Katholische Kirchengemeinde

Für Wertheim: Annette Soban wird als Gemeindereferentin verpflichtet

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Wertheim/Freiburg. Weihbischof Dr. Christian Würtz beauftragt an diesem Samstag im Freiburger Münster fünf Frauen und einen Mann als Gemeindereferentinnen beziehungsweise Gemeindereferent. Darunter ist auch Annette Soban, die aus dem Markt Elsenfeld stammt und in der katholischen Kirchengemeinde Wertheim im Dekanat Tauberbischofsheim tätig ist.

Dass sie einmal hauptamtlich in der Gemeindearbeit tätig sein würde, war für Annette Soban bereits früh klar, heißt es in der Mitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats der Erzdiözese Freiburg. Sie engagierte sich als Ministrantin und war in unterschiedlichen Bereichen der Pfarreiengemeinschaft Christus Salvator und St. Josef der Bräutigam in Elsenfeld aktiv. „Schon damals bereitete mir die Arbeit große Freude, und ich fand dort Vorbilder, zu denen ich aufschaute. Je mehr Aufgabenfelder ich kennenlernte und umso mehr ich ehrenamtlich in der Pfarreiengemeinschaft tätig war, desto mehr wuchs in mir der Wunsch, ebenfalls hauptamtlich in der Kirche zu arbeiten“, berichtet Soban.

Ein Wunsch, der zunächst unerreichbar schien, denn, sagt sie: „Als ich aufgrund einer Rechenschwäche 2010 meinen qualifizierenden Hauptschulabschluss erst beim zweiten Versuch abschloss, schien mir mein Traum zunächst in weite Ferne zu rücken. Mir wurde bewusst, dass ich für ein Studium der Theologie das Abitur nachholen musste.“

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So absolvierte Annette Soban zunächst eine Ausbildung zur staatlich geprüften Sozialbetreuerin und Pflegefachhelferin an der Berufsfachschule in Wörth am Main und konnte sich mit einem sehr guten Durchschnitt den mittleren Bildungsabschluss anerkennen lassen. Dieser eröffnete ihr schließlich die Möglichkeit, an der Fachakademie für Sozialpädagogik des Landkreises Aschaffenburg den Abschluss als staatlich geprüfte Kinderpflegerin zu erlangen. Danach studierte sie an der Fachakademie für Pastoral und Religionspädagogik Freiburg und schloss als Religionspädagogin ab.

Annette Soban freut sich auf die bevorstehenden und vielfältigen Aufgaben, die sie als Gemeindereferentin erwarten werden: „Am Morgen unterrichte ich die Erstkommunionkinder und ihre Klassenkameraden in Religion. Mittags bete ich mit einer Person am Krankenbett und bringe ihr die Heilige Kommunion“, blickt sie auf einen möglichen Tagesablauf. Danach folge eine Sitzung mit dem Gemeindeteam, dann die schriftliche Vorbereitung einer Trauerfeier. Am Abend leite sie eine Gruppenstunde der Ministranten. „Ich komme mit vielen verschiedenen Menschen verschiedenen Alters in Kontakt und erhalte dadurch die Chance, mich auf eine besondere Art und Weise mit meinem Glauben im beruflichen Alltag auseinanderzusetzen“, sagt sie.

Besondere Akzente möchte die künftige Gemeindereferentin auch in der Jugend- und Ministrantenarbeit setzen, da sie die Pfadfinderspiritualität in der Deutschen Pfadfinderschaft sehr geprägt hat: „Ich freue mich auf die vielen Begegnungen und den Austausch mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen und darauf, dass wir viele Projekte und Ideen gemeinsam entwickeln.“ Unabhängig vom Alter möchte sie Menschen auf Augenhöhe begegnen und ihnen unterstützend zur Seite stehen, denn „der Heilige Geist hat jedem Menschen Talente geschenkt“. Deshalb freue sie sich, „wenn es gelingt, dass Hierarchien keine besonderen Rollen mehr spielen und ich unterstützend tätig sein kann.“

Mit Blick auf die immer größer werdenden Einheiten und strukturellen Veränderungen in der Erzdiözese Freiburg sieht Annette Soban neben manchen Fragen, Bedenken und Sorgen vor allem auch Chancen, die Kirche wieder attraktiver zu gestalten. Sie ist überzeugt: „Herausforderung muss nicht gleich Chancenlosigkeit sein. Wir sollten auf Gottes Geist vertrauen, dass er diesen Weg mit uns mitgeht.“

In der Bibel findet die angehende Gemeindereferentin für sich die notwendigen Impulse und Anstöße für die alltäglichen Lebensstationen. Annette Soban: „Die Heilige Schrift beinhaltet eine Fülle von Lebens- und Glaubenserfahrungen. In meiner Verkündigung suche ich daher immer nach Impulsen, die mir helfen, mit den alten Texten in Beziehung zu treten, sodass sie nicht mehr fremd wirken, und versuche diese mit anderen zu teilen.“

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