Taubertal-Festival am Sonntag

Trotz Schlamms und Regens eine große, bunte und friedliche Dauerparty gefeiert

Die Broilers boten Punkrock vom Feinsten. Japanische Band gewann den Emergenza-Wettbewerb

Von 
Bastian Luksch
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Von Hip-Hop über Pop bis hin zu Rock: Das Taubertal-Festival zeichnet sich durch seine musikalische Vielfalt aus. Diese Vielfalt zeigt sich natürlich auch bei den Headlinern: Am Freitagabend spielte Peter Fox, der letztes Jahr sein Comeback feierte, direkt nach der Metalcoreband Electric Callboy, die sich erfolglos beim Eurovision Song Contest für Deutschland beworben hatte. Am Samstagabend war der Rapper Marteria der große Star und am Sonntag sollte die Punkrockband Broilers für gute Stimmung sorgen.

Der letzte Tag des Festivals hatte noch mal einiges zu bieten. Genau wie am Samstag wurde der Tag mit zwei Yogastunden und einer Lesung im Burggarten eingeleitet, bevor die ersten musikalischen Auftritte im Burggarten und auf der Camping-Stage stattfanden.

Auf dem Hauptgelände ging es um mit der Rockband Engst los. Für die frühe Uhrzeit war der Platz vor der Bühne schon sehr gut gefüllt und auch die ersten Moshpits bildeten sich. Der Frontmann und Sänger Matthias Engst animierte das Publikum zum Mitklatschen, Tanzen und Springen, was dieses sich nicht zweimal sagen ließ. Direkt im Anschluss spielte die diesjährige Lieblingsband des Veranstalters Volker Hirsch: die „Baboon Show“. Sie nahm die gute Stimmung von Engst mit auf die Taubertal-Stage. Engst erwähnten bei ihrem eigenen Auftritt auch schon die Vorfreude auf die Baboon Show, genauso wie die Punkband Donots im Interview. Die musikalischen Einflüsse der Baboon Show wie AC/DC oder einige Punkbands waren klar zu hören, trotzdem hat die Band einen ganz besonderen eigenen Stil entwickelt. Zeitgleich zur Baboon Show fand auf der Sounds for Nature-Stage die Siegerehrung des Emergenza-Contests statt. Der Sieger kommt aus Japan: Es ist die multiinstrumentale Band TRAinnovation. Sie verbindet japanische Instrumente wie unterschiedliche Flöten und kleine wie große Trommeln mit gelegentlichem traditionellem Gesang. Diese außergewöhnliche Mischung brachte einen sehr ausgefallenen, aber abwechslungsreichen und gefeierten Auftritt mit sich.

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Im Anschluss wurde der Tag sehr punk-lastig: Die Punkbands Destroy Boys und Donots bespielten fast zeitgleich die Sounds of Nature-Stage und die Taubertal-Stage. Wie gut der schnelle Rhythmus bei den Zuschauern ankam, zeigte sich schnell: Vor beiden Bühnen war es voll. Die Donots spielten bereits zum elften Mal auf dem Taubertal-Festival, womit sie Rekordhalter sind. Das macht die Band sichtlich stolz.

Das Konzert war ein Hitfeuerwerk aus dem Repertoire der Band: Von den älteren englischsprachigen Liedern wie „Calling“ über die neueren deutschen Songs wie „Eine letzte letzte Runde“ bis hin zu „So Long“, dass als Abschlusslied auch noch weit nach Ende des Konzerts von den Fans lautstark vor der Hauptbühne gesungen wurde. „Es ist ein schönes, knackiges kompaktes Set, um den Leuten mal einfach eine links und eine rechts zu geben“, beschreibt der Sänger Ingo Donot die Intensität des Konzerts. Danach wartete auf der Sounds for Nature-Stage schon die nächste Punkrockband: Team Scheisse. Mit ihren humorvollen Texten kamen sie beim Publikum gut an. Auf der Taubertal-Stage folgte der Auftritt der österreichischen Musikgruppe Bilderbuch, die von Rock über Pop bis Hip-Hop alles kann. Dementsprechend war auch für alle Zuschauer etwas dabei, der Platz war sehr gut gefüllt. Auf der Sounds of Nature-Stage brachte Schmyt die zahlreichen Fans zum Singen, obwohl sich sein Auftritt mit dem der Headliner Broilers überschnitt. Diese lieferten vollumfänglich ab: Mit ihren zahllosen Hits und den letzten drei Nummer 1-Alben sowie einer 29-jährigen Bandgeschichte unterhielten sie das Publikum bestens. Riesige Moshpits und Circle Pits und andere kreisförmige Tanzflächen entstanden und das Konzert glich einer großen Party mit tausenden Menschen. Kurz nach Mitternacht wurde sogar noch Ingo Donot auf die Bühne geholt, da er am 14. August Geburtstag hatte.

Insgesamt wurden 15 500 Karten verkauft. Das Fazit der Veranstalter: „Wir haben wesentlich mehr Eintagesbesucher, aber die Gesamtzahl ist gleich geblieben.“ Sie sind zufrieden mit dem Verlauf des Taubertal-Festivals trotz Schlamm und Regen, da doch alles normal durchgeführt werden konnte, auch wenn sich bei einigen die Anreise verzögerte. Ein besonderen Dank spricht Florian Vogel, einer der Veranstalter, den Zuschauern aus. So sauber sei das Festival selten gewesen: „Wenn man durch den unteren Campingplatz läuft, glaubt man nicht, dass man auf einem Festival ist“, sagt er.

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