VdK-Kreisverband

Nächstenpflege ist Leitthema der Gesundheitstage

Veranstaltung findet am Samstag/Sonntag, 13./14. Mai, in und vor der Stadthalle Grünsfeld statt

Von 
Peter D. Wagner
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Main-Tauber-Kreis. „Nächstenpflege – Chancen und Herausforderungen in der Zukunft“ lautet das Leitthema bei den dritten Gesundheitstagen des VdK-Kreisverbandes (KV) Tauberbischofsheim am Samstag, 13., und Sonntag 14. Mai , in und vor der Stadthalle der Stadt Grünsfeld.

Dabei werden zu Themen wie etwa Pflege, Barrierefreiheit, Rente, Reha und Soziales an beiden Tagen sowohl eine Ausstellung als auch viele interessante und Informative Fachvorträge präsentiert. Ein Rahmenprogramm mit zahlreichen und teils renommierten Musikgästen sowie eine Bewirtung mit vielfältigen Angeboten runden die VdK-Gesundheitstage unterhaltsam und kulinarisch ab.

Im Frühjahr 2021 hatte der VdK-Bundesverband zur Teilnahme an einer erstmalig in dieser Form erfolgten Umfrage und Studie zur Situation der häuslichen Pflege aufgerufen. Daran beteiligten sich auch zahlreiche Mitglieder des Kreisverbands Tauberbischofsheim, ebenso an einer 2022 gestarteten Kampagne des VdK-Bundes- und des Landesverbandes Baden-Württemberg mit dem Titel „Nächstenpflege braucht Kraft und Unterstützung“.

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Unterstützend veranstaltete der Kreisverband in Königshofen eine öffentliche Podiumsdiskussion zu diesem Thema und erläuterte bei weiteren persönlichen Gesprächsrunden in der Tauberbischofsheimer Geschäftsstelle mit renommierten Akteuren die Anforderungen insbesondere an häusliche Pflege.

Im Dezember 2022 unternahm der Kreisverband Tauberbischofsheim, insbesondere die Frauenvertreterinnen sowie die Obmänner für Schwerbehinderte, unter Leitung des Kreisverbandsvorsitzenden Kurt Weiland, der Stellvertreterin Lilo Jaksch und der Kreisfrauenvertreterin Margarete Schmidt eine Exkursion nach Stuttgart in den Baden-Württembergischen Landtag. Bei einem Empfang durch Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart konnte die Delegation die Kampagne „Nächstenpflege“ und die Forderungen des VdK vorstellen, verbunden mit der Bitte um Unterstützung durch die Landesregierung.

Ausdrücklich forderte Kurt Weiland bei dieser Gelegenheit eine möglichst rasche wieder Abschaffung der hohen Investitions- und Ausbildungsumlagen sowie deren Finanzierung aus Steuermitteln in Form einer Investitionskostenförderung durch das Land.

Wunsch und Wirklichkeit

„Wunsch und Wirklichkeit, wie sich die Pflege zuhause gestaltet, gehen oft weit auseinander. Woran es konkret mangelt, wissen zumeist nur die Betroffenen und deren engste Angehörige selbst“, bekräftigt der VdK-Kreisvorsitzende die in Stuttgart vorgebrachten Argumente.

„Seine Nächsten zuhause zu pflegen, ist erfüllend, bringt einen aber auch oft körperlich, seelisch und finanziell an die eigenen Grenzen“, attestiert Arbeitskreisleiter Stephan Bürschgen. „Wer einen zu pflegenden Angehörigen hat, ist ein geplagter Mensch“, schließt er aus „leidigen“ Erfahrungen und Erlebnissen sowohl im engsten Familienkreis als auch im näheren Bekanntenkreis. „Insbesondere auch für berufstätige Angehörige von pflegebedürftigen Menschen sind die höchst beanspruchenden Anforderungen oft weder leistbar noch zumutbar“, gibt er zu bedenken.

Heikel speziell bei der stationären und ambulanten Pflege seien neben Personalnotständen die schier explodierenden Eigenanteile für Betroffene oder Angehörige. Bei einer Kampagne des VdK Deutschland unter dem Motto „Pflege macht arm“ seien über 100 000 Unterschriften diesbezüglich gesammelt worden, ergänzt Kurt Weiland.

Mehr Unterstützungsangebote für die Pflegenden, mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen, mehr Hilfe im Haushalt und bei der Betreuung sowie mehr Rente“, lauten wesentliche Forderungen des Sozialverbandes VdK Deutschland inklusive des Kreisverbands Tauberbischofsheim. Erforderliche Maßnahmen seien vor allem eine regelmäßige Erhöhung des Pflegegelds und Pflegebudgets zuzüglich der Entlastungsbeträge, ein „Care-Gehalt“, die Anrechnung von Rentenpunkten für pflegende Angehörige und eine Begrenzung der Kostenheranziehung von Ehepartnern oder Angehörigen beim Eigenanteil insbesondere in der stationären Pflege.

Kreisverband erbte 10 000 Euro

Dass das Thema und die Aktionen „Nächstenpflege“ viele Menschen berühren oder direkt betreffen, zeige sich exemplarisch auch an einer Erbschaft über 10 000 Euro, die dem Kreisverband Tauberbischofsheim Ende 2022 von einer älteren Dame vermacht wurde, konstatiert der VdK-Kreisverbandsvorsitzende einerseits erfreut über diese unerwartete Zuwendung und Unterstützung sowie andererseits nachdenklich über die Herausforderungen und Zukunftsentwicklungen der Pflege generell als auch speziell bei der Nächstenpflege.

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