist in beiden Landkreisen ins Stocken geraten. So hatte man zwar – wie geplant – Mitte 2021 im Neckar-Odenwald-Kreis in Aglasterhausen mit dem Glasfaserausbau begonnen. Doch der Abschluss der Maßnahme wird nicht Ende 2024 erreicht. Stattdessen peilt die BBV inzwischen an, dass der Neckar-Odenwald-Kreis Ende 2026 vollständig „ans Licht“ gehen werde.
Ähnliche Probleme gibt es im Main-Tauber-Kreis. Dort begann der Ausbau Mitte 2022 und geht auch nicht wie versprochen voran.
Das Unternehmen arbeitet bei dem Verlegen der Glasfaserleitungen mit Subunternehmern zusammen. Diese lassen immer wieder die nötige Qualität bei ihren Arbeiten vermissen, zum Beispiel in Hardheim, Höpfingen und Wittighausen (wir berichteten). Bürgermeister von betroffenen Kommunen hatten sogar Baustopps verhängt, bis die Probleme geklärt waren. mb
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