Main-Tauber-Kreis. Sie waren angetreten, die Welt in 72 Stunden ein bisschen besser zu machen. Als am Sonntag die Mammutaktion zu Ende ging, war klar: Es ist ein großes „Bisschen“ geworden. Im DekanatTauberbischofsheim waren bei insgesamt sieben Projekten rund 300 Kinder und Jugendliche „ohne Kompromiss“ im Einsatz. Das Fazit von Dekanatsjugendreferentin Vanessa Gärtner fällt überaus positiv aus.
„Die 72-Stunden-Aktion hat gezeigt, was Solidarität bewirkt. Überall haben Kinder und Jugendliche fleißig angepackt und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet“, betont Vanessa Gärtner. Alle Projekte verliefen reibungslos und wurden erfolgreich abgeschlossen. Waren Gruppen früher fertig, so suchten sie sich Zusatzaufgaben. „Die konnten die Finger überhaupt nicht mehr davon lassen“, staunt sie.
Ein großes Lob gibt es von der Jugendreferentin für den Koordinierungskreis. „Die Mitglieder haben hervorragende Arbeit geleistet“, meint Vanessa Gärtner. Seit September vergangenen Jahres hatte sie gemeinsam mit dem Koordinierungskreis die Aktion vorbereitet. Während der Projekttage war die Aktionszentrale in Hainstadt eingerichtet. Dort liefen alle Fäden zusammen. Über Handy oder Internet nahmen die Mitarbeiter Hilferufe entgegen und leiteten sie weiter.
Mit Motivationspaketen wurden die Aktionsgruppen moralisch unterstützt, in ganz dringenden Fällen kamen Kok-Mitglieder sogar vor Ort, um selbst mit Hand anzulegen. „Die Mühen haben sich gelohnt“, versichert Vanessa Gärtner und berichtet noch immer ganz beeindruckt von den stolzen Augen der Kinder und Jugendlichen, in die sie während der Gruppenbesuche in den Ortschaften geblickt habe.
Anerkennung erhielten die Jugendlichen von Bürgermeistern, Ortsvorstehern, Gemeinderäten und Pfarrern, die als Projektpaten fungierten oder selbst mithalfen. „Diese Bestätigung tut den Jugendlichen gut“, versichert Vanessa Gärtner. Das oft verzerrte Bild von Jugendlichen habe so korrigiert werden können. Unterstützung gab es auch von anderer Seite: Bäckereien, Metzgereien und Gasthäuser versorgten die Teilnehmer mit Essen; Baufirmen stellten schweres Gerät zur Verfügung. Kein Problem blieb so ungelöst.
Mit dem Ende der Aktionstage ist freilich nicht alles vorbei. „Es geht weiter“, freut Vanessa Gärtner sich. An vielen Orten haben ihren Angaben zufolge die Projekte einen Aufbruch oder Neuanfang markiert. So hat sich die KLJB Schönfeld als Ortsgruppe neu gegründet.
Konsequenzen sieht Vanessa Gärtner für sich und ihre Arbeit. „In 72 Stunden hat sich eine Menge bewegt“, ist sie überzeugt. Diese Euphorie will sie aufgreifen und für die kirchliche Jugendarbeit nutzen. „Die Jugendlichen zeigen Interesse“, hat sie überall gespürt. „Sie wollen, dass es weitergeht.“
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