Thema Klärschlamm gärt in den Gemeinderäten

Weikersheim. Um den Schlamm aus Kläranlagen kümmert sich niemand wirklich gern: Er fällt in allen Kommunen an, er muss entwässert und kostenpflichtig entsorgt werden, gut wenn das jemand übernimmt. Im Main-Tauber-Kreis übernimmt die BAGno in Bad Mergentheim die Abtransporte. Für die Städte im Landkreis koordiniert die Stadt Wertheim den vertraglichen Teil – das hatte die FN-Redaktion bereits am Beispiel Creglingen berichtet. Dort hatte sich unlängst die örtliche BAG zu Wort gemeldet: Man könne sich auch vorstellen, solche Geschäfte zu übernehmen, hieß es in einer öffentliche Gemeinderatssitzung.
Im Weikersheim Rat am Donnerstag eine gewisse Irritation: Man solle laut Sitzungsvorlage einer Vertragsfortschreibung zustimmen über deren genauen Inhalt man nichts wisse. Insbesondere wundere man sich, dass es sich wohl um ein freihändiges Geschäft handle. Elpersheims Ortsvorsteher Hans-Joachim Haas brachte die Diskussion auf den Punkt: „Jeder, der eine Transportberechtigung hat, kann auch transportieren.“ Er halte es zwar für möglich, dass die BAGno der einzige Anbieter fürs kreisweit geforderte Volumen sei, doch man müsse sich fragen, ob der Auftrag nicht doch öffentlich ausgeschrieben werden müsste. Sonst könne die BAGno am Ende die Kosten diktieren, hieß es von anderer Seite. Hans-Joachim Haas: Es gehe nicht um ein grundsätzliches Misstrauen, „sondern um Transparenz“. Letztlich stimmte der Gemeinderat einer Preisanpassung beim Entsorgungsvertrag zu. Bürgermeister Nick Schuppert sagte zu, dass er auch im Kontakt mit Kreistag und Kreisverwaltung für die gewünschte Transparenz sorgen werde.
Das Thema Klärschlamm werde über kurz die Städte auch weiter beschäftigen müssen, so die Verwaltung, Stichwort „Phosphor-Rückgewinnungsquote“. Aktuell wird der Schlamm noch verbrannt. Gewinnt man Phosphor aus dem Schlamm, lässt sich so Dünger „recyclen“.