Main-Tauber-Kreis. Andreas Stoch, Vorsitzender der SPD im Baden-Württemberg und der SPD-Landtagsfraktion, war auf Initiative des SPD-Kreisvorsitzenden Thomas Kraft im Main-Tauber-Kreis unterwegs. Weikersheim mit Bürgermeister Nick Schuppert und Hof 8 von Professor Martina Klärle waren Gesprächsstationen. Anschließend ging es weiter nach Bad Mergentheim. Dort fand ein Austausch mit Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerk Tauberfranken statt. Nach einem Besuch bei den Fränkischen Nachrichten (wir berichteten ausführlich) fand der Tag im Landkreis seinen Abschluss im Weingut Josef, Lauda-Königshofen.
In Weikersheim wurde Andreas Stoch begleitet von Anja Lotz, Hildegard Buchwitz-Schmidt und Thomas Kraft. Bürgermeister Nick Schuppert empfing sie im Rathaus und berichtete über die aktuelle Situation der Kommune. In Weikersheim seien alle Schularten vorhanden. Dort bestehe teilweise Sanierungsbedarf, wie auch aktuell für das Hallenbad. In 2021 hatte Andreas Stoch dieses bereits besichtigt. Die Bäder kommen in die Jahre, viele seien 50 Jahre alt und brauchen nun Modernisierung, so Stoch. Die Landes-SPD hatte diesen Punkt daher im Landtagswahlprogramm und werde nicht müde dies auch weiterhin im Landtag zu fordern. Weikersheim erhalte dafür Mittel vom Bund. Die Gemeinde habe aber dennoch enorme Kosten selbst zu übernehmen, so Bürgermeister Schuppert. Eine Unterstützung des Landes würde dabei helfen.
Die Produktion von Erneuerbaren Energien habe in Weikersheim hohe Akzeptanz. Ein Windpark solle im Repowering erneuert werden. Problem sei ein Luftmeldepunkt, schilderte der Bürgermeister. Dafür gebe es einen Lösungsvorschlag. Andreas Stoch sicherte zu, sich bei den zuständigen Behörden für eine Genehmigung einzusetzen.
Auch für Photovoltaikanlagen könne die Stadt Flächen zur Verfügung stellen. Die Einspeisepunkte seien aber immer wieder ein Problem. Schwierig sei auch die Betrachtung in Hinblick auf den Flächenverbrauch. Freiflächenphotovoltaikanlagen dürfen nicht dazu führen, dass Einschränkungen für die Ausweisung von Baugebieten für Wohnen und Gewerbe entstehen.
Nächste Station war Hof 8 in Schäftersheim, ein Projekt der Familie Klärle. Professor Dr. Martina Klärle ist Präsidentin der DHBW, Dualen Hochschule Baden Württemberg. Gemeinsam mit Professor Dr. Seon-Su Kim, Standortleiter von Bad Mergentheim, Familienmitgliedern und Mitarbeiter:innen empfing sie Andreas Stoch mit seiner begleitenden Delegation. Professor Klärle nutzte diese Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit der DHBW hinzuweisen und gleichzeitig das Projekt Hof 8 vorzustellen.
Die DHBW stelle sich auf den Bedarf der heimischen Wirtschaft ein. Es sei wichtig für die Unternehmen in Bildung und diese angebotenen regionalen Möglichkeiten zu investieren, so Klärle. Bei jungen Menschen die in der Heimat studieren seien die Chancen größer, dass sie auch anschließend im Unternehmen bleiben.
Andreas Stoch unterstützt diese Studienmöglichkeit. Der Praxisbezug und die Anpassungsfähigkeit der Bildungsangebote seien entscheidende Vorteile. Im Vergleich mit den großen Schiffen Universität seien die DHBW eine Flotte von Schnellbooten.
In puncto Hof 8 ist der SPD-Delegation aufgefallen, dass hier vor Ort seit zehn Jahren Zukunftsthemen realisiert und gesetzt seien. Stoch, der bereits Minister für Kultus, Jugend und Sport war, zeigt sich begeistert: „Schön, solche innovativen Vorbilder besuchen zu können!“ Thomas Kraft, Kreisvorsitzender der SPD Main-Tauber, ergänzte: „Die Tatsache, dass hier überwiegend Frauen als Akademikerinnen arbeiten, finde ich beeindruckend und zukunftsweisend zu gleich.“
Beim Stadtwerk Tauberfranken wurde Andreas Stochvon Geschäftsführer Paul Gehrig und Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Murphy empfangen . Die Delegation von Stoch war hier erweitert um die Bad Mergentheimer Klaus-Dieter Brunotte, Jordan Murphy und Claudius Korte. Die Geschäftsfelder des Stadtwerk stellte Paul Gehrig vor.
Durch den Ukrainekrieg kam die Sicherheit der Energieversorg in die öffentliche Wahrnehmung. Das hebe nun auch die Akzeptanz für Maßnahmen zum Klimaschutz, so Andreas Stoch. In der Diskussion wurde die Frage nach der Flächennutzung gestellt. Hier konnte Gehrig aufklären, dass Photovoltaikanlagen im Vergleich zu Bioenergie deutlich effektiver seien. Das Verhältnis liege zwischenzeitlich bei rund 1:50.
Die Wasserstoffallianz war ein Projekt, das Stoch besonders neugierig machte. Sie entstand durch mehrere Akteure hier im Kreis. Ziel sei die Konzeption von der Produktion bis zur Wasserstofftankstelle. Derzeit werde darüber diskutiert eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Nutzung müsse ganzheitlich betrachtet werden. So entstehen 30 Prozent Wärme und zusätzlich Sauerstoff, der genutzt werden könne. Fossiles Erdgas könne durch Wasserstoff ersetzt werden. In den Erdgasleitungen dürfe heute zehn Prozent zugemischt werden. Dieser Anteil werde sich im bestehenden Gasnetz des Stadtwerks problemlos auf 20 Prozent steigern lassen.
Bei großen Projekten wie Windpark oder PV-Anlagen sei Bürgerbeteiligung möglich. Hier war es Jordan Murphy wichtig, dass die Einstiegsbeträge auch für Normalverdiener leistbar sind. Paul Gehrig machte deutlich, wo er politischen Handlungsbedarf sieht: Unterstützung geringverdienender Haushalte, Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer Energien und der Genehmigungsverfahren. Andreas Stoch verbreitete Hoffnung, denn der Bund habe vor der Sommerpause 20 Gesetze beschlossen, um hier voran zu kommen. Darüber hinaus forderte Gehrig, dass der ländliche Raum einen Ausgleich bekommen müsse, wenn zusätzliche Flächen für die Energieerzeugung zur Verfügung gestellt werden und urbane Gebiete davon profitieren. Andras Stoch meinte, er sei Befürworter regionaler Stadtwerke. Sie seien nah an den Menschen. Die Energieversorgung sei Daseinsvorsorge. spd
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