Mosbach/Buchen. Harald Kielmann und Ulrike Thiele vom Kunstverein Neckar-Odenwald freuen sich, nach langer Zwangspause die Saison im Juni mit einem Ausstellungsprojekt starten zu können. Es macht seinen Anfang am Sonntag, 6. Juni, in Mosbach, um dann ab dem 4. Juli in Buchen seine Fortsetzung zu finden: Die Mitgliederausstellung „Reproduktion und Wirklichkeit“ wird zunächst im „Alten Schlachthaus“ Mosbach die Reproduktionen und später im Buchener Kulturforum die Originale zeigen. Wenn sich die Pandemie-Situation weiter positiv entwickelt, werden danach im Mosbacher „Alten Schlachthaus“ im Juli wie schon im vergangenen Jahr Studierende der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim zu Gast sein.
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„Vom Stürzen und Fliegen“
Zum „Mosbacher Sommer“ ist Thomas Hildenbrand mit seiner Ausstellung „Vom Stürzen und Fliegen“ eingeladen. Die Ausstellung wird vom 25. Juli bis 5. September zu sehen sein. Den Abschluss im „Alten Schlachthaus“ sollen im Herbst die Professorin für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Künste in Stuttgart Susanne Windelen und der Professor für Plastik und künstlerische Raumkonzepte, Jochen Fischer, mit ihrem gemeinsamen Projekt „Palimpseste“ bilden.
Moderne Malerei von Werner Zeh
In Buchen ist für September und Oktober eine Ausstellung der installativ arbeitenden Berliner Künstlerin Franziska Hünig geplant. Und danach soll es ab dem November zu einer Begegnung der besonderen Art kommen: In einer Gastausstellung der Buchener Sammlung Seitz werden bedeutende malerische Werke des 19. Jahrhunderts auf moderne Malerei von Werner Zeh treffen.
Neben diesen Ausstellungen plant der Kunstverein auch Vorträge. Das Programm und die aktuellen Anpassungen an die Corona-Bedingungen finden sich immer auf der Internetpräsenz des Vereins, ein gedrucktes Programmheft war durch den Lauf der Ereignisse schnell nicht mehr den Tatsachen entsprechend.
Ein Rückblick: Corona zwang den Kunstverein Neckar-Odenwald wie schon im vergangenen Jahr den Beginn seiner Saison zu verschieben. Die geplanten ersten Ausstellungen in Buchen und Mosbach mussten abgesagt werden.
Im Mosbacher „Alten Schlachthaus“ standen eigentlich Genaro Strobel mit seinen großformatigen Holzgravuren und die Berliner Künstlerin Renate Wolff mit ihrem puren Konzept „wandeln“ auf dem Programm.
Im Buchener Kulturforum sollte der dortige Veranstaltungszyklus mit der Heidelberger Künstlerin Katrin Schneider im März beginnen, und anschließend sollte die Gruppenausstellung „schau!“ mit Arbeiten von Absolventinnen und Absolventen der Freien Akademie der Bildenden Künste in Essen, Klasse Bernard Lokai, fortgesetzt werden.
Dass „schau!“ verschoben werden musste, war schmerzlich, denn diese Ausstellung stand – ebenso wie „wandeln“ – bereits 2020 auf dem Programm. Das Webprojekt „Momentaufnahmen“ war da nur ein kleiner Trost. Als dieses Forum für Arbeiten der Mitglieder des Kunstvereins im Frühjahr 2020 als Reaktion auf Covid 19 ins Leben gerufen wurde, dachte niemand daran, dass es nach mehr als einem Jahr immer noch aktuell sein könnte.
„Echtes“ Erlebnis nicht zu ersetzen
In dieser Zeit wurde viel über die positive Seite des Internets gesprochen. Es hilft, den Kontakt mit der aktuellen Kunst zumindest teilweise aufrechtzuerhalten, es bietet die Möglichkeit, die Webpräsenzen der Künstler zu besuchen, digitale Ausstellungs- und Museumsbesuche zu absolvieren, die vielfach angeboten werden.
Dennoch machen gerade diese Erfahrungen auch eindeutigklar: Das Erlebnis einer Vernissage, die unmittelbare Begegnung mit dem Original, mit dem Gesamtbild einer Ausstellung, die direkte Erfahrung des Ausstellungskonzepts – all das erlaubt nur der „physische“ Besuch.
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