Odenwald-Tauber. Starkes Übergewicht – Adipositas – ist eine Zivilisationskrankheit. Sie kann auf Dauer Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme oder Schlafapnoe verursachen. Der Blutdruck erhöht sich und das Risiko für Gefäßerkrankungen steigt. Dabei gilt: Je ausgeprägter die Adipositas ist und je länger sie besteht, desto größer ist das Risiko. Das Robert-Koch-Institut (RKI) stuft 49 Prozent der Frauen und 64 Prozent der Männer in Deutschland als übergewichtig ein.
Erschreckend ist, dass vor allem junge Erwachsene immer dicker werden: Laut RKI ist jeder dritte Jugendliche übergewichtig, mindestens fünf Prozent der Heranwachsenden sind sogar fettleibig. 2022 waren im Main-Tauber-Kreis 6143 AOK-Versicherte wegen Adipositas beim Arzt, informiert die Gesundheitskasse. Das entspreche 9,71 Prozent.
Ein Indikator für Fettleibigkeit ist der Body Mass Index (BMI). Ab einem BMI von 25 spricht man von einer leichten Fettleibigkeit, der sogenannten Präadipositas. Bei einem BMI von 30 liegt Adipositas vor. Der BMI wird berechnet, indem man das eigene Körpergewicht durch das Quadrat seiner Körpergröße in Metern teilt. Der BMI sagt allerdings nichts über die Verteilung des Körperfetts aus.
Hauptursache für Übergewicht ist oft eine Kombination aus ungesunden Essgewohnheiten und mangelnder Bewegung. Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK-Baden-Württemberg, sagt: „Zur Basistherapie bei Adipositas zählen deshalb eine Ernährungsumstellung mit Kalorienreduktion und regelmäßige körperliche Bewegung. Aber ohne die Mitwirkung der Betroffenen kann die Behandlung nicht wirksam sein. Denn sie erfordert eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.“
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten moderates Training pro Woche. Dabei zählt jede Bewegung, also auch kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß. pm/mg
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