Main-Tauber-Kreis. Die im Jahr 2000 in Stuttgart unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundesarbeitsministers Norbert Blüm gegründete Patientenstiftung für Menschen mit Körperbehinderung hat sich kürzlich aufgelöst. Auf Wunsch der Gründerin und Ärztin, Yang-Suck Bang-Gottwald, wurde das gesamte Stiftungsvermögen in Höhe von 35 567,25 Euro an die Stiftung der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis übertragen.
Die Scheckübergabe erfolgte am Dienstag in der Zentrale der Sparkasse Tauberfranken in Tauberbischofsheim durch den Initiator, den Tauberbischofsheimer Rechtsanwalt und Steuerberater Dr. Berthold Wöppel an den Stiftungsvorsitzenden Edmund Brenner und den Geschäftsführer der Stiftung, Marco Schneider.
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Edmund Brenner streifte die wichtigsten Stationen der Stiftung Lebenshilfe, deren Gründung 1998 auf Initiative der langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden, Erika Thierauf, erfolgte. Sie wurde damals mit einem Betrag von 50 000 D-Mark ausgestattet. Ziel war und ist es, die Lebenssituation behinderter Menschen und von deren Angehörigen zu verbessern und langfristig zu unterstützen.
Finanzielle Säule
Ohne die Stiftung würde der Lebenshilfe im Main-Tauber-Kreis eine nachhaltige finanzielle Säule für ihre Arbeit fehlen, so der Vorsitzende. Als eines der bedeutendsten Projekte nannte Brenner den Aus- und Umbau des Irma-Volkert-Hauses in Heckfeld zu einer mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten und beliebten Erholungs- und Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung. Brenner dankte Dr. Wöppel für sein Engagement, denn die Arbeit der Organisation wäre ohne die beträchtliche finanzielle Unterstützung in Form von Zustiftungen nicht möglich.
Die Verbindung zwischen der Stiftung des Vereins Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis und der Patientenstiftung für Menschen mit Körperbehinderung Stuttgart stellte Dr. Berthold Wöppel her. Yang-Suck Bang-Gottwald war mit ihrem Mann lange Zeit in eigener neurologischer Praxis tätig und kannte die Probleme, die Patienten haben, wenn der Staat nicht mehr helfen kann. Zweck der Stiftung war deshalb, durch ständige Beratung und mit gezielten Aktivitäten Menschen das Leben mit körperlicher Behinderung zu erleichtern. Die Stiftung half den Betroffenen, sich wieder besser in ihrem sozialen Umfeld zurechtzufinden. Bei der Patientenstiftung fanden aber nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörige Rat und Unterstützung.
Die Patientenstiftung war nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch weit über die Grenzen hinaus tätig. Seit ihrer Gründung gab es über 5000 Beratungen. Die Stiftung wurde seither von zahlreichen Künstlern, Unternehmern und Politikern unterstützt, zu denen auch der aus Walldürn stammende Comedian Rolf Miller gehört.
Bis zu ihrer Auflösung wurde die Stiftung von Yang-Suck Bang-Gottwald (Präsidentin) und den Vorstandsmitgliedern Dipl.-Ing. Annette-C. Tyralla und Dr. Berthold Wöppel geführt. Da die Gründerin altersbedingt ausscheiden wollte und Dr. Berthold Wöppel die Stiftung nicht von Tauberbischofsheim aus führen konnte, wurde die Stiftung aufgelöst und ihr Vermögen der ebenfalls im Bereich der Hilfe für Behinderte tätigen Stiftung Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis übertragen.
„Den Vorständen der Stiftung war es wichtig, das Vermögen weiterhin der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen zu widmen“, machte Dr. Berthold Wöppel bei der Scheckübergabe deutlich. Diese Absicht sei mit der Übertragung des Stiftungsvermögens an die Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis hervorragend umgesetzt worden.
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