Interkommunales Treffen

Main-Tauber-Kreis: Fachkräftegewinnung im Fokus

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lra
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Die Ausbildung von Nachwuchskräften war ein Thema bei der Arbeitssitzung der Wirtschaftsförderung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden sowie Partnern wirtschaftsnaher Institutionen. © dpa/Martin Schutt

Main-Tauber-Kreis. Die Wirtschaftsförderung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis hat im Rahmen ihrer Arbeitssitzung mit den Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden sowie Partnern wirtschaftsnaher Institutionen Einblicke in aktuelle und geplante Handlungsfelder gegeben. Die Förderprogramme zur Weiterentwicklung des Ländlichen Raums, der kreisweite Breitbandausbau sowie neue Marketingmaßnahmen standen dabei im Fokus.

Marcel Stephan, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Klimaschutz, stellte die aktuellen und zukünftigen Projekte der Kreiswirtschaftsförderung vor.

Die neu aufgelegte Karrierebroschüre für junge Nachwuchskräfte weist auf die Vorteile einer dualen Ausbildung hin und gibt einen Überblick über die Ausbildungsangebote der beruflichen Schulen im Main-Tauber-Kreis. Auch für Studieninteressierte bieten die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im historischen Residenzschloss am Campus Bad Mergentheim sowie die SRH-Fernhochschule im Studienzentrum Wertheim spannende Bildungswege.

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„Die Sicherung von qualifizierten Nachwuchskräften ist für uns als Landkreisverwaltung ein elementares Puzzleteil für die Wettbewerbsfähigkeit des Main-Tauber-Kreises“, erklärte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung.

Projekt „Job-Checker“ des Landkreises

Um die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten im Main-Tauber-Kreis aufzuzeigen und das Interesse der Jugendlichen an verschiedenen Berufen zu wecken, hat der Main-Tauber-Kreis in diesem Jahr das Projekt „Job-Checker“ initiiert. An fünf Tagen schnuppern junge Nachwuchskräfte in fünf verschiedene Betriebe und unterschiedliche Ausbildungsberufe rein. Anschließend teilen sie ihre Erfahrungen und Berichte auf der Website des Landkreises und in den sozialen Medien.

„Für die Zukunftsfähigkeit ist es von fundamentaler Bedeutung, die duale Ausbildung vor allem bei jungen Menschen in den Vordergrund zu rücken“, informierte Amtsleiter Marcel Stephan.

Dr. Anna-Katharina Wittenstein, Mitglied des Vorstandes, und Iris Lange-Schmalz, Geschäftsführerin des MINT-Region Main-Tauber, gaben Einblicke in die Arbeit des Vereins und der Jugendtechnikschule Taubertal. Ziel ist es, das Potential der Kinder und Jugendlichen zu fördern und dem Fachkräftemangel bei den MINT-Tätigkeitsfeldern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entgegenzuwirken.

Netzwerkaufbau für Existenzgründer

Die Wirtschaftsförderung bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen und Einzelberatungen für Existenzgründer und diejenigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit planen, an.

Für die Existenzgründung plant die Wirtschaftsförderung zukünftig einen Ausbau der Netzwerkaktivitäten, um jungen Unternehmerinnen und Unternehmern in allen Gründungsphasen sowie etablierten Unternehmen gezielte Hilfestellungen anbieten zu können.

DIe Zahl der Studierenden steigern

Professorin Dr. Kim Linsenmayer, Leiterin des Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach, berichtete über die Ziele und Herausforderungen des DHBW-Campus. Langfristiges Ziel soll es sein, die Zahl der Studierenden sowie die Bekanntheit der Hochschule zu steigern. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werden junge Menschen aus anderen Ländern seit 2022 im zweisemestrigen Studienkolleg gezielt sprachlich, fachlich und kulturell auf ein nachfolgendes Studium an der DHBW vorbereitet. Insbesondere im technischen Bereich werden Kurse angeboten, um die Teilnehmenden für ein reguläres Studium zu befähigen.

Bei dem Thema Fachkräfte wird seitens der Wirtschaftsförderung im ersten Quartal 2025 ein neues Format etabliert. Viele Unternehmen suchen händeringend nach Beschäftigten, anderen steht Beschäftigtenabbau bevor. Diese Unternehmen zusammenzubringen und den direkten Transfer von Beschäftigten zu ermöglichen, ist das Ziel der neuen Arbeitsmarktdrehscheibe Main-Tauber. Die Arbeitsmarktdrehscheibe wird darüber hinaus Beschäftigtenpotenziale der abgebenden und aufnehmenden Unternehmen transparent machen, Qualifizierungsbedarfe identifizieren und ein nachhaltiges Unternehmensnetzwerk aufbauen.

Der Main-Tauber-Kreis war in diesem Jahr an allen drei Messetagen auf der Expo Real am Gemeinschaftsstand der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) vertreten. Die internationale Immobilienmesse fand vom 7. bis 9. Oktober in München statt. Besucht wurde der Stand von Ministerin Nicole Razavi und Ministerialdirektor Michael Kleiner.

Unterstützung für den ländlichen Raum

Mit den beiden Förderprogrammen „Entwicklung Ländlicher Raum“ (ELR) und „Leader“ unterstützt das Land die Struktur- und Weiterentwicklung des ländlichen Raums. Im ELR-Programmjahr 2025 reichten die Städte und Gemeinden im Main-Tauber-Kreis 68 kommunale, privatgewerbliche und private Projekte ein.

Kürzlich tagte der Landkreis gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und Vertretern der Kommunen bezüglich der Priorisierung der ELR-Projektanträge. Die finale Entscheidung zu den geförderten Projekten gibt das Regierungspräsidium Stuttgart voraussichtlich im Frühjahr 2025 bekannt.

Fünfte Stufe des Breitbandausbaus

Der Breitbandausbau im Main-Tauber-Kreis erfolgt in einem fünfstufigen Konzept. Die Ausbau-Stufen drei „restliche weiße Flecken“ und vier „Gewerbegebiete“ wurden im Sommer fertiggestellt. Der flächendeckende eigenwirtschaftliche Breitbandausbau und damit die Stufe fünf ist mit ersten Bauarbeiten in Wittighausen und Creglingen gestartet. lra

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