Nach 16 Jahren

Pfarrer Gerhard Hanft nimmt Abschied

Der katholische Geistliche wechselt nach Burgsinn im Raum Gemünden

Von 
Markhard Brunecker
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Nach knapp 16 Jahren wechselt Pfarrer Gerhard Hanft, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „TauberGau, Röttingen“, zum 1. Januar 2023 als Teampfarrer mit Dienstsitz in Burgsinn in den Pastoralen Raum Gemünden. © Markhard Brunecker

Röttingen. Nach fast genau 16 Jahren verlässt Pfarrer Gerhard Hanft, seit 1. Juli 2008 auch Leiter der Pfarreiengemeinschaft „TauberGau“, das Taubertal. Der 57-Jährige möchte sich nochmal verändern und wechselt zum 1. Januar 2023 als Teampfarrer mit Dienstsitz in Burgsinn in den Pastoralen Raum Gemünden.

Der gebürtige Kitzinger wurde am 19. Juni 1993 von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in der Herz-Jesu-Kirche der Mariannhiller Missionare in Würzburg zum Priester geweiht.

Am 17. August 2006 ernannte ihn Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Pfarrer von Röttingen, Aufstetten, Bieberehren, Riedenheim, Stalldorf, Strüth und Tauberrettersheim. Am 29. Oktober trat der Theologe die Nachfolge von Dekan Michael Etzel an. Seine wichtigste Aufgabe, die schon zu Beginn seiner Röttinger Amtszeit anstand, war der Aufbau einer Pfarreiengemeinschaft (PG). Zu dieser Zeit war die Kirche gerade in der Umgestaltung. Mit den neuen PG sollte eine Form gefunden werden, wie Gemeinden künftig besser zusammenarbeiten. 2008 wurde diese PG „TauberGau“ mit ihren sieben Gemeinden nach einer Sternwallfahrt nach Röttingen feierlich aus der Taufe gehoben. Mit dem Ergebnis ist Hanft sehr zufrieden, ist doch im Bewusstsein der kleinen Gemeinden das Miteinander in einer größeren Gemeinschaft gut umgesetzt und verinnerlicht. Aktuell steht erneut solch eine Umstrukturierung in der Diözese Würzburg an, wie er erklärt. Es sind so genannte „Pastorale Räume“ geplant, denn die Räume müssen noch größer werden, da die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger immer weniger werden.

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Die Pfarreien in der PG „TauberGau“ hätten hierfür eine gute Grundlage hierzu und seien bestens gerüstet. Er selbst werde künftig ebenfalls in einer dieser neuen Einheiten wirken. Diese umfasse den Raum Gemünden, er werde vor allem in den Gemeinden um Burgsinn tätig sein. Rückblickend stellt der Pfarrer fest, dass auch seine PG zuerst schleichend und seit der Corona-Pandemie mit drei Monaten ohne Gottesdienst einen Rückgang der Kirchenbesucher zu verzeichnen hat.

Vermehrte Kirchenaustritte habe er erst seit 2018/19 festgestellt. Beim Thema „Frauen in der Kirche“ blickte Hanft freudig zurück. Vor Ort könne man sagen, dass man bereits eine Kirche der Frauen sei. In den kirchlichen Gremien gebe es eine deutliche Mehrheit an Frauen.

Auch beim Gottesdienst, vor allem hinter den Kulissen, werde die Arbeit von Frauen übernommen wie etwa Mesner- und Ministrantendienste oder Gottesdienstbeauftragte. Es sei derzeit in der Kirche ein großer Diskussionspunkt, warum das nicht auch in den Hierarchien möglich sei. Leider könne sich dies in diesem Bereich noch nicht so richtig abbilden.

Künftig, ernannt zum 1. Januar 2023, wird Gerhard Hanft mit drei Pfarrern das neue große Gebiet rund um Gemünden betreuen. Sein Schwerpunkt ist das Sinntal, Aura und Rengersbrunn. Die Pfarrer werden größere Gebiete betreuen und sich künftig auch gegenseitig unterstützen und vertreten müssen.

So wird Hanft an seinem neuen Wirkungsort verstärkt in der Teamarbeit gefordert und die Hauptamtlichen müssen sich mehr miteinander vernetzen. Auch künftig, so Hanft, werde in Röttingen ein Pfarrer vor Ort sein, denn ein Ausschreibeverfahren werde es laut der Kirchenleitung in Würzburg geben, eine Wiederbesetzung sei zugesagt.

Dass er Röttingen verlassen wolle, liege an seiner eigenen Situation, so der Seelsorger. Er sei 16 Jahre hier. Eine Kirchengemeinde müsse immer lebendig bleiben, dürfe nicht starr werden, daher müsse es auch den Austausch von Verantwortlichen geben. Er fühle sich noch jung genug, um einen Neuanfang an einer neuen Stelle anzugehen, sagte Hanft abschließend.

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