Main-Tauber-Kreis. Nachdem die Covid-Pandemie 2022 zu einem Rekordniveau bei den Arbeitsunfähigkeitsmeldungen geführt hatte, gingen die Krankschreibungen 2023 deutlich zurück. Bei den AOK-Versicherten in Baden-Württemberg verringerte sich der Krankenstand – der Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage im Kalenderjahr – von 6,4 auf 5,9 Prozent. Im Main-Tauber-Kreis von 7,0 auf 6,4 Prozent. Dies entspricht einer Reduzierung von 6,3 Prozent.
Der Anteil der AOK-Mitglieder, die sich 2023 einmal oder mehrfach krankmeldeten, betrug in Baden-Württemberg insgesamt 63,7 Prozent. 2022 lag dieser Wert noch bei 67,1 Prozent. Im Main-Tauber-Kreis sank die Arbeitsunfähigkeitsquote von 74,1 Prozent im Jahr 2022 auf 68,2 Prozent 2023. Die durchschnittliche Zahl der Tage pro Krankschreibung betrug sowohl in Baden-Württemberg als auch im Main-Tauber-Kreis 9,9.
Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2022 etwa 207 Milliarden Euro. Im Jahr 2023 kamen auf jedes AOK-Mitglied in Heilbronn-Franken 22,3 Arbeitsunfähigkeitstage. Im Vergleich zu 2022 verringerte sich die Zahl um 9,4 Prozent. Im Main-Tauber-Kreis waren die Erwerbstätigen 2023 im Durchschnitt 23,42 Tage arbeitsunfähig.
Die Krankheitsarten mit dem größten Anteil an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren die Atemwege mit 28,2 Prozent, Muskel- und Skelett mit 14 Prozent, Verdauung mit 5,9 Prozent und Verletzungen mit 5,4 Prozent. Der Beitrag von AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 2,9 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachten im vergangenen Jahr 36,7 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage.
Die Berufsgruppen mit den höchsten Fehlzeiten 2023 in Heilbronn-Franken waren Elektromaschinentechnik mit 37,4 Arbeitsunfähigkeitstagen, Metallbearbeitung mit 35,7, Farb- und Lacktechnik mit 35,1, Metallumformung mit 35,0 und Papierverarbeitung mit 33,6 Arbeitsunfähigkeitstagen. Am wenigsten krankgeschrieben waren Ar-beitnehmer der Forschung und Entwicklung (8,7 AU-Tage), Controller (9,6 AU-Tage) und Ärzte mit 10,6 Arbeitsunfähigkeitstagen.
Der Krankenstand nach Branchen analysiert ergibt für 2023 bei den AOK-Versicherten in Baden-Württemberg folgendes Bild: Im Gesundheits- und Sozialwesen betrug die Arbeitsunfähigkeitsquote 7,6 Prozent (gegenüber 6,1 Prozent im Jahr 2021), Öffentliche Verwaltung 6,8 Prozent (7,6 in 2022), Verarbeitendes Gewerbe 6,6 Prozent (7,3 in 2022), Energie/Wasser/Entsorgung 7,0 Prozent (7,1 in 2022) und Erziehung und Unterricht 5,7 Prozent (9,9 in 2022). Den geringsten Krankenstand hatten Land- und Forstwirtschaft mit 3,7 Prozent (4,4 Prozent in 2022), Banken und Versicherungen mit 4,4 Prozent (5,0 in 2022) und Dienstleistungen mit 4,9 Prozent (5,3 in 2022). Zahlenbasis sind die Auswertungen der AOK Baden-Württemberg.
Ihre Zahlen gelten als repräsentativ, da sie mit 46 Prozent Marktanteil die größte Krankenkasse des Landes ist. pm
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