Kupferzell. Staatssekretärin Sabine Kurtz und der Präsident des Landesbauernverbandes Joachim Rukwied überreichten bei der Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre Bauernverband“ Schwäbisch Hall-Hohenlohe -Rems am Bauerntag in Kupferzell persönlich die Hofschilder an sechs neue Lernort Bauernhöfe.
Die Übergabe des Hofschildes signalisierte den Abschluss einer mehrtägigen Qualifikation und zeigte, dass nun Schulklassen auf diesen Höfen ‚Landwirtschaft erleben’ können. Die LoB-aktiven Höfe der Region qualifizierten sich zuvor für diese Form der Bildungsarbeit.
Die Projektleiterin von „Klassenzimmer Bauernhof“ beim Bauernverband und seit 2020 Vorsitzende des Bundesforums ‚Lernort Bauernhof’, Andrea Bleher, begrüßte die rund 200 Gäste des Bauerntages. Besonders aber begrüßte sie die Vertreter der sechs Höfe, die sich damit den rund 80 bereits aktiven Höfen in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohe, Rems-Murr und Main-Tauber anschließen. „Ich finde es toll, dass es trotz der schwierigen letzten zwei Jahre gelungen ist, sechs neue Lernorte zu gewinnen“, freute sich Andrea Bleher. Und weiter: „Lernort Bauernhöfe leisten hervorragende Bildungsarbeit und knüpfen mit ihren Themen direkt an die Bildungspläne der Schulen an. Kinder und Jugendliche sollen in Alltagskompetenzen, wie zum Beispiel die Lebensmittelkennzeichnung, gestärkt werden. Ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es gut, wenn sie einschätzen können, wie sich Kaufentscheidungen auswirken. Natürlich geht es auch um Themen wie die Nutztierhaltung, die Ernährung und die Verbraucherbildung“, erklärte Andrea Bleher.
Andrea Bleher engagiert sich seit vielen Jahren bei Lernort Bauernhof und erläutert den Festgästen das Projekt in Baden-Württemberg als Netzwerk aller Initiativen im Bundesland – gemeinsam mit den Landwirtschaftsämtern. Unermüdlich wirbt sie seit zwölf Jahren für diese Form der außerschulischen Bildung, die, zusammen mit Sponsoren, vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und dem Landesbauernverband in Stuttgart unterstützt wird. „Hier vor Ort im Verbandsgebiet des Bauernverbandes Schwäbisch Hall- Hohenlohe-Rems arbeiten der Landkreis Schwäbisch Hall, vertreten durch Birgit Förster, der Rems-Murr-Kreis, vertreten durch Annette Sammet-Volzer, der Hohenlohe-Kreis, vertreten durch Gabriele Dreas-Lutz und der Main-Tauber-Kreis, vertreten durch Jennifer Düchs, für das praxisnahe Lernen auf dem Bauernhof erfolgreich zusammen“, sagte die erfahrene Fachfrau Andrea Bleher.
Persönlich nahmen ihr neues Hofschild entgegen: Beatrix Kappeller aus Remshalden-Hebsack. Sie vertrat den Rems-Murr-Kreis und hat Schafe und Streuobstwiesen auf ihrem Hof. Simone Seitz kommt aus Königheim und betreibt zusammen mit ihrem Mann Ulrich Ökologischen Land- und Weinbau. Sie stand mit Sohn Noah auf der Bühne, um ihr Hofschild als Zeichen für den Abschluss der Qualifikation offiziell entgegenzunehmen. Staatssekretärin Sabine Kurtz und Joachim Rukwied überreichen die farbenfrohen Schilder und machen damit deutlich, dass der Berufsstand und das Ministerium ‚Hand in Hand’ arbeiten. Bei der Qualifikation zum ‚LoB-Lernort Bauernhof’ erarbeiten die jeweiligen Betriebe für ihre Höfe Programme mit altersgerechten Lernstationen für Schulklassen. Ziel ist immer, verloren gegangenes Wissen über die Herkunft und die Erzeugung von Lebensmittel möglichst selbst erkunden zu können. Weitere vier Betriebe haben sich qualifiziert: Aus dem Hohenlohekreis sind das Oliver und Sabine Herz aus Forchtenberg. Sie betreiben dort ihren Hof mit Milchkühen. Aus dem Landkreis Schwäbisch Hall ist das der Hof von Wilfried Tertel in Satteldorf – ebenfalls mit Milchkühen. Den Rems-Murr-Kreis vertrat zusätzlich Ariane Lechner vom ‚Löffler-Hof’ und der Lechner GbR mit Milchkühen in Waiblingen. Ein zweiter Hof im Main-Tauber-Kreis ist der von Katrin und Friedrich Bundschuh aus Impfingen. Sie betreiben Weinbau, haben Hühner und Streuobstwiesen. „Nach der langen Zeit des Online-Unterrichts genießen es sowohl die Kinder als auch die Lehrkräfte, wieder rauszukommen. Sie sind begeistert vom aktiven Tun auf dem Bauernhof und lernen sich dabei gegenseitig von einer ganz anderen Seite kennen. Denn bei all dem Tun kommt manch Talent ans Tageslicht, das sonst verborgen geblieben wäre“, fasste die Projektkoordinatorin Andrea Bleher zusammen.
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