Main-Tauber-Kreis. Das „Hohenloher Gartennetzwerk“ erstreckt sich von Heilbronn bis Rothenburg ob der Tauber, von Wertheim bis Abtsgmünd im Ostalbkreis. Der Zusammenschluss betreut nicht nur – aus Tauber-Sicht – überregional bedeutsame große Parks wie die in Weikersheim und Bad Mergentheim, sondern auch den geheimen Privatgarten „In der Baindt“ am Weikersheimer Vorbach.
Jetzt hat sich das Hohenloher Gartennetzwerk mit sieben Parks und Gärten am Wettbewerb „Natur im Garten“ beteiligt und um eine Auszeichnung beworben. Die Initiative aus Niederösterreich setzt sich für ökologische Gestaltung, Förderung der Vielfalt und Klimawandelanpassung in Gärten ein. Nach Informationen der FN-Redaktion haben Bewerber von der Tauber gute Chancen auf eine der begehrten Auszeichnungen.
Verleihung am 1. September
Am 1. September werden den auszuzeichnenden Parks und Gärten beim Jahrestreffen des Hohenloher Gartennetzwerks auf Schloss Langenburg von Präsidentin Friedlinde Gurr-Hirsch, der Präsidentin der Gartenfreunde Baden-Württemberg Diana Schindler und Gastgeber Philipp zu Hohenlohe-Langenburg ihre Plaketten verliehen, so Netzwerk-Geschäftsführer Andreas Dürr.
Die Geschäftsstelle des Gartennetzwerks ist im Landwirtschaftsamt des Hohenlohekreises in Kupferzell angesiedelt. Dort wurde Ende 2021 zeitgleich auch ein neues Themenfeld für die konzeptionelle Arbeit des Hohenloher Gartennetzwerkes im regionalen Gartentourismus festgelegt: Biodiversität und Artenvielfalt. Damit steht neben der Vermarktung der bunten und blühenden Sehenswürdigkeiten auch eine bislang wenig beachtete „Produktgestaltung“ auf der Agenda des Netzwerks.
Auf eine Initiative der Vorsitzenden der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken Friedlinde Gurr-Hirsch fiel die aus Niederösterreich stammende Bewegung „Natur im Garten“ beim Hohenloher Gartennetzwerk auf fruchtbaren Boden. Die frühere Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg ist heute Präsidentin von „Natur im Garten Deutschland“.
„Mit dem Gartennetzwerk Hohenlohe starten wir erstmalig die internationale Bewegung Natur im Garten auch in der Region Heilbronn-Franken, dem angrenzenden Bayern und sogar in einer Parkanlage im benachbarten Rheinland-Pfalz. Das zeigt mir, dass gute und wichtige Projekte im Gartentourismus auch über Bundeslandgrenzen hinweg gut funktionieren können“, zitiert das Gartennetzwerk Gurr-Hirsch in einer Pressemitteilung.
Die Bewertung der teilnehmenden Parks und Gärten wird durch in Tulln, Niederösterreich, geschulte Mitglieder des Landesverbands der Gartenfreunde Baden-Württemberg vor Ort durchgeführt. Dabei bildet ein umfangreicher Kriterienkatalog die Grundlage für das Bewertungsergebnis. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Auszeichnung sind der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Pestizide sowie Torf. Weitere Punkte gibt es für eine ökologische Bewirtschaftung und Gartengestaltung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Bonuspunkte zu erlangen, wenn zum Beispiel eine versickerungsfähige Wege- und Platzgestaltung oder keine tierwanderungshemmenden Einfriedungen vorhanden sind.
Neben dem ökologischen Nutzen sei es auch das erklärte Ziel des Hohenloher Gartennetzwerks, so Andreas Dürr, mit der Plakette von „Natur im Garten“ ein sichtbares Zeichen für Biodiversität im regionalen Gartentourismus zu setzen. Dürr weiter: „Tourismus und Artenvielfalt stellen ein wichtiges Zukunftsthema dar, dessen bisweilen leider völlig unterschätztes Potenzial gehoben werden muss“.
Einblicke in sämtliche zu besichtigenden Gärten und Parks der Region gibt es im Internet unter www.hohenloher-gartennetzwerk.de. Über eine interaktive Karte kann man sich in den Eicheler Hofgarten ebenso „einzoomen“, wie in den Archäologie-Garten in Unterregenbach.
Info: Der wilde Landschaftspark auf dem Sophienberg bei Kirchberg/Jagst wird mit einer Eröffnungsfeier nach umfangreicher „Inwertsetzung“ am Sonntag, 10. September von 10.30 bis 17 Uhr für Besucher freigegeben. Er ist Teil des Gartennetzwerks. Der aus der Jagstaue aufsteigende Umlaufberg wurde 1790 erstmals als „Sophienberg“ erwähnt und ist ursprünglich als Englische Parkanlage gestaltet. Der Sophienberg ist die Schöpfung des Kirchberger Fürsten Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe für seine Ehefrau. Erbaut mit „Chaumiere“ (1783/84, antik ausgemaltes Häuschen), der „Christiansruhe“ (1789, Haus mit Küche, Zimmer mit Alkoven und Spitzbogen). Der Verfall der Anlage setzte im 19. Jahrhundert ein.
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